Blütenreich, imposant und zugleich essbar überzeugt die Tropaeolum viele Hobbygärtner gleich mehrfach. Während die Große Kapuzinerkresse außerhalb ihrer tropischen Heimat zu den am weitesten verbreiteten Sorten zählt, existieren noch verschiedene weitere Sorten, die den Garten eines jeden Selbstversorgers bereichern können.
Die Pflanzengattung
Spricht man landläufig von Kapuzinerkresse, meint man in aller Regel die so genannte Große Kapuzinerkresse, oder auch Tropaeolum majus. Sie ist in unseren Gefilden am weitesten verbreitet. Aus biologischer Sicht bezeichnet Tropaeolum dagegen nicht nur eine Sorte, sondern viel mehr eine Pflanzengattung, der zahlreiche Sorten angehören.
Übrigens, ihren Namen hat die Kresse übrigens von der charakteristisch gestreckten Blütenform, die entfernt an die typischen Kopfbedeckungen der Kapuzinermönche erinnern soll. Der Name blieb erhalten, obwohl zahlreiche Sorten in ihrer Blütenform stark von diesem Archetyp abweichen. Insbesondere moderne Zuchtformen haben sich teilweise stark davon entfernt, so dass nur noch der Name an die ursprüngliche Typologie erinnert.
1. Alaska Gold
Blütenfarbe | goldgelb mit rötlichem Auge |
Wuchsform | niedriger Wuchs bis ca. 25 Zentimeter Höhe, buntblättrig |
Eignung | als Topf- oder Kübelpflanze, für Beete, Einfassungen und als Wegbegleiter |
2. Banana Split
Blütenfarbe | charakteristisch bananengelb |
Wuchsform | überhängend, kompakt |
Eignung | als Topfpflanze, für Balkon und Terrasse |
3. Black Velvet
Blütenfarbe | samtig schwarz-rot |
Wuchsform | niedrig und kompakt, bei geeigneten Rankhilfen auch kletternd |
Eignung | Pflanzbeete und Töpfe |
4. Große Kapuzinerkresse
Blütenfarbe | gelb bis tiefrot |
Wuchsform | weitkriechend und stark kletternd |
Eignung | als Bodendecker oder flächige Berankung, durch intensiven Wuchs nur bedingt als Topfpflanze geeignet |
Besonderheit: Sie stellt die Sorte dar, die in aller Regel mit der allgemeinen Verwendung des Gattungsnamens gemeint ist. Sie nimmt den größten Anteil der bei uns aufgezogenen Pflanzen ein und steht somit stellvertretend für die gesamte Gattung.
5. Kaiserin von Indien
Blütenfarbe | leuchtend Karminrot |
Wuchsform | kompakter, kleiner Wuchs mit dunklem Laub, zählt zu den Zwergformen |
Eignung | Kästen und Kübel |
6. Kanarische Kapuzinerkresse
Blütenfarbe | gefranste Blüten in leuchtendem gelb |
Wuchsform | handförmig gelappte Blätter, sehr kletterfreudig |
Eignung | als rankende Begrünung oder großflächiger Bodendecker |
HINWEIS: Ihren Namen hat die Kanarische Kapuzinerkresse von den üppigen Wildbeständen auf den Kanarischen Inseln. Dort erreichen einzelne Exemplare Wuchshöhen bis zu vier Metern. Vorausgesetzt ist dabei selbstverständlich eine geeignete Rank- und Kletterhilfe!
7. King Theodore
Blütenfarbe | dunkel Karminrot |
Wuchsform | buschig mit mittlerer Größe, geringe Kletterneigung, dunkles Laub |
Eignung | Beete oder große Pflanzkübel |
8. Knollige Kapuzinerkresse
Blütenfarbe | orangerot |
Wuchsform | sternförmig gelappte Blätter, überhängender Wuchs, rankend |
Eignung | als Nahrungspflanze flächig auf dem Boden |
Besonderheit: Die Knollige Kapuzinerkresse entwickelt die namensgebenden Knollen, die in Südamerika teils als kartoffelähnlicher Nahrungsersatz Verwendung findet. Nach dem ersten Frost geerntet, verlieren die Knollen ihren unangenehmen, scharfen Geschmack und können geröstet oder als Brei verzehrt werden. Hauptsächlich wird die Pflanze in Höhen über 3.000 Metern angebaut, wo Kartoffeln nicht mehr gedeihen. Alleine in Peru geht man von einer Anbaufläche von rund 6.000 Hektar aus. Die Erträge je Hektar variieren mit Angaben von 12 bis 70 Hektar stark, wobei die Spitzenleistungen der Kartoffel kaum nachstehen.
9. Milkmaid
Blütenfarbe | cremeweiß |
Wuchsform | zarte, dezente Triebbildung, eher niedriger Wuchs |
Eignung | Topfhaltung auf Balkon oder Terrasse, Kleinflächen im Garten |
10. Phoenix
Blütenfarbe | gelb, rot bis apricotfarben |
Wuchsform | üppig wuchernd mit gefransten Blatträndern |
Eignung | bodendeckender oder rankender Einsatz in Beeten und an Hauswänden |
11. Variegated Queen
Blütenfarbe | Sonnengelb bis hin zu kräftigem Rot |
Wuchsform | weiß-grün gesprenkelte Blätter mit starker Triebbildung und üppigem, nahezu wucherndem Wuchs |
Eignung | Beete und Rankgerüste mittlerer bis großer Dimensionierung |
12. Vesuvius
Blütenfarbe | lachsrosa |
Wuchsform | buschig kompakt |
Eignung | als Topfpflanze auf Balkon oder Terrasse |
HINWEIS: Bei der Vesuvius handelt es sich um eine historische Sorte, die bereits seit langem Zier- und Nutzgärten Europas bewächst. Aus ihr wurden zahlreiche moderne Sorten durch Züchtung entwickelt.
13. Whirlybird Rose
Blütenfarbe | rosafarben, halb gefüllt |
Wuchsform | buschig wuchernd |
Eignung | als Bodendecker oder für begrenzte Rankgerüste |
Essbar oder nicht?
Als Selbstversorger mögen Sie nun zu Recht die Frage stellen, welche dieser Sorten denn nun essbar sind. Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach: Alle bekannten und kultivierten Sorten der Kresse können verzehrt werden. Und das gilt nicht nur für die schmackhaft aromatischen Blätter, sondern auch für Stile und Blüten. Besonders beliebt sind die Blüten als essbare Dekoration auf Hauptgerichten, in Salaten und auf Süßspeisen.
Eine besondere Rolle nimmt die Knollige Kapuzinerkresse ein, da hier zusätzlich die kartoffelähnlichen Knollen genießbar sind. Kurzum sind also alle oberirdischen Bestandteile dieser interessanten Pflanzen genieß- und verzehrbar. Damit schlägt die Kresse zahlreiche etablierte Nutzpflanzen, bei denen sich die Verzehrbarkeit häufig auf Blätter, Früchte oder Wurzel beschränkt.