Maden in der Biotonne bekämpfen: 11 Mittel die wirklich helfen

Maden an der Mülltonne

Verschiedene Fliegen legen in der Biotonne gern ihre Eier ab. Daraus schlüpfen innerhalb kurzer Zeit Maden. Wie kann man einem Madenbefall effektiv vorbeugen beziehungsweise bereits vorhandene Fliegenmaden wieder loswerden? Diese 11 wirksamen Hausmittel helfen gegen den Befall.

Fliegen werden von den fauligen Ausdünstungen einer Biotonne angelockt und legen dort ihre Eier ab. Schließlich finden die daraus schlüpfenden Maden reichhaltige Nahrung vor. Wir stellen Ihnen 11 wirksame Mittel vor.

Madenbefall effektiv vorbeugen

Stuben-, Schmeiß- oder Fruchtfliegen finden in Biotonnen paradiesische Bedingungen für sich und ihren Nachwuchs vor, weshalb eine ungeschützte Biotonne zur rasanten Vermehrung der Insekten beiträgt: Durchschnittlich 150 Eier legt eine Fliege im Abstand von wenigen Tage, woraus sich wiederum innerhalb kürzester Zeit zunächst Maden und dann neue geschlechtsreife Fliegen entwickeln. Dieser Teufelskreis sollte am besten gar nicht erst entstehen, denn schließlich sind Fliegen nicht nur unangenehm: Sie übertragen auch verschiedene Krankheiten. Treffen Sie daher die folgenden Vorsorgemaßnahmen, um einem Madenbefall von vornherein vorzubeugen:

  • nur Biotonnen mit fest schließendem Deckel verwenden
  • gut geeignet sind Deckel mit Gummiabdichtung
  • Modelle mit Fliegengittereinsatz bevorzugen
  • Tonne an schattigem und kühlem Standort platzieren
  • Inhalt im Sommer mindestens einmal pro Woche leeren
  • Tonne anschließend gründlich reinigen
  • Tonne trocken halten

Fliegen tummeln sich vor allem an warmen und sonnigen Plätzen, zumal Fliegenlarven für ihre Entwicklung viel Wärme brauchen. An einem kühlen Standplatz wird der Befall daher nicht so drastisch ausfallen wie an einem direkt in der Sonne gelegenen.

Tipp: Zur Vorbeugung gehört auch, keine Abfälle tierischer Natur – beispielsweise Fleischreste oder Milchprodukte – in der Biotonne zu entsorgen. Gerade diese locken Schmeiß- und Stubenfliegen an, aber auch Ratten an. Zudem gehören derartige Abfälle nicht in den Kompost.

Wirksame Hausmittel gegen Maden

Vermehren sich die Tierchen aber schon in der Tonne, sind wirksame Mittel zur Bekämpfung gefragt. Warten Sie damit nicht zu lange, da sich Fliegen rasant vermehren und sich das Problem innerhalb weniger Tage nur vergrößert. Leeren und reinigen Sie die Tonne gründlich und beachten Sie anschließend unsere Tipps zur Vorbeugung eines Madenbefalls.

Maden an der Tonne

Tipp: Damit Fliegen erst gar keine Chance zur Entwicklung haben, sind fest verschließbare Tonnen unverzichtbar. Optimalerweise sind diese zudem mit einem speziellen „Maden-Deckel“, auch als Bio-Filterdeckel bezeichnet, abgedichtet. Der Spezialdeckel hindert die Fliegen am Hineinkommen sowie die Faulgase am Austreten – d. h., die Insekten werden gar nicht erst angelockt.

Ätherische Öle

Manche ätherische Öle wie beispielsweise

  • Zitronenöl
  • Orangenöl
  • Lavendelöl
  • Teebaumöl

stehen im Ruf, Fliegen zuverlässig fernzuhalten. Sie können die Biotonne nach der Grundreinigung entweder mit einem ölgetränkten Tuch (wenige Tropfen genügen) auswischen oder selbiges im Deckel fixieren. Allerdings muss in diesem Fall das Tuch in regelmäßigen, kurzen Abständen neu beträufelt werden, da die Düfte schnell verfliegen. Doch Vorsicht: Ätherische Öle halten lediglich die Fliegen fern, zur Bekämpfung der Maden eignen sie sich nicht.

Biotonnenpulver

Spezielles, im Handel erhältliches Biotonnenpulver ist extra für die Bekämpfung von Maden in Biotonnen gedacht. Diese Mittel basieren auf natürlichen und biologisch abbaubaren Grundstoffen, denn Chemikalien haben in diesem Abfallbehälter nichts zu suchen – aus dem Inhalt soll schließlich im Kompostwerk wertvoller Humus gewonnen werden. Notwendig ist das käuflich zu erwerbende Biotonnenpulver jedoch nicht, Sie können es problemlos durch preislich günstigere Alternativen (z. B. Löschkalk oder Gesteinsmehl) ersetzen.

