Weinreben sind für den Selbstversorgergarten sehr interessant. Die Reben sind sehr dekorativ und die Trauben können auf vielfältige Art genutzt werden. Mit frischen Früchten, Saft oder Gelee können Sie die ganze Familie versorgen. Selbstgemachter Wein ist auch ein willkommenes Geschenk bei Freunden und Verwandten. Allerdings können Schädlinge wie die Rebenpockenmilbe unschöne Veränderungen an den Weinblättern hervorrufen, die ein Bekämpfen notwendig machen.
Wie erkenne ich einen Befall?
Die Rebenpockenmilbe (Colomerus vitis) ist so klein, dass sie mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen ist. Trotzdem zeigt sich ein Befall sehr deutlich, nämlich durch Gallen auf den Weinblättern. Pflanzengallen oder Galläpfel nennt man die kugelförmigen Geschwulste, die durch kleine Tierchen wie die Rebenpockenmilbe verursacht werden. Den blasen- oder pockenartigen Wölbungen auf der Blattoberseite hat die Milbe ihren Namen zu verdanken. Auf der Unterseite der Weinblätter bilden sich an den entsprechenden Stellen kleine Einsenkungen. Diese sind mit einem weißlichen oder bräunlich gefärbten Haarfilz bedeckt.
Besteht eine Verwechslungsgefahr?
Das Schadbild einer Rebenpockenmilbe (Colomerus vitis) ähnelt durchaus dem Auftreten von Mehltau. Verantwortlich dafür ist der weißliche Haarfilz auf der Blattunterseite. Die kleinen Tierchen selbst sind nicht zu erkennen, auch ihre Bewegungen nicht. Daher liegt der Verdacht auf einen Pilzbefall tatsächlich nahe. Sehen Sie sich bei Unsicherheiten die Blattoberseite genau an, dann erkennen Sie das Schadbild der Milbe mit den Gallen recht gut.
Wie kann ich die Milbe bekämpfen?
Bei einem geringen Befall ist eine Bekämpfung oft gar nicht nötig. Pflanzenschutzmittel sind für die Benutzung im Klein- oder Hausgarten nicht zugelassen. Da bleibt nur der Griff zu einem Hausmittel, wenn Sie die Rebenpockenmilbe bekämpfen wollen.
Nützliche Hausmittel gegen die Rebenpockenmilbe:
- Raubmilben
- Räuberische Gallmücken (Aphidoletes aphidimyza)
- befallene Blätter abschneiden
- Besprühen mit Milch- oder Molkemischung
Raubmilben
Raubmilben (Typhlodromus pyri) sind eigentlich das beste Mittel gegen die Rebenpockenmilbe, sie fressen diese nämlich auf, ohne irgendwelchen Schaden an Ihren Reben anzurichten. Die Raubmilben halten sich von Natur aus gern dort auf, wo sich Rebenpockenmilben befinden, daher müssen sie nicht unbedingt extra angesiedelt werden. Allerdings vertragen sie kalte Winter nicht sonderlich gut und überleben Frost nur selten. Nach einem besonders strengen Winter können Sie also über eine Einbürgerung von Raubmilben durchaus nachdenken.
Räuberische Gallmücken
Die Larven der Räuberischen Gallmücke vertilgen nicht nur die Rebenpockenmilbe sondern auch einige Arten von Blattläusen. Sie zählen genau wie die Raubmilben zu den natürlichen Feinden der Rebenpockenmilbe. Die Larven der Räuberischen Gallmücke lassen sich später einfach fallen und verpuppen sich im Boden. Dann dauert es noch etwa 10 bis 14 Tage bis die nachtaktiven Mücken schlüpfen.
Befallene Blätter abschneiden
Da die Rebenpockenmilben in der Regel keinen wirtschaftlichen Schaden anrichten, stellen sie hauptsächlich ein optisches Problem dar. Stört Sie der Anblick der befallenen Blätter, dann schneiden Sie diese einfach ab.
Besprühen der Milbe mit Milch-Mischung
Eine Mischung aus einem Teil Milch oder Molke auf acht oder neun Teile Wasser wird meistens gegen den Echten Mehltau empfohlen. Da dieses Hausmittel aber die besprühten Pflanzen stärkt, kann es auch bei der Rebenpockenmilbe eingesetzt werden. Besonders nützlich ist das Mittel, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Rebe unter der Milbe oder dem Mehltau leidet.