Selbst gezogener Salat schmeckt das ganze Jahr über am besten frisch geerntet aus dem eigenen Garten. Doch die Jungpflanzenaufzucht gestaltet sich manchmal etwas heikel. Direkt nach der Keimung neigen Salatjungpflanzen zum vergeilen. Sie bekommen einen langen, dünnen und weichen Trieb und werden dadurch anfällig für Krankheiten oder Schädlinge.
Ursachen
Eine Jungpflanze, nicht nur von Salat, vergeilt meistens aus zwei Gründen. Entweder sie stehen bei der Anzucht zu warm oder es fehlt genug Licht. Häufig ist es auch eine Kombination aus beiden Ursachen. Wenn Salatpflanzen zu wenig Licht erhalten, versuchen sie mit schnellem Wachstum mehr Licht zu erreichen. Dies gilt besonders dann, wenn sie in sehr nährstoffreicher Erde wachsen. Auch zu viel Wärme animiert die Jungpflanzen zu schnellem Wachstum.
Vergeilte Salatjungpflanzen pflanzen
Obwohl die Jungpflanzen durch das Vergeilen problematisch beim Auspflanzen sind, können Sie sie dennoch in den Garten setzen. Es gibt dabei nur einiges mehr zu beachten, als bei anderen Jungpflanzen. Das Hauptproblem liegt darin, dass die Jungpflanzen sehr empfindlich sind. Der lange Trieb neigt wegen seiner Weichheit zum Abknicken, die Pflanze stirbt dann ab. Damit dies nicht passiert, muss sie sehr vorsichtig behandelt werden. Mit einem Holzstäbchen als Stütze können Sie das Umfallen verhindern.
Anleitung zum Auspflanzen:
- Pflanzbeet wie gewohnt vorbereiten
- Erde sollte nicht zu nährstoffreich sein, um Wachstum zu bremsen
- Pflanze möglichst tief einsetzen
- tiefes Loch ausheben, etwa die Hälfte des Triebes sollte hineinpassen
- die Jungpflanze vorsichtig in das Loch setzen
- eventuell den Stützstab mit einsetzen
- Loch zufüllen und Erde vorsichtig andrücken
- besondere Vorsicht beim Angießen, damit der Trieb nicht umfällt
Hinweis: Dies funktioniert nicht bei allen Salatsorten, einige neigen zum Faulen, wenn sie zu tief gepflanzt werden.
Vergeilen verhindern
Damit eine Jungpflanze gar nicht erst vergeilt und es zu Schwierigkeiten beim späteren Auspflanzen kommt, sollten Sie schon bei der Anzucht darauf achten, beste Bedienungen für die Salatpflanzen zu schaffen. Dazu gehört auch, dass die Anzuchterde nicht zu nährstoffreich sein darf. Die Jungpflanzen wachsen dann langsamer und dafür kräftiger.
Die richtige Wärme
Im Vergleich zu anderen Gemüsepflanzen benötigen Salatpflanzen nicht so viel Wärme zum Keimen. Während Tomaten und Paprika am besten am südlichen Wohnzimmerfenster gesät werden, reicht für Salat auch ein kühler Raum, zum Beispiel das Schlafzimmer oder der ungeheizte Flur. Einige Salate können auch im kalten Frühbeet oder Gewächshaus vorgezogen werden. Das Keimergebnis kann sogar durch eine kühle Umgebung verbessert werden. Andererseits können Temperaturen über 20 Grad zu einer Keimhemmung führen oder der Salat vergeilt.
Hinweis: Wollen Sie Salatjungpflanzen im Sommer neu säen, kann es hilfreich sein, dass betreffende Beet zu beschatten, damit die Temperatur nicht zu hoch steigen kann.
Passende Lichtverhältnisse
Je früher Sie den Salat vorziehen wollen, umso mehr Licht benötigt er. Das kann bedeuten, dass im Winter gesäter Salat, künstliches Licht benötigt, um ein Vergeilen zu verhindern. Das natürliche Licht welches durch die Fenster ins Haus gelangt, reicht dafür nicht aus. Die einzige Alternative wäre eine Aussaat im Freiland, welche im Winter allerdings aus anderen Gründen problematisch ist.
Im Frühjahr können Salate direkt am Fenster im Haus vorgezogen werden. Gut geeignet ist ein Fenster, das nach Süden ausgerichtet ist. Allerdings kann es dann bei entsprechender Sonneneinstrahlung schnell wieder zu warm für die Jungpflanzen werden. Ein regelmäßig gelüfteter Raum ist dann hilfreich, um die Temperatur konstant niedrig zu halten.
Tipp: Bei starker Mittagssonne eignet sich eine Beschattung, damit die Pflanzen vor zu großer Hitze geschützt sind.