Petersilie gehört nicht zu den einfachsten Kräutern. Das Säen des mediterranen Doldenblütlers gelingt nicht immer und häufig kann schon ein zu stark abschweifender Zeitpunkt dazu führen, dass nur ein kleiner Teil des Saatguts austreibt. Wichtig für die Aussaat ist nicht nur der richtige Termin, sondern eine ausführliche Anleitung.
Petersilie säen – Zeitpunkt
Da es sich bei Petroselinum crispum ursprünglich um ein Gewächs aus dem Mittelmeerraum handelt, ist es auf Wärme angewiesen. Das wirkt sich deutlich den Termin der Aussaat aus. Mindestens 8°C Bodentemperatur werden benötigt, damit die Samen keimen und somit ist ein frühes Aussäen im Freien in Deutschland nicht möglich. Aus diesem Grund müssen Sie sich entscheiden, auf welche Art Sie die Samen zum Keimen bringen wollen. Die Termine passen sich entsprechend an:
- Freiland: Eine Aussaat direkt ins Beet ist nur zu empfehlen, wenn die Bodentemperatur hoch genug ist. Daher sollten Sie das Saatgut frühestens von Mitte März und bis Mitte Juni ausbringen. Ebenfalls ist es möglich, Petersilie von August bis Mitte September zu säen, da die Jungpflanzen sehr schnell austreiben und selbst noch eine Ernte im Frühjahr ermöglichen, wenn die Winter nicht zu harsch sind.
- Topf: Petersilie in Töpfen kann theoretisch das gesamte Jahr über ausgesät werden, da Sie problemlos für die notwendigen Keimtemperaturen sorgen können. Da Petersilie im Freiland deutlich kräftiger wächst, bietet sich da Vorziehen im Topf daher gut an. Der geeignete Termin hierfür wäre von Februar bis März, denn besonders in milden Lagen können die Jungpflanzen schon ab März oder April ins Freiland umziehen.
Wenn Sie sich mit der Aussaat Zeit lassen wollen, wählen Sie am besten eine Kübelhaltung, denn dann können Sie sich den Termin selbst aussuchen. Wenn Sie das Kraut direkt ins Beet säen wollen, sollten Sie sich aus praktischen Gründen für den Termin von August bis Mitte September entscheiden. Ab August ist die Saison für zahlreiche Krankheiten vorbei, die ganze Petersilienbestände im Garten zunichtemachen können, darunter:
- Wurzelfäule
- Stängelfäule
- Petersilienwelke
- Mehltau
Häufig ist es bei Petersilie so, dass mehrere dieser Krankheiten gleichzeitig die Pflanze befallen, wodurch die Identifikation der Hauptursache erschwert wird. Bei einer späten Aussaat besteht dieses Problem nicht.
Tipp: Ebenfalls bietet sich das Ende des Sommers gut für eine Aussaat im Garten an, wenn Sie sich nicht mit Schädlingen rumschlagen wollen. Diese sind zu dieser Zeit meist nur noch schwach bis gar nicht mehr aktiv, wodurch Sie sich über eine reiche Ernte freuen können.
Zeitpunkt nach Mondkalender
Wenn Sie den Zeitpunkt, um die Petersilie zu säen noch genauer einschränken wollen, können Sie den Mondkalender nutzen. Über den Mondkalender lassen sich bestimmte Zeiträume feststellen, die sich besonders effektiv auf das Wachstum des Krauts auswirken sollten. Der Grund dafür sind die Kräfte des Mondes, die die Gezeiten und somit die Säfte im Inneren der Pflanze positiv beeinflussen sollen. Werden die oberen Zeitpunkte betrachtet und am Mondkalender ausgerichtet, sollten Sie zur Aussaat die folgenden nutzen:
- 19. Februar bis 20. März: Blattpetersilie
- 21. April bis 21. Mai: Wurzelpetersilie
- 22. Juni bis 22. Juli: Blattpetersilie
- 23. August bis 22. September: Wurzelpetersilie
- 23. Oktober bis 22. November: Blattpetersilie
- 21. Dezember bis 19. Januar: Wurzelpetersilie
Wie Sie sehen, verteilen sich die besten Zeitpunkte über den Mondkalender auf das gesamte Jahr. Das ist vor allem zu empfehlen, wenn Sie eine Aufzucht im Topf vorhaben. Blatt-und Wurzelpetersilie werden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer anderen Gruppe innerhalb des Mondkalenders zu verschiedenen Zeitpunkten ausgesät. Zum Beispiel sind es für die Blattpetersilie die Blatttage, die sich positiv auf das Wachstum auswirken sollen. Bei der Wurzelpetersilie sind es dagegen die Wurzeltage.
