Tomaten stammen ursprünglich aus dem sonnigen Südamerika. Dementsprechend liegt ihr Anspruch für ein gesundes Gedeihen an warmen Temperaturen. Das grenzt den Zeitpunkt zum Auspflanzen ein. Im Folgenden wird verraten, wann die beste Pflanzzeit für Tomaten im Freiland, auf dem Balkon sowie in Gewächshäusern ist und worauf noch beim Auspflanzen zu achten ist.
Abhärtung
Wenn die Tomatenpflanze den Winter im warmen Haus verbracht hat oder dort die Anzucht erfolgte, ist es vor einer Auspflanzung erforderlich, dass sie an die kälteren Außentemperaturen langsam gewöhnt wird. Dabei ist wie folgend beschrieben vorzugehen:
- Circa zwei bis drei Wochen vor dem Auspflanztermin mit der Abhärtung/Gewöhnung beginnen
- Die Pflanze tagsüber für ein zwei Stunden bei Sonnenschein an ein geöffnetes Fenster stellen (Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden)
- Alternativ kann ein geschützter Standort auf dem Balkon gewählt werden
- In das Freiland kann sie für die Gewöhnungsphase erst ab Ende Mai stundenweise ausgesetzt werden (halbschattiger Platz)
- Langsam und gleichmäßig die Dauer der Frischluftzufuhr verlängern
- Rund zwei Wochen reichen für die Abhärtung aus
Tipp: Beschleunigt werden kann die Abhärtung durcheine übergestülpte lichtdurchlässige Folie mit Luftlöchern (Kontakt zwischen Folie und Blättern vermeiden)
Beste Pflanzzeit für Tomaten im Gewächshaus
Wer ein Gewächshaus besitzt, kann sich über einen frühen Termin für die Auspflanzung freuen. Die ideale Pflanzzeit für Tomaten liegt hier bei Mitte bis Ende April. Voraussetzung ist, dass es sich um Pflanzen handelt, die im Haus bei Temperaturen zwischen 18 Grad Celsius und 24 Grad Celsius angezüchtet wurden.
Unbeheiztes Gewächshaus
In der Regel bieten Gewächshäuser auch unbeheizt einen Schutz gegen frostige Temperaturen, sodass die Tomaten nach dem Auspflanzen keine Schäden davontragen. Doch die Winter werden in Mitteleuropa immer kälter und langanhaltender. Eisige Temperaturen im April könnten möglich sein. Um sicher zu gehen, dass ein Auspflanzen zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für die Tomaten darstellt, ist es ratsam, mit natürlicher Wärme vorzubeugen.
Mist für frostfreies Gewächshaus
Mist und insbesondere Pferdemist bietet eine natürliche Wärmequelle für Tomaten und sorgt dafür, dass unbeheizte Gewächshäuser auch bei eisigen Außentemperaturen frostfrei bleiben. Dies beruht darauf, dass der (Pferde-) Mist während der Verrottungsphase Wärme entwickelt und diese in der Umgebung verteilt. Auf diese Weise ersparen sich Hobbygärtner und Selbstversorger die Kosten für die Anschaffung einer Pflanzenheizung sowie Energiekosten zum Betrieb.
Folgendermaßen entsteht eine funktionierende „Mistheizung“ in Gewächshäusern:
- Vor dem Einpflanzen der Tomaten die Erde circa 70 Zentimeter tief ausheben
- Den Mist darin auslegen und gut festdrücken
- Darauf wird Komposterde in einer Höhe zwischen 20 bis 30 Zentimeter ausgelegt
- Zum Schluss wird so viel Substrat aufgefüllt, sodass die Pflanze optimal gesetzt werden kann
Beste Pflanzzeit für Tomaten im Freiland
Mit dem Auspflanzen in das Gemüsebeet ist bis nach den Eisheiligen Mitte Mai zu warten. Dann ist mit keinem Bodenfrost mehr zu rechnen, der den Pflanzen immens zusetzen kann.
