Gurken lassen sich auf verschiedenste Weisen konservieren und sind dadurch – je nach Methode – bis zu mehreren Jahren haltbar. Zu den beliebtesten Konservierungsmethoden zählen das Einwecken sowie das Einmachen. Dadurch wird das Gemüse nicht nur länger haltbar, sondern kann ganz nach Belieben gewürzt und verfeinert werden.
Welche Gurken eignen sich zum Konservieren?
Bei den Gurken wird grundsätzlich zwischen Salatgurken und Einlegegurken unterschieden. Die Salatgurken werden bevorzugt im Gewächshaus angebaut und frisch verzehrt, wohingegen die Einlegegurken meist im Freiland und einzig zu Konservierungszwecken angebaut werden. Dennoch eignen sich beide Gurkensorten zum Einkochen sowie zum Einlegen. Zusätzlich haben die Gurkensorten folgende Eigenschaften:
Salatgurken
Die Gurkensorte wird auch Schlangengurke genannt und eignet sich neben dem direkten Verzehr ideal für die Weiterverarbeitung, wie beispielsweise zu einem Gurkensalat. Zudem haben die Schlangengurken folgende Eigenschaften:
- sie haben eine glatte Oberfläche
- sie können mit als auch ohne Schale verzehrt werden
- Salatgurken werden bis zu 40 cm lang
- deswegen müssen sie vor der Konservierung meist geschnitten werden
Einlegegurken
Einlegegurken werden auch Einmachgurken genannt und sind im Gegensatz zu den Schlangengurken nicht für den Rohverzehr geeignet. Sie eignen sich hervorragend zum Konservieren und haben folgende Merkmale:
- bleiben meist deutlich kleiner
- haben eine feste Schale
- und keine glatte Oberfläche
- haben vereinzelt sogar Stacheln
- ihr Eigengeschmack ist geringer
Zutaten und Utensilien
Für das Einkochen werden lediglich ein großer Topf sowie luftdicht verschließbare Gläser benötigt. Um das Gemüse einzukochen und anschließend zu lagern, haben sich sogenannte Einweckgläser bewährt. Diese sollten vor der Verwendung unbedingt sterilisiert werden, wobei sich hierfür zwei verschiedene Methoden bewährt haben:
- Sterilisieren mit kochendem Wasser
- Gläser samt Deckel in heißes Wasser geben
- und etwa 10 Minuten lang kochen lassen
- oder die Gläser im Backofen sterilisieren
- Ofen auf etwa 140 Grad vorheizen
- Gläser sowie Deckel auf das Backblech stellen
- und etwa 10 Minuten darin lassen
Einkochen – verschiedene Methoden
Beim klassischen Einkochen, welches auch Einwecken genannt wird, werden die gewaschenen Gurken mitsamt den Zutaten in die sterilisierten Einweckgläser gefüllt. Anschließend werden die Gläser luftdicht verschlossen und entweder im Topf oder im Backofen erhitzt. Für das Einwecken haben sich folgende Methoden bewährt:
Einwecken in kochendem Wasser
- Gläser in den Topf stellen und Wasser in den Topf füllen
- das Wasser sollte bis auf die Höhe der Gläser reichen
- nur langsam erhitzen und etwa 25 Minuten kochen lassen
- anschließend langsam abkühlen
- hierfür die Gläser nach dem Kochen im Kochwasser stehen lassen
Einwecken im Backofen
- hierfür eine Pfanne mit Wasser füllen
- auf die unterste Schiene schieben
- Einweckgläser darauf stellen
- etwa 30 Minuten bei rund 190-200 Grad darin lassen
- langsam auskühlen lassen
- hierfür die Gläser danach noch einige Minuten im Ofen lassen
Gurken vorbereiten
Zunächst sollten die Gurken immer unter kaltem Wasser abgewaschen und gegebenenfalls abgebürstet werden, um vorhandene Stacheln zu entfernen. Zusätzlich ist es ratsam, die Enden des Gemüses abzuschneiden, da sich hier die Bitterstoffe befinden. Zudem ist es ratsam, sie vor dem Einwecken in ein Salzbad einzulegen. Dies gelingt am besten wie folgt:
- Salzwasser vorbereiten
- etwa ein Liter Wasser und rund 120 Gramm Salz mischen
- Gurken in das Salzwasser geben
- mindestens eine Stunde lang ziehen lassen
- idealerweise jedoch über Nacht stehen lassen
- vor dem Einwecken abgießen und abspülen
Essigsud oder Gurkenaufguss?
