Rheinischer Bohnapfel | Geschmack, Erntezeit, Verwendung

Rheinischer Bohnapfel

Vom ‚Rheinischen Bohnapfel‘ wurde das erste Mal um 1750 bis 1800 berichtet. Die alte Apfelsorte gehört seit dieser Zeit zu den beliebtesten Varietäten in Rheinland-Pfalz. Entdeckt wurde der Zufallssämling im Neuwieder Becken zwischen Andernach und Koblenz. Es handelt sich um eine der Sorten, deren Bäume sehr alt werden können.

Steckbrief

Synonyme Bohnapfel, Großer Bohnapfel, Großer Rheinischer Bohnapfel
Herkunft Deutschland
Typ Winterapfel
Standortanforderungen sonnig bis halbschattig, normal, locker, kalkhaltig, Gartenboden
Wuchs kräftig, schlank, lockere Verzweigung, hochkugelige Form
Wuchsbreite 250 bis 500 cm
Wuchshöhe 350 bis 650 cm
Blütezeit April bis Mai
Frucht mittelgroß, glatte Schale, grün bis gelbgrün, lichtrot gestreift oder gesprenkelt, festes Fruchtfleisch, saftig, körnig
Geschmack säuerlich, schwach süß, leichte Würze
Ertrag hoch, alternierend
Erntezeit Ende Oktober
Genussreife Ende Januar bis Juni
Lagerfähigkeit hervorragend
Verwendungszwecke Lagerapfel, Kochapfel, Kuchenapfel, Mostapfel
Informationen für Allergiker wahrscheinlich unverträglich

Besonderheiten

Rheinischer Bohnapfel

Ein ‚Rheinischer Bohnapfel‘ im Garten erweist sich als einfach zu kultivieren, da es sich um eine anspruchslose und gesunde Sorte handelt. Die Bäume sind nur schwach anfällig auf Apfelschorf und gegen diesen sollte unbedingt etwas unternommen werden. In den meisten Fällen reicht ein guter Standort vollkommen aus, um die Resistenz vor dem Apfelschorf zu erhöhen. Das ermöglicht die Kultivierung in einer Vielzahl von Lagen, die sich sonst nicht dafür eignen würden. Stehen nur hohe oder ungeschützte Lagen zur Verfügung, ist das kein wirkliches Problem für die Sorte. Ausschließlich der Fruchtertrag kann dadurch etwas schwächer ausfallen, da nicht alle gut ausreifen.

Wird ein ‚Rheinischer Bohnapfel‘ gepflanzt, sollte trotz der Anspruchslosigkeit auf den Standort geachtet werden, um die hohen Erträge zu optimieren. Wichtig ist es, die folgenden Eigenschaften zu vermeiden:

  • dauerhaft nass (Obstbaumkrebsgefahr)
  • hohe Luftfeuchtigkeit (Schorfgefahr)

Ein gemäßigtes Klima ist ideal für den Anbau der Sorte und reicht als Schutz vor diesen Krankheiten aus. Der ‚Bohnapfel‘ bietet sich aus diesem Grund hervorragend für den Einsatz als Streuobst an.

Typisch für den ‚Rheinischen Bohnapfel‘ ist die schlechte Selbstbefruchtung, da es sich um eine triploide Sorte handelt. Die ausgebildeten Pollen bieten sich nicht effektiv dafür an, denn selbst die Befruchtung anderer Apfelsorten gelingt nicht. Um die Erträge in der gewünschten Höhe zu erhalten, ist der Einsatz der folgenden Befruchtersorten zu empfehlen:

  • Ananasrenette
  • Dülmener Rosenapfel
  • Berner Rosenapfel
  • Baumanns Renette
  • Champagner Renette
  • Landsberger Renette
  • Gelber Bellfleur
  • Goldparmäne
  • Maschanzker
  • Krummstiel
  • Klarapfel
  • Cox
  • Ontario

Aufgrund der großen Krone und Wuchshöhe eignen sich häufig kleinere Befruchter, da diese weniger Platz verbrauchen und so die Pollenmenge erhöhen. Neben der Befruchtung durch andere Apfelsorten ist es wichtig, die Bäume regelmäßig zu schneiden und auszulichten. Aufgrund des hohen Alters kann es schnell zur Alternanz kommen, wenn die Schnittmaßnahmen versäumt werden.