Tipp: Ob sich der Mondkalender wirklich auf den Erfolg bei der Aussaat auswirkt, wurde bis heute noch nicht durch die Forschung eindeutig geklärt. Nach den Erfahrungswerten vieler Gärtner soll die Keimfreudigkeit der Samen und die Vitalität der Jungpflanzen deutlich besser sein, was die Nutzung des Mondkalenders einen Versuch wert macht.
Petersilie säen im Freiland: Anleitung
Sobald Sie sich einen passenden Termin zum Säen der Petersilie ausgesucht haben, können Sie mit der Aussaat beginnen. Folgen Sie dabei dieser Anleitung:
- Weichen Sie das Saatgut vor dem Einpflanzen über einen Zeitraum von zwölf bis 24 Stunden in lauwarmen Wasser ein. Dadurch stärken Sie die Keimfähigkeit der Samen. Falls die Samen nach dem Einweichen kleben, können Sie diese mit etwas Sand mischen, wodurch sie problemlos ausgesät werden können.
- Wenn Sie sich für die Aussaat im Freiland entschieden haben, müssen Sie zuerst das Beet vorbereiten. Dafür wässern Sie dieses gründlich und wirken mit der Harke im Boden, falls dieser verdichtet ist. Nach dem Wässern muss die Erde etwas trocknen, damit die Samen nicht sofort weggeschwemmt werden.
- Nach der Bodenvorbereitung beginnen Sie, Samenreihen anzulegen. Diese sollten Sie über einen Abstand von 15 bis 20 Zentimetern zur nächsten Reihe aussäen. Als Faustregel haben sich pro Reihe etwa 50 Samenkörner etabliert, die Sie in einer dünnen Reihe aussähen. Petersilien sind Dunkelkeimer. Aus diesem Grund müssen Sie noch eine Schicht Erde auf den Reihen verteilen und die Samen einen bis 1,5 Zentimeter ins Beet stecken.
- Nutzen Sie nun eine Schnur um zu visualisieren, wo sich die einzelnen Reihen befinden. Das ist wichtig, denn nur so können Sie später problemlos Unkraut beseitigen, ohne die Kräuter zu beschädigen.
- Wurden die Samen ausgesät, müssen Sie in den folgenden vier bis sechs Wochen die Erde ausreichend feucht halten. Ist die Erde zu trocken, wird der Samen keimfaul und kann bis zu zwei Jahre ausharren, bis er austreibt. Im schlimmsten Fall bleibt die Keimung komplett aus.
- Vereinzelt werden die Jungpflanzen, nachdem sich weitere Blätter nach den eigentlichen Keimblättern zeigen. Ab dieser Zeit sind die kräftig genug und können an einen geeigneten Standort gesetzt werden. Achten Sie unbedingt darauf, die jungen Petersilien nicht an einen Standort zu pflanzen, der im Vorjahr mit anderen Apiaceae oder Salat bepflanzt war. Diese Fruchtfolge wirkt sich negativ auf das Wachstum aus.
Petersilie säen im Topf: Anleitung
Falls Sie sich das gesamte Jahr über an der Petersilie erfreuen wollen, sollten Sie auf die Topfhaltung setzen. Die Aussaat unterscheidet sich nur in wenigen Punkten:
- Bereiten Sie zu Beginn der Aussaat ausreichend Pflanzgefäße vor. Da Petersiliensamen nur schwer keimen, sollten Sie pro Topf etwa zehn Samen verteilen. So gehen Sie bei der Aussaat auf Nummer sicher. Als Substrat wird klassische Anzuchterde genutzt, die nicht zu nährstoffreich sein sollte.
- Säen Sie die Samen etwa einen Zentimeter tief und bedecken Sie diese gründlich mit Erden. Feuchten Sie das Substrat gut an, denn selbst im Topf benötigt das Kraut viel Feuchtigkeit, um keimen zu können.
- Nun platzieren Sie die Töpfe an einem Platz in der Wohnung, der warm ist und nicht direkt von der Sonne beschienen wird. Licht benötigt das Gewächs als Samen in keiner Form. Achten Sie darauf, dass mindestens eine Temperatur von 8°C vorliegt. Das Substrat die gesamte Dauer über ausreichend feucht halten.
- Die Keimdauer beträgt auch hier vier bis sechs Wochen. Haben die Keimlinge eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht, werden die stärksten Exemplare pikiert und in einzelne Töpfe gesetzt. Bei der Auswahl des Substrats orientieren Sie sich an den Bedürfnissen der Kräuter.
Auf diese Weise säen Sie effektiv Petersilie aus. Passen Sie beim Vereinzeln der Exemplare unbedingt darauf auf, keine Wurzeln abzuknicken oder anderweitig zu beschädigen. Sie sind sehr empfindlich.
Tipp: Falls Sie schon Petersilienexemplare im Garten oder Topf zur Verfügung haben, sparen Sie sich den Kauf neuen Saatguts. Dafür müssen Sie die Pflanzen nur blühen lassen, um am Ende die Samen zu ernten.