Lange war die Rote Beete bei uns wenig beliebt. Ihr hing ein Hauch von Rückständigkeit und Altmodischem an. Doch heute besinnen sich vom Hobbygärtner bis zum Starkoch zahlreiche Verwender wieder zurück auf die Stärken dieser Knolle. Ob gekocht, als Salat oder in zahlreichen anderen Formen gewinnt sie zunehmend an Popularität zurück. Wer sie selbst anbaut, sollte jedoch wissen, wann die Rote Beete reif ist und worauf bei Ernte und Lagerhaltung zu achten ist. Denn nichts wäre schlimmer, als die monatelange Pflege und Freude über die anstehende Ernte, die dann durch Fehler im Umgang mit der Roten Rübe verdorben wird.
Wachstum und Reife von Rote Beete
Ab April, wenn das Erdreich warm genug ist, kann Rote Beete unmittelbar ins Freiland ausgesäät werden. In Abhängigkeit von Wärme, Sonnenscheindauer und Feuchtigkeitsangebot lassen sich dann drei bis vier Monate später die ersten der roten Knollen aus der Erde ziehen. Die Haupterntemonate liegen somit im Bereich Juli, also drei Monate nach frühester Aussaat, bis hinein in den Oktober, wo die Wachstumsbedingungen allmählich ungünstiger werden. Denn Temperaturen, die den Gefrierpunkt deutlich unterschreiten, vertragen die kleinen roten Knollen kaum, so dass die Haltbarkeit und der Geschmack darunter leiden.
Auf Grund der vergleichsweise kurzen Wachstumsperiode ist der Erntezeitpunkt nicht von einsetzendem Frost oder sich verschlechternden Wachstumsbedingungen vorgegeben, sondern kann in einem gewissen Maß den Vorlieben des Gärtners angepasst werden:
- früheste Ernte möglich, wenn die Rote Beete ungefähr Golfballgröße erreicht hat
- je jünger die Frucht, um so zarter und milder der Geschmack
- mit zunehmendem Alter Intensivierung des Aromas, aber auch Verholzung der Knolle
- späteste Ernte dann, wenn die Blätter vergilben und trocken werden
Richtiges Ernten für eine gute Haltbarkeit
Weit wichtiger, als der exakte Erntezeitpunkt, ist bei der Roten Beete das richtige Ernten der gesunden wie schmackhaften Knollen. Denn macht man hier alles richtig, kann sich der Hobbygärtner und gesundheitsbewusste Selbstversorger sogar bis zum Ende des Winters an ihrem aromatischen, süßlich-erdigen Geschmack erfreuen. Folgende Dinge sollten beim Ernten unbedingt beachtet werden:
- einfaches Ernten, die Knollen an den Blättern aus der Erde ziehen
- leichtes Drehen der Knolle während dem Aus dem Boden ziehen erleichtert meist das Lösen aus feuchtem und kompaktem Erdreich
- nach der Ernte sofort die äußeren, großen Blätter entfernen, dabei Schale der Knolle nicht schädigen
- innere Herzblätter stehen lassen, da Knolle über deren Ansatzpunkte ansonsten schnell austrocknet
Die richtige Einlagerung von Rote Beete – für langfristigen Genuss
Ist das richtige Ernten erst einmal gelungen, kommt es auf die richtige Lagerhaltung an, um die optimale Haltbarkeitsdauer für die Rote Beete zu erzielen. Als ideal kann eine Einlagerung angesehen werden, die dem Zustand vor dem Ernten möglichst nahe kommt. Im Detail bedeutet das, dass die roten Knollen möglichst in einer Kiste mit Erde oder Sand gelagert werden sollten. Eine dunkle, sowie kühle aber nicht kalte Umgebung tut ihr Übriges, um die Rote Rübe lange frisch zu halten. Wird die Erde oder der Sand feucht gehalten, trocknet das leckere Gemüse nicht aus und bleibt besonders lange frisch und knackig.
Häufige Fehler vermeiden
Wer Fehler kennt, kann sie bereits von vorn herein vermeiden. Darum seien hier die häufigsten Fehlgriffe beim Ernten und Einlagern von Roter Beete kurz benannt:
- zu frühe Ernte der Knolle – zwar nahezu in jedem Stadium zum Verzehr ausreichend reif, aber bei zu früher Ernte kaum Ertrag
- zu späte Ernte – ab Verwelken der Blätter verliert Knolle an Wasser, Geschmack und Haltbarkeit leidet
- belassen aller Blätter an der Knolle – hoher Feuchtigkeitsverlust und schnelles Verderben
- entfernen aller Blätter einschließlich Herzblätter – hoher Wasserverlust durch Ansatzpunkte der Herzblätter, somit schnelles Verderbern
- Beschädigung der Schale beim Entfernen der Blätter – große Angriffsfläche für Bakterien und Mikroorganismen, in Folge schnelles Schimmeln oder Faulen
- zu warme und trockene Lagerung – schnelles Austrocknen und somit schneller Qualitätsverlust
- zu kalte Lagerung – bei Gefrieren der Knolle aufbrechen der Zellen und schnelles Verderben
- helle Lagerung – Anregung von Neutrieben, Treiben geht zu Lasten von Qualität und Frische der Knolle