Im Garten eines Selbstversorgers darf frischer, grüner Salat nicht fehlen. Pflücksalat (oder auch Schnittsalat) eignet sich besonders gut für den eigenen Anbau. Er ist nicht nur robuster gegen Krankheiten, sondern weist gegenüber Kopfsalaten auch ein wesentlich schnelleres Wachstum auf, sodass die Ernte bei gewissenhafter Pflege mehrmals pro Saison möglich ist. Mit der folgenden Anleitung zum Säen von Pflücksalat wird die Ernte mit Sicherheit ertragreich.
Mögliche Orte für die Aussaat
- Hochbeet
- Gemüsebeet
- Balkonkasten
Beim Anbau im Kübel muss der Gärtner unbedingt eine Drainage gegen Staunässe installieren. Auch ein durchlässiges Substrat ist unabdingbar.
Auswahl der Sorte
Die Offerte an verschiedenen Sorten ist enorm. Die Blätter unterscheiden sich nicht nur bezüglich der Farbe und ihrer Form, sondern schmecken auch ganz unterschiedlich. Daher lohnt es sich, mehrere verschiedene Pflanzen zu säen. Zu den beliebtesten Pflücksalaten zählen
- Baby Leaf Salat
- Eichblattsalat
- Fingersalat
- Lollo Bionda
- Lollo Rosso
Für das selbstständige Säen der Pflanzen ist die Sorte irrelevant. Lediglich auf den „Venezianer“ sei aufgrund seines vergleichsweise schnellen Wachstums hingewiesen. Zudem eignet sich diese Sorte bestens für den Anbau im Kübel. Weniger bekannte Sorten wie der „Amerikanische Braune“ oder der „Australische Gelbe“ versprechen einen sehr hohen Ernteertrag. Der Pflücksalat „Frillice“ kann derweil mit einer langen Haltbarkeit sowohl im Beet als auch im geernteten Zustand punkten.
Tipp: Mittlerweile bietet der Handel auch Saatbänder für Pflücksalate an.
Pflücksalat säen- Anleitung
Pflücksalat ist sehr frostempfindlich, weshalb sich das Säen im Freiland erst Mitte Mai nach den Eisheiligen empfiehlt. Auch auf dem Balkon drohen Nachtfröste, die den verfrühten Anbau zu einem Wagnis machen. Wer das Gemüse bereits im Sommer ernten möchte, sollte die jungen Gewächse daher schon in der Wohnung vorziehen. Später kann der Gärtner sie problemlos aus den Anzuchttöpfen ins Beet pikieren. Die Vorzucht unterteilt sich in zwei Phasen: Anzucht und Keimung.
Die Anzucht
- ab Anfang März
- keine herkömmliche Blumenerde verwenden (zu viel Kunstdünger), stattdessen spezielle Anzuchterde
- mit Humus anreichern
- Samen auf die Substrat Oberfläche legen
- nicht eindrücken
- einen Pflanzabstand von 5 bis 10 cm berücksichtigen
Tipp: Wussten Sie schon, dass das Substrat mehr Feuchtigkeit speichert, wenn Sie eine dünne Schicht feinen, durchlässigen Sand auf die Oberfläche geben?
Die Keimphase
Die Keimphase ist bei allen Salaten sehr entscheidend für die weitere Entwicklung. Daher sollte der Gärtner auf folgende Aspekte achten:
- Saatgut beginnt nach ein bis zwei Wochen zu keimen
- benötigt viel Sonne und Licht
- Pflücksalate sind Lichtkeimer
- hoher Wasserbedarf, aber keine Staunässe
- nach zwei Wochen erstmals pikieren
Pflanzung ins Freiland
Wem die Anzucht und das anschließende Pikieren in Anzuchttöpfen zu aufwendig ist, kann die Salatpflanze unter gewissen Bedingungen frühestens ab Ende Februar direkt ins Freiland säen. Dafür braucht es einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, humosem Boden. Die Samen werden nicht in die Erde gedrückt, sondern nur oben aufgelegt.
Als Kälteschutz ist es ratsam, das Beet mit einem Vlies oder Folie abzudecken. Das Substrat sollte durchgehend feucht gehalten werden, wobei allerdings Staunässe vermieden werden muss. Zu dicht wachsende Pflanzen können Sie pikieren. Später können Sie Ihren Pflücksalat auch mit einem Sonnenschirm vor der Mittagshitze schützen.
Tipp: Schnecken fressen die Blätter des Pflücksalats ebenso gerne wie Sie. Den Geruch von Bier mögen die Tiere hingegen noch viel lieber. Im Fachhandel erhalten Sie sogenannte Bier-Fallen. Dabei handelt es sich um eine einfache Konstruktion, die Sie mit dem Gerstensaft füllen. Diese lockt die Schnecken von dem Gemüse weg.
Geeignete Pflanznachbarn
Aufgrund ähnlicher Ansprüche an den Standort und das Substrat sorgen folgende Gemüsearten für ein noch besseres Wachstum des Pflücksalats:
- Bohnen
- Fenchel
- Kohl
- Möhren
- Radieschen
- Spinat
- Tomaten
- Zwiebeln
Zucchini und Schnittsalat passen hingegen nicht zusammen. Auch Petersilie wirkt sich aufgrund der ätherischen Öle schlecht auf das Wachstum aus.
Pflücksalat ernten
Der beste Zeitpunkt für die Ernte sind die frühen Morgenstunden, denn zu dieser Zeit sind die Blätter noch schön knackig und frisch. In der Hitze der Mittagssonne leidet das Aroma geringfügig. Erst in den späten Abendstunden erholen sich die Blätter. Eine mehrfache Ernte über die ganze Saison hinweg ist nur möglich, wenn der Selbstversorger stets kleine Portionen abschneidet. Die Herzblätter darf er nicht abtrennen.