Kürbisse zieren die Straßen an Halloween, nur fangen die gruseligen Gesichter danach schnell an zu verfaulen oder zu runzeln. Viele begeisterte Kürbisschnitzer fragen sich, wie sie den geschnitzten Kürbis haltbar machen können. Dafür gibt es nicht nur mehrere Methoden, sondern die Auswahl der entsprechenden Kürbisarten- und Sorten ist ebenfalls entscheidend.
Geeignete Kürbisarten
Wenn Sie einen geschnitzten Kürbis haltbar machen wollen, muss die ausgewählte Sorte oder Art stimmen. Ein aromatischer Hokkaido-Kürbis macht sich zwar gut in einem Gericht, ist jedoch für die dauerhafte Aufbewahrung nicht wirklich geeignet. Über die Zeit der Kultivierung der Familie der Kürbisgewächse (bot. Cucurbitaceae) haben sich zahlreiche Sorten und Varietäten entwickelt, die sich ideal für den Einsatz als Zierkürbis anbieten. Vor allem der Gartenkürbis (Cucurbita pepo) gehört zu den Kürbisarten, deren zahlreiche Sorten zum Schnitzen und Aushöhlen geeignet sind:
- Jack O’lantern
- Little Lantern
- Neon F1
- Gourd Verruquese
- Mini Ball
- Sweet Jack
- Aspen Kürbis
- Autumn King
- Baby Bear
- Shenot Crowns
- Autumn Wing
- Small Sugar
- Triple Treat
- Spookie
- Big Max
- Atlantic Giant
- Funny Face
- Autumn Gold
- Happy Jack
- Ghost Rider
Das Gewicht dieser Sorten reicht von zwei bis über 100 Kilogramm, wobei bei besonders guter Pflege die Sorte ‚Atlantic Giant‘ rekordverdächtige 700 Kilogramm erreichen kann. Ob Sie solch einen Riesen aushöhlen wollen, liegt natürlich bei Ihnen. Sobald Sie sich für eine Sorte entschieden haben, können Sie diese mit den weiter unten folgenden Vorbereitungen und Methoden haltbar machen.
Tipp: Verzichten Sie bei den meisten Sorten von Zierkürbissen unbedingt auf den Verzehr des beliebten Fruchtgemüses. Viele Zierkürbisse enthalten den Giftstoff Cucurbitacine, der zu schweren Lebensmittelvergiftungen führen kann.
Zeitpunkt
Egal für welche Sorte Sie sich entschieden haben, der richtige Zeitpunkt der Ernte ist wichtig, um lange Freude an dem geschnitzten Fruchtgemüse zu haben. Um zu verhindern, dass Sie Exemplare ernten, die schneller schlecht werden, sollten Sie bestimmte Punkte beachten, die auf einen ungünstigen Kürbis hinweisen:
- Druckstellen
- Schnittwunden
- andere Verletzungen
- Schimmel aufgrund von Staunässe
- Krankheiten
Abgesehen von diesen klaren Mängeln, die sich auf die Haltbarkeit Ihres geschnitzten Kürbis auswirken, gibt es Anzeichen für gut ausgereifte, die ideal zum Aushöhlen geeignet sind:
- verholzter Stiel
- ein hohles Geräusch beim Klopfen
- Schale ist hart und fest
- Blätter der Ranken beginnen zu welken
Farbe und Gewicht geben keinen Hinweis auf die Reife von Kürbissen und daher sollten Sie sich nicht daran orientieren. Die oben genannten Anzeichen dagegen sind hilfreich bei der Auswahl der geeigneten Kürbisse.
Trocknen
Um Ihre Kürbisse auf das Schnitzen vorzubereiten, hat es sich als besonders effektiv erwiesen, diese zu trocknen. Den Kürbissen wird dadurch viel Feuchtigkeit entzogen und gleichzeitig löst sich das gesamte Fruchtfleisch auf, wodurch beim Schneiden verhindert wird, dass sich Bakterien und Pilze ansiedeln und somit das Verfaulen begünstigen. Jedoch ist das Trocknen ein langwieriger Prozess, der sich je nach Größe des Kürbis über ein halbes bis komplettes Jahr ziehen kann, da das Fruchtfleisch so lange benötigt, bis es komplett aufgelöst ist. Niemals sollten Sie die Kürbisse im Ofen trocknen, da sie dadurch verschrumpeln. Getrocknet werden die Kürbisse direkt nach der Ernte:
- Der reife Kürbis wird mit einem scharfen, sauberen Messer abgetrennt. Dabei müssen drei bis fünf Zentimeter des Stiels stehen bleiben, denn dadurch können Sie ihn problemlos transportieren oder zum Trocknen aufhängen.
- Bereiten Sie eine lauwarme Seifenlauge auf biologisch abbaubarem Spülmittel und Wasser vor. Damit wird die Schale gründlich abgewaschen und anschließend mit klarem Wasser nachgespült. Das verhindert die Ansammlung von Bakterien und Sporen, die sich über das Ausreifen im Beet angesammelt haben.
- Als Platz zum Trocknen wählen Sie einen wettergeschützten Raum, der vor Wildtieren geschützt ist. Gut dafür geeignet sind Gartenschuppen, Garagen, Gewächshäuser und sogar Wohnräume. Jedoch ist es wichtig, dass der Aufbewahrungsort luftig ist oder regelmäßiges Lüften erlaubt.