Maden an der Tonne

Essigwasser

Das klassische Hausmittel zur Bekämpfung von Fliegenmaden ist Essigwasser. Dieses ist günstig und sehr wirksam: Setzen Sie die Mischung entweder als Spray ein (Tonneninhalt samt Maden damit tränken) oder nutzen Sie sie zum Reinigen und Auswischen der Tonne nach der Entleerung. Die Säure tötet Fliegenlarven, zudem schreckt der penetrante Geruch erwachsene Fliegen ab und hält sie von der Biotonne fern. Als wirksam hat sich dieses Mischverhältnis erwiesen:

  • ein Liter Leistungswasser abkochen und abkühlen lassen
  • ca. fünf bis zehn Esslöffel Essig oder Essigessenz hinzufügen
  • hochkonzentrierte Essigessenz eher sparsamer verwenden

Wichtig ist, dass Sie auch den Deckel gründlich auswischen und die Tonne vor der Neubefüllung austrocknen lassen.

Tipp: Apfelessig oder säuerlicher Fruchtsaft (z. B. Zitronensaft) eignet sich für diesen Zweck nicht, da die süßlichen Komponenten Fruchtfliegen anlocken.

Gesteinsmehl

Überhaupt ist Trockenheit ein wichtiges Thema in der Biotonne: Der Inhalt sollte möglichst trocken gehalten werden, da dies die Madenentwicklung behindert. Zudem entwickeln sich weniger Fäulnisgase, die Fliegen anlocken könnten. Aus diesem Grund sollten Sie beispielsweise Gesteinsmehl auf dem Tonnenboden sowie zwischen einzelne Schichten von Abfall streuen. Dieses entzieht den Abfällen Feuchtigkeit und sorgt zudem dafür, dass im späteren Kompost wertvolle Mineralien enthalten sind.

Holzspäne

Statt Gesteinsmehl können Sie als Zwischenlage auch Holzspäne oder Holzwolle verwenden. Achten Sie jedoch darauf, dass das Holz nicht chemisch behandelt wurde! Für die Kompostierung eignen sich nur naturbelassene Materialien. Derartige Trocknungshilfen entziehen Fliegenmaden zwar die für die Entwicklung notwendige Feuchtigkeit, töten sie aber nicht ab. Daher sind Gesteinsmehl, Holzspäne und Co. eher als vorbeugende denn bekämpfende Maßnahmen gedacht.

Hornspäne

Katzenstreu

Auch Katzenstreu – möglichst kompostierbare Sorten aus Pflanzenfasern oder Holz – eignet sich sehr gut, um als trocknende Schicht zwischen Abfalllagen gestreut zu werden. Allerdings ist dieses Material im Vergleich und für den Zweck recht teuer, sodass Sie besser auf die anderen Alternativen zurückgreifen.

Kochsalz

Ein probates Hausmittel zum zuverlässigen Abtöten von Fliegenlarven ist Kochsalz. Hierzu müssen Sie die Maden lediglich mit dem Salz bestreuen und können Sie später absammeln. Leider wird trotz seiner Effizienz von Salz abgeraten, da das Mittel den späteren Kompost belastet. Der salzige Humus – der irgendwann wieder in unserem Garten landet – lässt wiederum Pflanzen nur schlecht wachsen und verhindert die Entwicklung eines gesunden Bodenklimas. Zudem gelangt es ins Grundwasser. Daher sollten Sie Kochsalz nur dann einsetzen, wenn der Tonneninhalt anschließend über den Hausmüll entsorgt wird!

Löschkalk

Ein weiteres gutes Mittel, welches sich als Trocknungsmittel in der Biotonne einsetzen lässt und günstig in jedem Baumarkt käuflich erworben werden kann, ist Löschkalk. Dieser wird auch als Branntkalk oder Calciumhydroxid bezeichnet und eignet sich zudem für viele weitere Zwecke im Garten.

Pfeffer

Pfefferwasser tötet ebenfalls zuverlässig Fliegenmaden ab und ist zudem ökologisch unbedenklicher als Kochsalz. Sie rühren das Hausmittel wie folgt an:

  • einen Liter Leitungswasser aufkochen
  • einen gehäuften Esslöffel Pfeffer (in Pulverform) einrühren
  • Vorsicht: Mund und Nase dabei bedecken!
  • schwarzer oder weißer Pfeffer gleichermaßen geeignet
  • Mischung abkühlen lassen
  • Maden direkt tränken

Des Weiteren lässt sich das Pfefferwasser zum Desinfizieren der Biotonne nutzen.

Rasenschnitt

Getrocknetes Gras entzieht Bio-Abfällen Feuchtigkeit, weshalb gut getrockneter Rasenschnitt – der ja ohnehin häufig in der Biotonne landet – sich prima als Zwischenlage anstelle von Löschkalk und Co. eignet. Bei der Verwendung dieses Mittels können Sie also blankes Geld sparen und schlagen somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Allerdings tötet der Grasschnitt keine Fliegenmaden ab, er hilft lediglich dabei, die Tonne trocken und unattraktiv für Fliegen zu halten.

Zeitungspapier

Vielfach ist zudem die Empfehlung zu lesen, zwischen einzelnen Abfallschichten Zeitungspapier zu legen bzw. Küchenabfälle sogar darin einzuwickeln. Nun ist Zeitungspapier nicht unbedingt zur Kompostierung geeignet, weil bei der Herstellung viele Chemikalien verwendet werden und diese nicht im Kompost landen sollten. Daher sollten Sie nur im Ausnahmefall darauf zurückgreifen und Zeitungspapier besser in der Altpapiertonne entsorgen.