Die Saison startet gut. Alle Pflanzen wachsen hervorragend und die ersten Früchte entwickeln sich prächtig. Doch dann treten braune Flecken an den Paprika auf und in einigen Fällen faulen die Früchte, was so manchen Hobbygärtner verzweifeln lässt. Als Ursache können mehrere Faktoren in Frage kommen. Sowohl Krankheiten als auch Mangelerscheinungen sind möglich.
Calciummangel
Die sogenannte Blütenendfäule ist eine Stoffwechselerkrankung, bei welcher die Früchte unzureichend mit Calcium versorgt werden. Dieser Nährstoff gelangt mit dem Saftstrom aus den Wurzeln in Blätter und Blüten. Normalerweise ist genügend Calcium im Boden vorhanden. Allerdings verdunsten die Früchte weniger Wasser als Blätter, sodass diese mit geringeren Calciummengen versorgt werden.
Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind bisher kaum erforscht. Bekannt ist nur, dass ein starkes Wachstum der Pflanze in Kombination mit einer unregelmäßigen Wasserversorgung die Blütenendfäule begünstigen. Die Symptome unterscheiden sich leicht je nach Paprikasorte:
- verhärtete, dunkle Nekrosen im Bereich des Blütenansatzes
- Früchte mit dünner Haut und wässrigem und hellbraunem Gewebe
- junge Blätter erscheinen deformiert
Was tun gegen Blütenendfäule?
Die Symptome treten vor allem in Jahreszeiten auf, in denen sich heiße und kalte oder trockene und nasse Perioden sehr häufig abwechseln. Unregelmäßige Gießeinheiten begünstigen einen Calciummangel. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Paprika gleichmäßig Wasser bekommt. Der ideale pH-Wert des Bodens liegt bei 6,2 bis 7,0. Wenn Sie feststellen, dass der Boden zu wenig Calcium enthält, sollten Sie die Pflanzen mit Leitungswasser gießen. Auch spezielle Düngemittel können den Calciumgehalt im Boden verbessern.
Hinweis: Normalerweise sind die Früchte trotz der braunen Flecken essbar. Wenn Sie sich unsicher sind und Ihre Paprika matschig oder schimmelig sind, sollten Sie diese besser entsorgen.
Calciummangel vorbeugen
Mit der richtigen Pflege beugen Sie braune Flecken an Capsicum-Arten vor. Sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist, sollten Sie Ihre Paprika erneut gießen. Kübelpflanzen erfordern häufigere Wassergaben als bei Paprikapflanzen, die im Freiland wachsen. Trockenheit schwächt die Pflanze und kann die Entstehung verschiedener Krankheiten begünstigen. Die Temperaturen sollten nicht höher als 28 Grad Celsius sein. Düngen Sie Ihre Pflanzen gelegentlich mit Gesteinsmehl oder Algenkalk. Diese Bedingungen mögen Paprikapflanzen:
- humose, nährstoffreiche Erde
- luftiger Standort, damit keine zu hohe Luftfeuchtigkeit entsteht
- sonnige Lage mit Beschattung gegen pralle Mittagssonne
Tabakmosaik
Diese Erkrankung wird durch einen Virus hervorgerufen, der sich leicht ausbreitet und im Boden überwintert. Ist eine Pflanze betroffen, sind mosaikartige Musterungen aus hellen und dunklen Flecken auf den Blättern erkennbar. Das Pflanzenwachstum ist außerdem stark eingeschränkt und auf den Früchten zeigen sich braune und eingesunkene Flecken, verdickte Adern und braune Stiele. Die auftretenden Symptome gleichen sich jedoch nicht immer. Es können auch andere Schadbilder sichtbar werden:
- verstärkte Ausbildung von Seitentrieben
- deformierte Blätter
- farbliche Veränderungen der Früchte
Was tun bei einer Erkrankung?
