Ein Raupenbefall im Apfelbaum kann erheblichen Schaden erzeugen, Blüten, Blätter und Früchte vernichten oder den Ertrag zumindest erheblich einschränken. Entscheidend ist daher, die Raupen so schnell wie möglich zu bekämpfen. Zu diesem Zweck muss jedoch bekannt sein, um welchen Schädling es sich handelt, damit die passenden Maßnahmen ergriffen werden können.
Kontrollen
Ist der Raupenbefall noch nicht weit fortgeschritten, lässt er sich in der Regel vergleichsweise einfach eingrenzen und bekämpfen. Ein frühzeitiges Erkennen und Identifizieren der jeweiligen Schädlinge ist jedoch nur dann möglich, wenn regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden.
Der Apfelbaum sollte in regelmäßigen Abständen auf Raupen untersucht werden. Wichtig ist es, dabei gründlich vorzugehen und die folgenden Bestandteile zu kontrollieren:
- Ober- und Unterseiten der Blätter
- Knospen, Blüten und Früchte
- Rinde
- junge Triebe
Es reicht also nicht aus, lediglich die unteren Bereiche zu überprüfen. Besser ist es, jeweils mehrere Pflanzenteile zu kontrollieren und auch die oberen Abschnitte des Apfelbaums zu kontrollieren.
Häufige Raupen am Apfelbaum
Am Apfelbaum finden sich häufig die folgenden Schädlingsarten:
- Apfelsägewespe (Hoplocampa testudinea)
- Apfelwickler (Cydia pomonelle)
- Frostspanner (Erannis defoliaria)
- Gespinstmotte (Yponomeutidae)
Wirklich schädlich sind allerdings meist nicht die adulten Formen der Insekten, sondern die Larven beziehungsweise Raupen. Sie entwickeln sich aus Eiern, die direkt auf Blättern, in Knospen, Blüten und Früchten und in der Rinde abgelegt werden. Zudem nutzen die Raupen den Apfelbaum als Nahrung während der ersten Lebensphasen.
Apfelsägewespe
Die Larven der Apfelsägewespe sind vergleichsweise einfach zu erkennen. Die Schädlinge finden sich auf der Oberfläche der Äpfel und bohren sich spiralförmig in die Früchte ein. Die befallenen Früchte bleiben kleiner als gesunde Äpfel, verfärben sich dunkel und weisen eine „Behaarung“ auf.
Die Schädlinge selbst sind an den folgenden Punkten zu erkennen:
- brauner bis dunkelbrauner Kopf, weißlich-gelber Körper
- zehn Beinpaare
- auffälliger, intensiver wanzenähnlicher Geruch
Sind nur wenige Früchte befallen, ist eine Bekämpfung nicht notwendig. Bei einem stärkeren Raupenbefall sollten die betroffenen Früchte entfernt und vernichtet sowie ein biologisches Insektizid eingesetzt werden.
Apfelwickler
Bei dem Apfelwickler handelt es sich um einen der häufigsten Schädlinge am Apfelbaum. Die Eier werden direkt auf den Früchten abgelegt und sind relativ einfach zu erkennen – obwohl sie lediglich einen Millimeter in der Länge bemessen. Die ovalen bis rundlichen aber flachen Eier kleben an der Oberseite der Äpfel und sind weißlich bis transparent.
Nach dem Schlupf entwickeln sich aus den etwa zwei Millimeter langen Larven bis zu 20 Millimeter lange Raupen. Anfangs sind sie weißlich bis hellgelb, später wird der Kopf schwarz und der Körper verfärbt sich rötlichbraun.
Ob eine Bekämpfung notwendig ist, sollte durch das Anbringen von Pheromonfallen kontrolliert werden. Bei einem leichten Befall der Raupen auf dem Apfelbaum reicht das Anziehen und Ausbringen natürlicher Fressfeinde aus. Zu diesen gehören:
- Vögel
- Ohrwürmer
- Wanzen
- Schlupfwespen
Bei einem stärkeren Befall sollte ein entsprechendes Insektizid zum Einsatz kommen. Die Behandlung damit muss allerdings wiederholt werden, da die Apfelwickler bis zu dreimal pro Jahr Eier ablegen können.
Frostspanner
Der Befall durch den Frostspanner zeigt sich vor allem dadurch, dass Blüten und Blätter gefressen werden. Bei einem starken Befall ist sogar der vollständige Kahlfraß möglich.
Zu erkennen sind Raupe und Larve dieser Schädlingsart meist zuerst an Gespinsten zwischen den Blättern und Knospen. Die Raupen sind im Vergleich dick und haben einen grünliche Färbung mit dünnen, gelblichen Streifen.
Um dem Befall vorzubeugen können Leimringe am Stamm der Bäume angebracht werden. Die Weibchen laufen zumeist an den Baumstämmen nach oben und bleiben dabei an den Leimringen kleben. Ein Befall lässt sich durch diese Fallen wirksam vermeiden. Haben sich die Raupen bereits auf dem Apfelbaum ausgebreitet, hilft nur noch der Einsatz von Insektiziden.
Gespinstmotte
Diesen Schädling zu erkennen und zu bekämpfen kann in drei einfachen Schritten erfolgen:
- Den Baum regelmäßig vollständig kontrollieren.
- Bei hellen spinnwebenartigen Gespinsten zwischen den Blättern und Zweigen des Apfelbaums sollten die Netze auf eingesponnene Raupen untersucht werden.
- Werden Kokons beziehungsweise Larven gefunden, sollten alle Gespinste von Hand entfernt werden. Das Abspritzen mit einem Wasserschlauch kann dabei helfen, eventuell vorhandene Reste zu entfernen.
Zusätzlich sollten Sie in den folgenden Tagen und Wochen vermehrt Kontrollen durchführen, um neu gesponnene Weben frühzeitig zu erkennen und beseitigen zu können.