Sprossen sind wahre Kraftpakete. Sie enthalten gesunde Vitamine und Mineralstoffe und schmecken ausgezeichnet auf dem Butterbrot oder im Salat. Der Handel hält sie in einer großen Auswahl zum Kauf bereit. Mit wenig Aufwand gelingt es, Sprossen selbst anzubauen. Wir stellen 12 geeignete Sorten vor und geben Tipps zur Verwendung.
Sprossen
Waren es die Vegetarier oder die Veganer, die Rohköstler oder die Menschen, die eine gesunde Ernährung bevorzugen? Niemand weiß so genau, wer die Sprossen als erster auf den Speiseplan gesetzt hat. Heute füllen Sprossenrezepte Bücher und Zeitschriften. Fakt ist, die knackigen Vitaminbooster schmecken einfach prima!
Sprossen sind die jungen Triebe aus Samenkörnern. Sie werden auch als Keimsprossen, Sproots oder Keimlinge bezeichnet.
Sie sind reich an Ballaststoffen und enthalten
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin C
- Vitamin E
- Niacin
- Eisen
- Kalzium
- Zink
- Magnesium
- Folsäure
Ein Wundermittel sind die kleinen knackigen Beilagen nicht, doch ein Beitrag zu einer schmackhaften gesunden Ernährung.
Keimsprossen oder Microgreens?
Den Unterschied zwischen Keimsprossen und Microgreens macht das Substrat, auf dem sie wachsen. Sprossen werden in einer Glasschale auf einem feuchten Küchentuch oder in einem Keimgerät produziert. Microgreens wachsen auf Anzuchterde.
Die Sprossenzucht in Glasschalen oder Keimgeräten ist bequem. Die Anzucht in Erde hat den Vorteil, dass die Schalen der Samen nicht umständlich entfernt werden müssen. Sie werden im Substrat von den Keimblättern allein abgestreift. Im Substrat gezogene Keimlinge sind zudem länger haltbar.
Die Anzucht
Einweichen, wässern, wachsen lassen, abspülen und genießen, so einfach ist der Anbau von Keimsprossen und Microgreens auf der Fensterbank. Wer es probieren will, braucht entweder ein Keimgerät oder eine Glasschale mit Küchenpapier oder ein Gefäß mit Anzuchterde.
Sprossen für Salat
Wir stellen Ihnen geeignete Sorten zur Verwendung in Salaten vor. Verwenden Sie möglichst Samen aus biologischer Herstellung.
Alfalfa (Medicago sativa)
Alfalfasprossen sind der Favorit vieler Sprossenliebhaber. Alfalfa ist die amerikanische Bezeichnung der Luzerne. Die Keimlinge dieser Sorte beeindrucken mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien.
- Einweichdauer der Samen: 4 Stunden
- Keimdauer: 8 Tage
- Geschmack: würzig, nussig
- Aussehen: dunkelgrüne Stängel, dunkelgrüne Blätter
- Besonderheit: schützt den Darm, stärkt die Abwehrkräfte
Amaranth (Amaranthus tricolor)
Amarant wurde bei den Inkas als heiliges Korn verehrt. Kein Wunder, schließlich macht es mit der Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen der Bezeichnung Superfood alle Ehre. Ebenso wie Quinoa ist Amaranth kein Getreide, sondern ein Fuchsschwanzgewächs.
Einweichdauer der Samen: nicht einweichen, nur abspülen
Keimdauer: 3 bis 5 Tage
Geschmack: erdig, wie Rüben
Aussehen: rosa Stängel, dunkelrote Blätter
Besonderheit: glutenfrei, ballaststoffreich
Bambussprossen (Phyllostachys pubescens)
Bambussprossen, die jungen Triebe der Bambuspflanze, sind unverzichtbar in der asiatischen Küche. Es ist weniger ihr Geschmack als die knackige Konsistenz, die sie zu einer beliebten Beilage macht.
- Einweichdauer der Samen: 12 Stunden
- Keimdauer: 5 Tage
- Geschmack: kohlrabiähnlich, leichter Pilzgeschmack,
- Aussehen: cremefarbener bis hellvioletter Stängel, helle Blätter
- Besonderheit: reich an Kieselsäure, Naturheilmittel gegen Nervosität
- Achtung: Bambussprossen enthalten Taxiphyllin, eine giftige Blausäureverbindung. Sie dürfen nicht roh verzehrt werden. Gegart oder eingelegt sind sie unbedenklich und eignen sich zur Verwendung in Frühlingsrollen und Salaten.
Brokkoli (Brassica oleracea)
Brokkoli enthält wie alle Kohlsorten krebshemmende Inhaltsstoffe. Nicht weniger gesund sind die zarten Keimlinge des Brokkolis.
Die Sprossenanzucht ist einfach und perfekt für Anfänger.
- Einweichdauer der Samen: 6 Stunden
- Keimdauer: 3 bis 5 Tage
- Geschmack: leicht scharf, kresseähnlich
- Aussehen: weißer Stängel, hellgrüne Blätter
- Besonderheit: enthält wertvolles Senföl, wirkt krebshemmend
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Buchweizen galt lange als Arme-Leute-Nahrung und war beinahe vom Speiseplan verschwunden. Heute wird er in Lebensmittelgeschäften angeboten und selbst renommierte Köche zaubern gesunde Gerichte aus dem dreieckigen, knackigen Korn oder den frischen Sprossen. Buchweizen ist kein Getreide, sondern ein Knöterichgewächs.
