Die Knollen sind nicht nur ausgesprochen lecker, sondern gelten auch noch als sehr gesund. Klar, dass der ein oder andere sich die Frage stellt, ob er Süßkartoffeln auch selbst im Garten anbauen kann. Das ist zwar grundsätzlich möglich, verlangt aber nach bestimmten Bedingungen. Der Anbau funktioniert eigentlich nur im Hochbeet und an sehr sonnigen Standorten.
Ipomoea batatas
Die Süßkartoffel, deren botanischer Name Ipomoea batatas lautet, stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Von dort brachten sie die Spanier im 15. Jahrhundert nach Europa. Die leckeren Knollen haben einen sehr hohen Zucker- und Stärkegehalt, weshalb sie deutlich süßlicher schmecken, als herkömmliche Kartoffeln.
In diesem Zusammenhang sollte allerdings auch erwähnt werden, dass Süßkartoffeln eigentlich gar keine Kartoffeln sind. Sie sind mit diesen nur sehr entfernt verwandt. Deshalb verwundert es auch nicht, dass einzelne Knollen bis zu 30 Zentimeter lang und mehrere Kilogramm schwer werden können. Süßkartoffeln, auch schlicht Bataten genannt, gehören zur Familie der Windengewächse. Sie enthalten einen Nährstoff namens Caiapo. Dieser soll angeblich sowohl den Cholesterin- als auch den Blutzuckerwert senken können.
Tipp: Bei den Bataten können nicht nur die Knollen gegessen werden, sondern auch die Blätter. Sie lassen sich problemlos wie Spinat zubereiten.
Standort
Wer Süßkartoffeln anbauen möchte, sollte sich zuerst darüber klar werden, ob dafür auch die Bedingungen stimmen. Die Pflanzen benötigen nämlich viel Wärme und kommen mit Kälte bzw. tiefen Temperaturen überhaupt nicht zurecht. Ein sonniger, möglichst windgeschützter Standort ist deshalb Pflicht. Um sie vor Bodenkälte zu schützen, empfiehlt sich die Pflanzung in einem Hochbeet. Dabei sollte allerdings nur Erdreich verwendete werden, das bestimmte Eigenschaften aufweist. So ist etwa ein hoher Stickstoffgehalt unverzichtbar. Außerdem muss das Pflanzsubstrat möglichst locker und nährstoffreich sein.
Tipp: Dem Erdreich sollte unbedingt Humus und Sand beigemischt werden. Beides sorgt dafür, dass der Boden auch über längere Zeit hinweg den Ansprüchen der Pflanze in vollem Umfang entspricht.
Aussaat/Pflanzung
Eine Aussaat von Süßkartoffeln ist nicht zu empfehlen. Die Samen keimen in unseren Breiten nur sehr schwer. Meist führt eine Aussaat zu keinem positiven Ergebnis. Sinnvoller und erfolgversprechender ist da zunächst, eine Vorkultur mit Knollen heran zu ziehen. Dazu verwendet man Knollen aus der Ernte des Vorjahres, die in einem kühlen, dunklen Keller gelagert worden sind. So geht man dabei vor:
- Knollen locker in einen Eimer oder eine Kiste geben
- mit lockerem Erdreich bedecken
- sofort stark angießen
- Gefäß an einen sehr hellen, warmen Platz stellen
- regelmäßig Gießen und Erde stets feucht halten
Nach drei bis vier Wochen sollten die Knollen austreiben und Triebe bilden, die aus der Erde herausragen. Normalerweise erfolgt die Vorkultur bei den Bataten in den Monaten April und Mai. Das Pflanzen selbst sollte allerdings erst erfolgen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. In der Regel dürfte das ab Ende Mai erfolgen.
Die jungen Pflanzen können in große Pflanzkübel gepflanzt werden. Diese sollten ein Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern haben. Werden sie in ein Hochbeet gepflanzt, ist ein Mindestabstand von 30 bzw. 50 Zentimetern erforderlich. Das Anbauen in einem herkömmlichen Beet sollte nur in sehr sonnigen und milden Regionen erfolgen – zum Beispiel in Weinbaugebieten.
Pflege
Die Pflege der Bataten ist äußerst einfach. Im Prinzip muss man sie nur regelmäßig gießen und düngen. Beim Gießen darf allerdings unter keinen Umständen Staunässe entstehen. Die Bodenoberfläche im Bereich der Wurzeln kann gerne auch mal antrocknen. Es gilt: Bataten mögen es moderat feucht, jedoch auf gar keinen Fall nass. Düngergaben sollten bis in den September hinein erfolgen. Als Dünger eignen sich vor allem Hornspäne perfekt. Die Düngung sollte auf jeden Fall bis kurz vor der Ernte der Bataten erfolgen.
Treten während der Wachstumsphase Schädlinge auf, sollten diese entfernt werden. Wirklich gefährlich werden den Pflanzen bei uns meist nur Schnecken und Wühlmäuse. Meistens schützt schon allein der Umstand, dass das Anbauen von Süßkartoffeln in einem Hochbeet erfolgt, vor ihnen.
Ernte
Geerntet werden die Süßkartoffeln meist im September. Ob die Knollen im Boden tatsächlich schon reif sind, zeigt sich daran, dass sich das Blattwerk über der Erde gelblich verfärbt. Ist das der Fall, sollten die Knollen ausgegraben werden. Anschließend erfolgt eine vorsichtige Säuberung vom Erdreich. Kleine Tochterknollen werden abgebrochen bzw. abgeschnitten, um daraus im nächsten Jahr neue Bataten gewinnen zu können.
Eine Lagerung der Süßkartoffeln ist in kühlen, trockenen und dunklen Räumen grundsätzlich möglich. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kartoffeln ist die Lagerzeit allerdings sehr gering – sie beträgt nur wenige Wochen.