Die stark ansteckende Krankheit führt zu einem geringen Ernteertrag. Bisher gibt es keine Mittel, mit denen sich die Viren bekämpfen lassen. Entfernen Sie betroffene Pflanzen aus dem Bestand und sorgen Sie dafür, dass sich die Viren nicht weiter ausbreiten können. Eine Gefahr stellen Blattläuse dar. Überwiegend kommen Grüne Pfirsichblattlaus und Schwarze Bohnenlaus als Krankheitsüberträger in Frage. Stärken Sie Ihre Capsicum-Pflanzen mit Brennnesseljauche oder Schachtelhalmsud und vermeiden Sie eine Überdüngung. Vor allem ein Überschuss an Stickstoff wirkt sich negativ auf die Vitalität der Pflanzen aus. So können Sie eine Infektion vorbeugen:
- Gartenwerkzeuge sorgfältig reinigen
- Schuhsohlen abwaschen
- andere Pflanzen auf einen Befall kontrollieren
Kraut- und Braunfäule
Diese Erkrankung wird hauptsächlich von dem Pilz Phytophthora infestans hervorgerufen und befällt unter anderem Tomaten. Es gibt aber auch eine Art, die sich auf Capsicum-Arten spezialisiert hat. Phytophthora capsici kündigt sich durch anfangs graugrüne und später braune Flecken auf den Blättern der Paprika an, die sich von den Blatträndern ausbreiten. Wenn Sie die Blattunterseite betrachten, entdecken Sie einen flaumigen Schimmelrasen mit grau-weißer Färbung.
Es dauert nicht lange, bis die Blätter absterben. Unter feuchten und warmen Bedingungen können sich die Sporen schnell ausbreiten, sodass auch die Früchte betroffen sind. Auf der Paprika bilden sich bräunliche Stellen, die mit der Zeit einsinken. Das Fruchtfleisch darunter ist eingetrocknet und verhärtet sich.
Wie werde ich den Pilz wieder los?
Glücklicherweise sind die Symptome recht eindeutig, sodass Sie bei den ersten Anzeichen eine Ausbreitung der Infektion verhindern können. Schneiden Sie befallene Blätter ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Da die Sporen bis zu sieben Jahre im Boden und an den Pflanzenresten überwintern können, sollten Sie die Blätter daher nicht auf dem Kompost entsorgen.
Um einer Erkrankung vorzubeugen, sollten Sie auf eine abgestimmte Pflege achten. Regengeschützte und sonnige Standorte sind suboptimal für das Wachstum von Pilzsporen. Pflanzen Sie resistente Sorten an und unterstützen Sie die Vitalität der Gewächse mit natürlichen Stärkungsmitteln aus Brennnessel und Ackerschachtelhalm.
- Paprika an der Basis gießen
- für gute Belüftung bis auf drei Triebe ausgeizen
- Wurzelballen mulchen
Tipp: Behandeln Sie kleine Verletzungen an den Früchten mit einem Sud aus Zwiebelschalen. Dadurch werden Wunden verschlossen und Krankheitserreger können nicht in das Fruchtfleisch eindringen.
Sonnenbrand
Wurden die Capsicum-Pflänzchen im Frühjahr unter konstanten Bedingungen auf der Fensterbank vorgezogen und später in den Garten gestellt, kommt es nicht selten zu Schäden durch massive Sonneneinstrahlung. Die Blätter verlieren plötzlich mehr Wasser, als sie aus der Erde aufnehmen. Die Pflanze kann ihren Wasserhaushalt nicht aufrechterhalten. Hat die Paprika bereits Früchte entwickelt, treten häufiger an den sonnenbeschienenen Seiten braune oder schwarze Flecken ein. Diese sinken infolge der Trockenheit ein.
Gibt es vorbeugende Maßnahmen?
Gewöhnen Sie Ihre Pflanzen langsam an den sonnigen Standort. Beschatten Sie diese vorübergehend mit einem Gartenvlies und achten Sie auch bei kräftigen Pflanzen darauf, dass sie nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sind. Stark ausgegeizte Pflanzen neigen eher zur Bildung brauner Früchte, da die natürliche Beschattung fehlt. Entfernen Sie daher nicht zu viele Triebe, damit die Früchte besser vor der Sonne geschützt sind. Sonnenbrand entsteht auch durch Wassertröpfchen, die auf den Früchten zurückbleiben und das Sonnenlicht brechen. Achten Sie darauf, die Pflanze nur an der Basis zu gießen. Früchte und Blätter sollten nicht benetzt werden.
Tipp: Durch Sonnenbrand geschädigte Früchte sind höchstens etwas trocken. Da sie meist nicht faulen, können Sie die Stellen herausschneiden und die Paprika bedenkenlos verzehren.