Um die Haltbarkeit des Gemüses zu erhöhen, ist die Beigabe eines Konservierungsmittels von Nöten. Dies kann beispielsweise ein fertiger Gurkenaufguss sein, welcher alle nötigen Inhaltsstoffe beinhaltet. Der Nachteil hierbei ist jedoch, dass dieser ebenso viele Zusatzstoffe enthält. Besser ist es, einen selbstgemachten Essigsud beizugeben. Dieser lässt sich schnell und einfach wie folgt herstellen:
- Essig und Wasser nach Belieben vermengen
- als Faustregel gilt ein Mischverhältnis von 1:1
- je mehr Essig beigefügt wird, desto saurer wird der Sud
- zusätzlich etwas Salz und Zucker beigeben
- den Sud aufkochen und anschließend abkühlen lassen
Rezepte
Pikante Gewürzgurken
Für etwa drei Kilogramm Einmachgurken werden hierbei etwa ein Liter Essig, ein Liter Wasser sowie Salz und Zucker benötigt. Zusätzlich werden die Gewürzgurken mit etwa sechs Stück Zwiebel und je nach Geschmack beispielsweise mit Dillblüten, Lorbeerblättern sowie Karottenscheiben verfeinert. Gewürzt werden sie mit Senfkörnern, schwarzen Pfefferkörnern, Chili sowie Pimentkörnern. Um die pikanten Gewürzgurken zuzubereiten, wird wie folgt vorgegangen:
- die vorbereiteten Einmachgurken in Scheiben schneiden
- die Scheiben mit den gewählten Zutaten in Gläser füllen
- Essigsud über den Inhalt leeren
- der gesamte Inhalt soll damit bedeckt sein
- Gläser luftdicht verschließen
- und anschließend einkochen
- über Nacht auskühlen lassen und an einem dunklen Ort lagern
- nach etwa zwei Wochen können die Gewürzgurken verzehrt werden
- umso länger sie ziehen, umso würziger werden sie
Eingekochte Senfgurken
Hierfür werden etwa 750 Gramm Salatgurken, 180 Milliliter Weißweinessig sowie eine Zwiebel und frischer Ingwer benötigt. Um die Senfgurken zu verfeinern, eignen sich Lorbeerblätter, frischer Ingwer sowie Dill. Gewürzt werden sie bevorzugt mit gelben Senfkörnern, Chiliflocken sowie Korianderkörner oder Fenchelsamen. Zusätzlich werden hierfür Zucker sowie Salz benötigt. Die eingekochten Senfgurken werden wie folgt zubereitet:
- Salatgurken schälen und in Scheiben schneiden
- Zwiebel schneiden und mit den Gurkenscheiben in Gläser füllen
- Ingwer, ein Lorbeerblatt sowie etwas Dill hinzufügen
- anschließend mit den gewählten Gewürzen würzen
- Essig mit 300 ml Wasser sowie mit Zucker und Salz aufkochen
- Sud in die Gläser füllen und diese gut verschließen
- anschließend einkochen
- mindestens zwei Tage ziehen lassen
- idealerweise jedoch zwei Wochen
- die Senfgurken halten sich etwa sechs Monate
Essiggurken einwecken
Die beliebten Essiggürkchen lassen sich sowohl einlegen als auch einkochen. Für dieses Rezept werden etwa fünf kleine Einmachgurken sowie ¼ Liter Essig und 2,5 Liter Wasser benötigt. Um die Essiggurken zu verfeinern, bietet sich die Beigabe von Zwiebeln, Dill und Karotten an. Gewürzt werden sie bevorzugt mit Salz, Zucker und bei Bedarf mit speziellem Gurkengewürz. Die Zubereitung der eingeweckten Essiggurken gestaltet sich wie folgt:
- Gurken und Zwiebel schneiden
- Gurkenscheiben, Zwiebelringe, Dill und Karotten in die Gläser füllen
- die gewählten Gewürze hinzufügen
- Essig, Wasser, Zucker und Salz aufkochen
- den heißen Sud in die Gläser füllen
- die Gläser anschließend sofort verschließen
- danach die Gläser einkochen
Gurken einmachen
Beim Einmachen werden die Einlegegurken mitsamt den zusätzlichen Zutaten zunächst gekocht und anschließend in die sterilisierten Gläser gefüllt. Der Vorteil beim Gurken einmachen ist, dass sich die Rezeptvielfalt erhöht, zudem ist der Arbeitsaufwand meist geringer. Bein Einmachen gilt es, Folgendes zu beachten:
