Gurken im Garten erfolgreich kann mitunter ein große Herausforderung sein. Das Problem dabei ist der Fusarium-Pilz, der die Wurzeln der Pflanze angreift und verhindert, dass sie eine Frucht ausbildet. Dies lässt sich dadurch verhindern, indem man die Gurkenpflanze veredelt. Wie das Veredeln abläuft und was es sonst noch bringt, erklären wir hier.
Hintergrund
Gurken sind zwar ein beliebtes Gemüse, ihr Anbau im eigenen Garten ist allerdings nicht immer ganz leicht. Gründe dafür sind
- Pilzkrankheiten
- Nematoden
die vor allem die Wurzeln der Gurkenpflanzen befallen können. Um diese resistenter gegen die Schädlinge zu machen, sollten sie deshalb unbedingt veredelt werden. Durch die relativ einfache Technik des Veredelns erreicht man einen großen Nutzen und kann auf eine gute Gurkenernte hoffen.
Was bedeutet veredeln genau?
Das Veredeln spielt vor allem im Obstanbau eine große Rolle. Es ist allerdings auch im Gemüseanbau eine Technik, die großen Nutzen verspricht. Bei der Veredelung von Gurkenpflanzen, werden diese ganz einfach auf eine resistente andere Pflanze aufgepfropft. Der Befall der Wurzeln mit Schädlingen sinkt so drastisch und spiel in den meisten Fällen praktisch keine Rolle mehr.
Als Trägerpflanzen für Gurken eignen sich vor allem Kürbisse. Zu empfehlen sind hier
- Feigenblattkürbisse (Cucumis ficifolia)
- Moschus-Kürbisse (Cucurbita moschata)
- Riesen-Kürbisse (Cucurbita maxima)
Gurken und Kürbispflanzen vereinigen sich dabei zu einer einzigen Pflanze, die nicht nur hochresistent ist, sondern meist auch noch einen größeren Ertrag liefert.
Die Technik des Veredelns: Anpflanzen
Für das Veredeln braucht man unbedingt zwei Pflanzen, nämlich Gurkenpflanzen und Kürbispflanzen. Für welche der obigen drei Kürbisarten man sich entscheidet, ist relativ egal.
Tipp: Cucumis ficifolia eignet sich besonders gut, da der Feigenblattkürbis sehr resistent und kältetolerant ist.
Man tut gut daran, zuerst die Gurkenpflanzen im Garten auszubringen.
Tipp: Als erstes die Gurkenpflanzen auszubringen ist deshalb wichtig, da diese Pflanzen in der Regel schneller wachsen als die Kürbispflanzen. Ideal ist ein zeitlicher Abstand von ungefähr drei bis vier Tagen.
Für beide Pflanzen eignet sich grundsätzlich ein Torf-Sand-Gemisch als Unterlage. Sie sollten jedoch unbedingt unter einer Folie gezogen werden. Die Temperatur unter dieser Folie sollte um die 20 Grad Celsius betragen. An dem Zeitpunkt, an dem die Blätter der Gurkenpflanze eine Größe von drei bis vier Zentimeter erreicht haben, kann mit dem Veredeln begonnen werden.
Die Technik des Veredelns: So geht man vor
Wichtig ist, dass die Gurkenpflanze auf die Kürbispflanze aufgepfropft werden kann. Damit dies gelingt, schneidet man bei beiden Pflanzten die Stängel von unten bis etwas zur Mitte hin schräg ein. Am besten wird dafür ein scharfes Messer oder eine Rasierklinge verwendet. Dabei gilt es unbedingt darauf zu achten, dass die beiden Schnitte jeweils in der Gegenrichtung verlaufen. Außerdem sollte immer unterhalb der Keimblätter geschnitten werden. Ist dies geschehen, wird das sogenannten Gegenzungen-Verfahren angewandt, das in diesem Fall den größten Nutzen bringt. Konkret heißt das: Die beiden Pflanzen werden entlang der Schnittflächen ineinandergeschoben. Ist dies geschehen, fixiert man sie mit einer feinen Klammer oder einem speziellen Klebeband bzw. einem Folienband. Damit ist die Veredelung der beiden Pflanzen auch schon abgeschlossen.
Die Technik des Veredelns: Wie es weiter geht
Mit der Veredelung an sich ist der gesamte Vorgang natürlich noch nicht abgeschlossen. Nach dem Zusammenführen der beiden Pflanzen geht es vielmehr nun auch darum, die neue Pflanze wieder ins Erdreich zu bringen. Dazu wird am besten ein großer Topf verwendet, der mit einem Torf-Sand-Gemisch gefüllt wird. Wichtig ist, dass der Topf unbedingt warm gestellt wird. Eine Temperatur von rund 25 Grad Celsius ist dafür ideal. Am besten stellt man den Topf in ein Gewächshaus, in dem auch eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit herrschen sollte.
Die junge Pflanze sollte darüber hinaus regelmäßig gewässert und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. In der Regel dauert zehn bis 15 Tage, bis die Veredelungsstelle verwachsen ist. Dann wird der Kürbis oberhalb der Veredelungsstelle zurückgeschnitten. Auch die Wurzeln der Gurke können nun gekappt werden. Hat die neue Pflanze eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht, kann sie ins Freie gesetzt werden.