Schnittlauch gehört zu den Klassikern im Kräuterbeet, besitzt ein herrliches Aroma und vertreibt zudem Schädlinge. Ohne einen Rückschnitt imponiert Allium schoenoprasum mit einer kugelförmigen, violetten Blüte. Das Augenmerk liegt aber grundsätzlich auf den vielseitig verwendbaren Halmen, die bis zu 50 cm in die Höhe wachsen können. Bleibt nur die Frage nach den Ursachen sowie den entsprechenden Maßnahmen, wenn Schnittlauch nicht richtig wächst und mit der Zeit immer dünner wird. Im folgenden Ratgeber finden Selbstversorger Hilfe.
Hauptursache
Obwohl Schnittlauch im Vergleich zu anderen Gewächsen im Gemüsebeet relativ kleinwüchsig bleibt, bildet er ebenfalls ein Wurzelsystem. Der unterirdische Wuchs ist wichtig für die Nährstoffversorgung. Je höher und kräftiger die Halme an der Erdoberfläche wachsen, umso großflächiger müssen sich die Wurzeln in der Erde ausbreiten, um genügend Mineralien aufzunehmen.
Sowohl im Freiland als auch im Topf kann es mit der Zeit zu einem Platzmangel kommen. Wächst Allium schoenoprasum in unmittelbarer Nähe zu anderen Pflanzen (weitere Schnittlauchgewächse eingeschlossen), behindern sich die Wurzeln bei der Nährstoffaufnahme.
Sonstige Ursachen
- Ungünstige Standortverhältnisse
- Frost
- Blüte
Nicht immer ist ein unterschiedlich kräftiger Wuchs verschiedener Schnittlauchpflanzen durch einen Pflegefehler bedingt. Verschiedene Sorten variieren nicht nur hinsichtlich ihres Aromas, sondern auch in Bezug auf die Dicke der Halme.
Kann auch eine Krankheit dahinterstecken?
Schnittlauch ist eine sehr robuste Kräutersorte, die bei optimalen Standortbedingungen nur selten unter einem Schädlingsbefall leidet. Krankheiten machen sich überdies nicht an dünnen Halmen bemerkbar. Zu viel Nässe oder Trockenheit zeigt sich an gelben Zweigen. Bei sehr feuchtem und kühlem Wetter erkrankt Allium schoenoprasum manchmal an Rostpilz. Charakteristische Symptome sind kleine, rote Flecken an der Pflanze.
Maßnahme für kräftige Halme
Gegen den durch Platzmangel bedingten spärlichen Wuchs, hilft es, den Schnittlauch zu teilen. Ein Dreijahresrhythmus ist dabei ausreichend.
- Pflanzengruppe mit einem kleinen Spaten oder einer Grabegabel ausheben
- anschließend den Wurzelballen mit einem scharfen Messer trennen
- Pflanzenteile einzeln ins Freiland oder in Töpfe pflanzen
- gut angießen
Die regelmäßige Teilung ist das A und O, damit der Schnittlauch gut wächst. Weitere Pflegemaßnahmen können den Ernteertrag sogar noch erhöhen.
Standort für Schnittlauch
- feuchte Erde
- keine Staunässe
- lockerer Boden
- optimaler pH-Wert liegt bei 6-7
- sonnig
- zur Not auch halbschattig
Beim Aussäen der Pflanze muss sich der Gärtner zunächst keine Gedanken über zu eng stehende Gewächse machen. Auf einem Quadratmeter finden in der Regel bis zu 300 Samen Platz. Die Teilung muss später so oder so erfolgen.
Vor Frost schützen
Die Schnittlauchzwiebel ist eigentlich winterhart. Trotzdem empfiehlt sich ein leichter Frostschutz aus Nadelzweigen oder einer dünnen Folie. Bereits vor Wintereinbruch empfiehlt es sich, die gesamten Halme abzuschneiden, da diese die kalte Jahreszeit ohnehin nicht überleben würden.
Tipp: Lassen sich die Kräuter nicht frisch verwerten, eignen sich die Schnittlauchröllchen auch zum Einfrieren.
Blütenstände ausbrechen
Wer Allium schoenoprasum nicht unbedingt in der Küche anwenden möchte, erfreut sich an seinem lilafarbenen Köpfchen, dass in der Zeit von Mai bis August erscheint. Jedoch muss die Pflanze für die Blütenbildung Kraft aufwenden. Ein starker Rückschnitt während der Blütezeit fördert das Wachstum der Halme.
Blühender Schnittlauch eignet sich in der Regel nicht mehr zum Verzehr. In diesem Zustand weisen die Halme einen äußerst bitteren Geschmack auf. Nur wenige Sorten tragen eine essbare Blüte.
Schnittlauch ernten
Hat der Gärtner alle oben genannten Kriterien bei der Pflege befolgt, steht einer reichhaltigen Ernte nichts mehr im Wege. Da Schnittlauch auch nach einem kräftigen Rückschnitt wächst, bereichern die Röllchen fast das ganze Jahr über diverse Gerichte. Vor allem in der warmen Jahreszeit von April bis Oktober kann der Selbstversorger täglich kleine Portionen ernten. Hin und wieder bietet es sich jedoch an, die komplette Pflanzengruppe auf etwa 2 cm über dem Boden zu kürzen. Dies fördert, wie oben bereits erwähnt, ein kräftiges Wachstum.
Tipp: Für die Ernte am besten ein scharfes Messer verwenden. Beim Quetschen der Halme verlieren diese ihr Aroma.