- Sie können die Kürbisse entweder erhöht auf einer Europalette oder eine Oberfläche mit Löchern platzieren, damit eine gute Luftzirkulation möglich ist, oder aufhängen. Wenn Sie sich für das Aufhängen entscheiden, wählen Sie eine starke Paketschnur aus und stechen drei Löcher in den Boden. Dafür wählen Sie am besten einen desinfizierten Nagel. Das ist nicht notwendig, wenn Sie die Kürbisse auslegen. Je nach Standort sollten Sie eine Zeitung unter den Kürbis legen, wenn dieser aufgehängt wird, da das Fruchtfleisch und Feuchtigkeit aus den Löchern laufen.
- Über den gesamten Prozess der Trocknung muss das Fruchtgemüse in einem Rhythmus von zwei bis drei Wochen umgedreht werden, wenn sie nicht hängen. Das sorgt dafür, dass eine Seite nicht zu viel Feuchtigkeit abbekommt und anfängt zu schimmeln. Dieser Schritt ist sehr wichtig und darf nicht vergessen werden.
- Sobald Sie ein angeschimmeltes Exemplar entdecken, dieses entsorgen, da es nicht mehr genutzt werden kann.
Fertig getrocknet sind die Kürbisse, wenn Sie diese nach einer Wartezeit von mindestens sechs Monaten vorsichtig schütteln und die Kerne im Inneren deutlich zu vernehmen sind. Da sich diese nicht so schnell wie das Fruchtfleisch auflösen, können Sie problemlos hören, ab wann sie ausgehöhlt und haltbar gemacht werden können. Vor diesem Zeitpunkt sollten sie nicht geöffnet werden, da sich noch nicht das gesamte Fruchtfleisch aufgelöst hat.
Tipp: Wundern Sie sich nicht über die Schnittfestigkeit der getrockneten Kürbisse und den hohen Kraftaufwand, der hierfür benötigt wird. Da über den Trocknungsprozess die Schale noch härter wird, sind scharfe Schnitzwerkeuge und Handschuhe zu empfehlen, wenn Sie die Kürbisse öffnen wollen.
Vorbereitung
Die eigentliche Vorbereitung der Kürbisse ist unabhängig davon, ob Sie den Kürbis getrocknet haben oder nicht. Wenn Sie einen geschnitzten Kürbis haltbar machen wollen, ist das ebenfalls möglich, selbst wenn Sie diesen vorher nicht getrocknet haben. Nur bringt das Trocknen die besten Erfolge. Sobald Sie den Kürbis aufgeschnitten, ausgehöhlt oder sogar schon fertig geschnitzt haben, ist es wichtig, diesen zu desinfizieren. Damit entfernen Sie Mikroorganismen, die den Zersetzungsprozess deutlich beschleunigen. Dafür benötigen Sie eines dieser drei klassischen Hausmittel:
- 1 Teil Zitronensäure und 1 Teil Wasser oder
- Essigessenz oder
- 15 ml Bleiche (zum Beispiel für Kleidung) auf 1 l Wasser
Nur die Essigessenz muss nicht verdünnt werden. Das Wasser sollte kalt sein. Füllen Sie mit einem dieser Mittel einen großen Behälter und tunken Sie den Kürbis in diesen mit der offenen Seite zuerst. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, um Ihre Hände nicht zu verätzen. Das Fruchtgemüse bleibt so nun über zwölf bis 24 Stunden in diesem Bad. Danach gut abtrocknen. Die Schale ist nun komplett desinfiziert und nun müssen die Gruselgesichter versiegelt werden, um die restliche Feuchtigkeit in der Schale und somit die schöne Form des Fruchtgemüses zu erhalten.
Geschnitzten Kürbis haltbar machen: 3 Methoden
Nun ist es an der Zeit, die Kürbisse haltbar zu machen. Nachdem Sie diese desinfiziert haben, können Sie die Kürbisse versiegeln. Dafür bieten sich drei Methoden an, die problemlos umzusetzen sind:
- Haarspray oder Klarlack: Haarspray oder Klarlack lassen sich gut zum Versiegeln nutzen, da diese Mittel leicht aufzutragen und aufzufrischen sind. Sprühen Sie diesen einfach komplett mit dem Spray ein und achten Sie darauf, vor allem die Schnittstellen ausreichend zu behandeln. Gerade diese verlieren Feuchtigkeit und sorgen dafür, dass der Kürbis anfängt zu schrumpeln. Wiederholen Sie die Behandlung in regelmäßigen Abständen und achten Sie darauf, das Fruchtgemüse abseits von übermäßiger Feuchtigkeit zu lagern. Schimmelbildung ist leider immer noch möglich.
- Bienenwachs: Bienenwachs bietet sich besonders gut zum Versiegeln an, da es eine robuste Schutzschicht aufbaut, die kaum Feuchtigkeit und Mikroorganismen durch die Schale dringen lässt. Aus diesem Grund ist das Wachs ein guter Schutz gegen Schimmel. Um diesen Effekt aufrechtzuerhalten ist es notwendig, den geschnitzten Kürbis immer mal wieder mit dem Wachs aufzufrischen. Alternativ bietet sich Bohnerwachs an. Dieses versiegelt ebenso effektiv.
- Vaseline: Ja, selbst Vaseline lässt sich effektiv gegen den Feuchtigkeitsverlust anwenden. Nehmen Sie die Vaseline in die Hand und Cremen Sie den gesamten Kürbis von innen und außen ein. Dabei sollte die Schicht ausreichend dick sein, um die Wirkung entfalten zu können. Wichtig bei der Anwendung von Vaseline ist das Auffrischen der Salbe. Nur so können Sie den geschnitzten Kürbis haltbar machen. Der Vorteil: Vaseline wird häufig in großen Mengen angeboten, was es einfach macht, diese anzuwenden.
Auch bei diesen Methoden gilt: Bei den ersten Anzeichen von Schimmel oder Druckstellen müssen Sie die Kürbisse entsorgen, was je nach Größe und Vorbereitung unterschiedlich sein kann.