- nach dem Kochen die Zutaten in die Gläser geben
- Gläser auf den Kopf stellen
- während des Abkühlens entsteht dadurch ein Vakuum
- nach etwa 10 Minuten können die Gläser wieder umgedreht werden
- sobald die Gläser vollständig abgekühlt sind, biegt sich der Deckel nach innen
- dadurch entsteht beim Öffnen das „Plopp-Geräusch“
Essiggurken einmachen
Bei diesem schnellen Rezept sind die Essiggurken bereits am Folgetag genießbar. Für die Zubereitung werden etwa 250 Milliliter Weißweinessig, eine Zwiebel sowie 120 ml Apfelessig benötigt. Gewürzt werden diese mit Salz, Senfkörnern und Selleriesamen. Zudem hat sich die Beigabe von einer Prise gemahlenen Kurkuma bewährt. Das Einmachen der Essiggurken gestaltet sich wie folgt:
- Gurken schneiden und mit Salz bestreuten
- die Gurkenscheiben anschließend etwa 1,5 Stunden ziehen lassen
- danach gründlich mit kaltem Wasser abspülen
- Gurkenscheiben mit Zwiebel in eine Schüssel geben
- Zucker und restlichen Zutaten in einem Topf aufkochen
- zwischendurch umrühren, um den Zucker zu lösen
- anschließend den Sud auf die Gurkenscheiben gießen
- etwa eine Stunde ziehen lassen
- danach alles in Einweckgläser geben und verschließen
- die Gürkchen halten sich im Kühlschrank etwa zwei Wochen
Gewürzgurken einmachen
Bei diesem Rezept können problemlos Schlangengurken verwendet werden, welche geschnitten und mit Salz bedeckt werden. Anschließend müssen die Gurkenscheiben über Nacht ziehen, bevor sie am Folgetag abgegossen und abgespült werden. Zudem wird hierfür frischer Meerrettich, etwa ein Bund Dill, Apfelessig sowie ein Teelöffel Senfsamen benötigt. Verfeinert wird das Gericht mit schwarzen Pfefferkörnern, Salz und Zucker. Die Zubereitung der eingemachten Gewürzgurken gestaltet sich anschließend wie folgt:
- Meerrettich schälen und in dünne Scheiben schneiden
- Dillspitzen abzupfen
- Wasser und Essig in eine Pfanne geben
- mit den Lorbeerblättern und etwas Zucker aufkochen lassen
- etwa fünf Minuten abkühlen lassen
- Meerrettich und Dill untermischen
- das Gemüse in die Gläser füllen
- und den Sud darüber leeren
- die Gläser anschließend sofort verschließen
- und vor dem Verzehr etwa zwei Wochen lang ziehen lassen
Honiggurken einmachen
Ein besonders exotischer Gaumenschmaus ist dieses süß-saure Rezept. Hierfür werden etwa 2000 Gramm Salatgurken, 375 Milliliter Apfelessig sowie 125 ml Limettensaft benötigt. Zusätzlich werden etwa 500 Gramm Akazienhonig sowie Senfkörner und Ingwer benötigt. Die süß-sauren Honiggurken werden wie folgt zubereitet:
- Gurken mit Salz bestreuen und über Nacht ziehen lassen
- Ingwer in dünne Scheiben schneiden
- Essig, Limettensaft, Ingwer, Honig und Senfkörner aufkochen
- wenn sich der Honig gelöst hat, die Gurkenstücke hinzufügen
- etwa 3 bis 5 Minuten kochen lassen
- anschließend das Gemüse in heiße Gläser geben
- die Gläser sofort verschließen
- an einem dunklen Ort lagern und mindestens vier Wochen ziehen lassen
Zusätzliche Tipps für das Konservieren
Für das Würzen der konservierten Gurken sollte kein Jodsalz verwendet werden. Denn dieses sorgt dafür, dass das Gemüse weich wird, und greift zudem auch dessen Aroma an. Besser ist es, auf Alternativen wie beispielsweise Meeressalz zu greifen. Zusätzlich haben sich folgende Tipps für das Konservieren bewährt:
- Gurken mit einer Nadel einstechen
- dadurch wird verhindert, dass sie innen hohl werden
- keine überreifen Früchte verwenden
- denn diese können im Glas zu gären beginnen
- und dadurch den gesamten Inhalt ungenießbar machen
- die Zutaten können problemlos dicht aneinander eingefügt werden
- da sie wegen des Suds zusammenschrumpfen