Aber auch kalte Winde können im Mai vor allem noch Nachts vorkommen und die kälteempfindliche Tomatenpflanzen schädigen. Wer in rauen Gebieten wohnt, sollte über die Nacht hinweg ein Vlies oder eine lichtdurchlässige Folie über sie spannen. Ein Folientunnel hat sich als sehr effektiven Kälteschutz bewiesen. Mit unerwarteten kalten Nachttemperaturen ist in der Regel spätestens ab Mitte Juni nicht mehr zu rechnen und das Vlies beziehungsweise die Folie kann abgenommen werden. Wichtig ist, dass die Blätter die Folie nicht berühren.
Anleitung Vlies- und Folientunnel
- Biegbare Rohre wie beispielsweise Elektro-Kabelrohre, auf eine Länge kürzen, sodass sie über die Pflanzen reichen und ausreichend Abstand zu der Pflanzenhöhe besitzen
- Mit drei Meter langen Rohren können zwei 75 Zentimeter breite nebeneinander liegende Tomatenreihen übertunnelt werden
- An der einen Seite circa 25 Zentimeter fest in den Boden stecken
- Über die Pflanzen biegen und an der anderen Seite fest in den Boden stecken
- Rohrabstände: circa 1.5 Meter
- Folie mit Luftlöchern oder Vlies über die Bögen legen
- Im Front- und hinteren Bereich Folie/Vlies großzügig überlappen, damit der Tunnel komplett verschlossen werden kann
- Folie/Vlies an jedem Bogenende sowie in der Front und hinten mit einem Sandsack oder Ähnlichem beschweren
- An wärmeren Temperaturen wird die Folie angehoben, damit ein Luftaustausch erfolgen kann
- Bleiben die Außentemperaturen konstant höher, kann der Tunnel abgebaut werden (in der Regel Ende Mai)
Beste Pflanzzeit für Tomaten auf dem Balkon
Normalerweise kann die Auspflanzung von Tomaten auf Balkonen ebenso wie im Freiland, ab Mitte Mai nach den Eisheiligen beginnen. Allerdings empfiehlt es sich je nach Witterungslage, ein wenig länger bis Ende Mai/Anfang Juni zu warten. In Balkonkästen, Töpfen oder Kübeln ausgepflanzt, bedürfen sie besonderer Aufmerksamkeit in Bezug auf Kälte. Diese wird von den Pflanzen deutlich stärker empfunden, weil die Wurzeln nicht durch eine dicke Erdschicht geschützt werden, wie das im Gemüsebeet der Fall ist. Von den Wurzeln trennen kältere Temperaturen lediglich eine dünne Außenwand des Behältnisses und ein wenig Substrat.
Wer dennoch schon Mitte Mai Tomaten auf den Balkon auspflanzen möchte, sollte in jedem Fall eine sogenannte Tomatenhaube benutzen. Diese besteht aus einer wetterfesten Folie, welche über Luftlöcher verfügt, damit ein Sauerstoffaustausch stattfinden kann. Zusätzlich sollten Abstandshalter in das Pflanzengefäß gesetzt werden, welche die Tomatenhaube von den Blättern fern hält.
Beste Bedingungen zum Auspflanzen
Die Witterung ist nicht entscheidend für ein gesundes, kräftiges Wachstum von Tomaten, wenngleich ein wichtiges Kriterium. Aber auch andere Voraussetzungen spielen eine Rolle für den besten Zeitpunkt zur Auspflanzung von Tomaten. Dazu zählen:
- Temperaturen konstant über 13 Grad Celsius
- Die Pflanze hat eine Höhe zwischen 30 Zentimeter und 40 Zentimeter (ist damit robuster, als kleine Jungpflanzen)
- Erste Blütendolde ist zu sehen (Pflanze befindet sich im Wachstum und Wurzeln können sich besser im Boden festsetzen)
- Abhärtung im Idealfall von mindestens zehn, besser 14 Tagen durchgeführt
- Pflanze darf nicht vergeilt sein