Rucola ist hierzulande der Trivialname für Eruca sativa, der Echten Salatrauke. Da sie sehr beliebt und vielseitig verwendbar ist, stehen Ihnen verschiedene Sorten von Eruca sativa zur Auswahl, wie zum Beispiel „Coltivata“, „Pronto“ oder „Sylvetta“. Alle Sorten wachsen nach dem Säen sehr schnell, sodass Sie bereits wenige Wochen nach der Aussaat den Rucola ernten können.
Standort und Substrat
Rucola, auch Rauke genannt, ist eine pflegleichte Pflanze, die Sie im Garten auspflanzen oder im Topf auf Balkon oder Terrasse kultivieren können. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, das Substrat sollte leicht bis mittelschwer, sandig-lehmig, locker und humos sein.
Da Rucola zu den Schwachzehrern gehört, kann er nach mittel- und starkzehrenden Gemüsearten gesät werden. Keinesfalls sollten Sie der Salatrauke einen Standort geben, auf welchem Sie vorher Kohlsorten gezogen haben, denn diese Gemüsesorten vertragen sich nicht miteinander, auch wenn Sie nacheinander ins Beet kommen. Wollen Sie Rucola dennoch an einem Kohlstandort kultivieren, dann sollten Sie einen Abstand von zwei bis drei Jahren einhalten.
Tipp: Rucola eignet sich zum Füllen von Lücken im Gemüsegarten. Gute Nachbargemüse sind zum Beispiel Zwiebeln, Möhren oder anderes langsam wachsendes Gemüse.
Aussaat der Rauke
Das Säen des Rucola im Freiland kann von Mai bis September stattfinden. Wichtig bei einer frühen Aussaat ist, dass die Bodentemperatur mindestens 15 Grad Celsius beträgt und in den nächsten Tagen auch nicht stark absinkt. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 10 und 16 Grad Celsius. Droht nach dem Säen Frostgefahr, dann decken Sie die Samen bzw. die Keimlinge mit einem Gartenvlies ab. So sind sie vor der Kälte geschützt.
Beim Säen selbst gehen Sie wie folgt vor:
- Samen einen halben bis einen Zentimeter tief in die Erde geben
- Abstand zwischen den Samen: etwa 5 Zentimeter
- Abstand zwischen den Reihen: 15 Zentimeter
- Samen mit einer dünnen Erdschicht bedecken
- angießen
Stimmt die Temperatur, dann sollten Sie die ersten Keimlinge nach 5 bis 15 Tagen sehen.
Vorkultur
Rucola muss nicht zwangsläufig ins Gartenbeet gesät werden. Sie können ihn auch auf der Fensterbank vorziehen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im März, in Regionen mit einem milden Klima sogar ab Januar. Für diese Form der Anzucht ist eine Fensterbank ideal, die mäßig warm und hell ist. Haben Sie die optimale Fensterbank gefunden, dann gehen Sie bei der Anzucht folgendermaßen vor:
- Anzuchttöpfe mit Kräuter- oder Anzuchterde füllen
- Rucolasamen in die Erde setzen
- mit einer dünnen Erdschicht bedecken
- kräftig angießen
Nach ungefähr zwei Wochen sollten die ersten Keimlinge zu sehen sein.
Rucola pikieren
Der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen ist im April, wenn die Temperaturen auch in der Nacht nicht mehr unter 10 Grad Celsius fallen. Achten Sie beim Pikieren darauf, dass nur die kräftigsten Pflanzen in den Garten kommen und ein Abstand von fünf Zentimetern eingehalten wird. Bei der Topfkultur findet ein Pikieren nur statt, wenn die Samen vorab in Anzuchttöpfen gezogen worden sind. Wurde die Salatrauke direkt ins Beet gesät, dann sollten Sie zu dicht stehende Pflanzen pikieren.
Die wichtigste Pflegemaßnahme bei Rucolasamen bzw. den Keimlingen ist das Gießen. Denn der junge Rucola sollte feucht gehalten werden. Dies gilt sowohl für die Vorkultur, wie auch für Rucola der ins Gartenbeet ausgesät worden ist. Deshalb sollten Sie auch den Freilandrucola regelmäßig mit Wasser versorgen, wenn der Regen ausbleibt. Mangelt es Eruca sativa an Wasser, dann vermindert sich nicht nur die Ernte, auch die Blätter bekommen einen bitteren und unangenehm scharfen Geschmack.
Tipp: Halten Sie das Rucolabeet frei von Unkräutern, damit die jungen Pflanzen nicht überwuchert werden.
Ernte und Folgesaat
Den Rucola können Sie ungefähr vier bis sechs Wochen nach der Aussaat ernten. Da er immer wieder neu austreibt, sollten Sie nur so viel ernten, wie Sie benötigen. Am besten ernten Sie die Salatrauke bevor sie blüht, denn ab diesem Zeitpunkt steckt sie ihre ganze Energie in die Blüte und die folgende Samenbildung. Das bedeutet, dass die Blätter einen bitteren und scharfen Geschmack bekommen. Aber einen Vorteil hat dieser natürliche Vorgang auch für Selbstversorgerinnen und Selbstversorger, denn aus den Samen kann man wunderbar neue Rucolapflanzen ziehen.
Tipp: Lassen Sie, je nach Bedarf, ein bis zwei Pflanzen blühen und Samen bilden. So können Sie sich für die kommende Saison einen Samenvorrat anlegen.
Geht Eruca sativa im Gartenbeet zur Neige, können Sie eine sog. Folgesaat säen. Idealerweise kommt diese an einem anderen Standort. Das Säen ist möglich, solange die Temperaturen nicht konstant unter zehn Grad Celsius fallen, denn dann keimt der Rucola nicht mehr.