- Einweichdauer der Samen: 1 Stunde
- Keimdauer: 2 bis 3 Tage
- Geschmack: mild, nussig
- Aussehen: cremefarbener bis hellvioletter Stängel, grüne Blätter
- Besonderheit: glutenfrei, reich an Proteinen, senkt Blutzuckerspiegel und Blutdruck
Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta)
Dinkel ist eine gute Alternative für alle, die an einer Weizenunverträglichkeit leiden. Es ist ein Getreide und nicht glutenfrei, aber für empfindliche Personen ist diese Sorte besser verträglich.
- Einweichdauer der Samen: 12 Stunden
- Keimdauer: 5 Tage
- Geschmack: erdig, wie Rüben
- Aussehen: rosa Stängel, dunkelrote Blätter
- Besonderheit: glutenfrei, ballaststoffreich
Gartenkresse
Kresse ist in jeder Form gesund. Die Samen müssen zur Sprossenzucht nicht eingeweicht werden und beginnen in kurzer Zeit zu keimen. Der scharfe Geschmack der Kressesamen gibt Salaten die Würze.
- Einweichdauer der Samen: entfällt, nur abspülen
- Keimdauer: 2 bis 3 Tage
- Geschmack: scharf, senfähnlich
- Aussehen: hellgrüner Stängel, grüne Blätter
- Besonderheit: blutreinigend, krebshemmend
Übrigens, Gartenkresse ist nicht nur eine beliebte Sorte für Sprossenliebhaber. Sie eignet sich ausgezeichnet, um Kindern die spannende Entwicklung vom Samen zur kleinen Pflanze zu erklären und an den Genuss frischer Keimsprossen heranzuführen.
Kichererbse (Cicer arietinum)
Der regelmäßige Genuss von Kichererbsengerichten soll unter anderem vor Osteoporose, Krebs und Arteriosklerose schützen. Kichererbsensprossen sollten vor dem Verzehr 10 bis 15 Minuten kochen, ansonsten sind sie zu hart.
- Einweichdauer der Samen: 6 bis 10 Stunden
- Keimdauer: 2 bis 3 Tage
- Geschmack: süß, leicht nussig
- Aussehen: hellgrüner Stängel, hellgrüne Blätter
- Besonderheit: nicht roh verzehren
Mungobohne (Vigna radiata)
Die Mungobohne ähnelt der Sojabohne. Ihre Keimlinge sind reich an Vitaminen und passen roh perfekt zum Salat.
- Einweichdauer der Samen: 8 Stunden
- Keimdauer: 5 Tage
- Geschmack: frisch, leicht süßlich, ähnlich wie Erbsen
- Aussehen: weiße Stängel, gelbe Blätter
- Besonderheit: reich an Proteinen
Quinoa (Chenopodium quinoa)
Quinoa gilt in seinem Herkunftsland Südamerika als Grundnahrungsmittel. Erhältlich sind die Samen des roten, schwarzen und weißen Quinoa. Die Getreidesprossen eignen sich für die glutenfreie Ernährung. Die Samen keimen sehr schnell.
- Einweichdauer der Samen: 6 Stunden
- Keimdauer: 3 Tage
- Geschmack: leicht süßlich, ähnlich wie Erbsen
- Aussehen: cremefarbener Stängel, grüne Blätter
- Besonderheit: reich an Proteinen
Radieschen (Raphanus sativus)
Radieschensprossen sind ein echter Geheimtipp. Sie geben dem Salat oder dem Dip eine angenehme Schärfe. Bei längerer Keimzeit werden die Radieschen-Sprossen milder.
- Einweichdauer der Samen: 6 Stunden
- Keimdauer: 2 bis 3 Tage
- Geschmack: würzig, scharf
- Aussehen: dunkelrosa Stängel, grüne Blätter
- Besonderheit: entzündungshemmend, verdauungsfördernd
Radieschensamen enthalten ätherische Öle. Sie sind in der Lage, das Wachstum von Schimmelpilzen zu hemmen. Geben Sie zu anderen Sorten immer ein paar Radieschensamen mit dazu, um die Schimmelbildung zu verhindern.
Rotklee (Trifolium pratense)
Neben verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen enthält Rotklee Phytoöstrogene und kommt als Naturheilmittel bei Wechseljahresbeschwerden zur Anwendung. Die knackigen Rotkleesprossen sind nicht nur gesund, sie schmecken auch hervorragend im Salat und in Gemüsegerichten.
- Einweichdauer der Samen: 6 bis 8 Stunden
- Keimdauer: 2 bis 3 Tage
- Geschmack: erdig, nussig
- Aussehen: weißer Stängel, hellgrüne Blätter
- Besonderheit: Linderung von Wechseljahresbeschwerden
Wer einmal mit der Zucht von Keimlingen beginnt, wird von der Farbvielfalt überrascht sein. Weiße, hell- und dunkelgrüne, rosafarbene und dunkelrote Keimlinge sind Farbtupfer, Vitaminspender und Geschmacksverstärker zugleich. Probieren Sie es selbst!