Apfel ‚Geflammter Kardinal‘ | Geschmack, Befruchter & Co.

Apfelsorten Geflammter Kardinal

Als Geflammter Kardinal wird eine bekannte Apfelsorte bezeichnet, die 1762 zum ersten Mal auftaucht. Genau beschrieben wurde die Sorte im Jahr 1801 von dem Pomologen Diel. Sie wird am häufigsten in den deutschsprachigen Ländern, sowie Ungarn und dem Balkan angebaut. Die Anspruchslosigkeit und hohe Robustheit sind ideal für Selbstversorger.

Steckbrief

Herkunft wahrscheinlich Norddeutschland
Typ Herbst- und Winterapfel
Standortanforderungen sonnig bis halbschattig, anspruchslos an die Bodenbeschaffenheit
Wuchs kräftig, bildet im Alter eine hängende Krone
Wuchshöhe 200 bis 450 cm
Wuchsbreite 150 bis 300 cm
Anfälligkeit für Krankheiten gesund, bei nassem Standort anfällig für Obstbaumkrebs
Frucht grünlichgelb bis rotgrün, saftig, mittlere Größe, mittlere Festigkeit, unterschiedliche Form der Hälften typisch
Ertrag reich
Erntezeit Mitte September bis Mitte Oktober (abhängig von Temperatur)
Genussreife Oktober
Lagerfähigkeit sehr gut bis in Winter, gesunde Früchte haltbar bis Februar
Verwendungszwecke Tafelapfel, Wirtschaftsapfel, Gebäck, Dörrobst, Mostherstellung
Informationen für Allergiker verträglich

Aufgrund seiner Wuchsform sollte er als Hochstamm erzogen werden. Die Sorte treibt intensiv aus und benötigt daher in jungen Jahren regelmäßig einen Formschnitt. Um die Erträge zu steigern, sollten andere Sorten als Befruchter eingesetzt werden:

Besonderheiten

Geflammter Kardinal

Selbst bildet die Sorte nur wenig Pollen. Ein ‚Geflammter Kardinal‘ im Garten wird sehr alt, was bei der Planung beachtet werden sollte. Die Herzwurzel erschwert das Umpflanzen der Varietät. Der Ertrag der Sorte schwächelt nicht mit den Jahren und bleibt ab einem bestimmten Alter konstant. Um ein vorzeitiges Abwerfen der noch nicht komplett ausgereiften Früchte zu verhindern, sollte ein ‚Geflammter Kardinal‘ teilweise windgeschützt stehen.

Der Geflammte Kardinal ist eine der Apfelvarietäten, die über zahlreiche Synonyme verfügt. Diese sind abhängig von der Region, dem Geschmack, der Form und den Verwendungsmöglichkeiten. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Synonyme der Sorte:

  • Bischofsmütze
  • Rasselapfel
  • Himbeerapfel
  • Tortenapfel in der Eifel
  • Kaiserapfel
  • Semmelapfel
  • Strudelapfel
  • Gestreifter Pfundapfel
  • Falscher Gravensteiner
  • Himmelhahn
  • Rasselapfel
  • Schwerer Gravensteiner
  • Pleissener Sommerrambur
  • Hohlgacker in der Bodenseeregion
  • Hohlhäuschen im Pommerngebiet
  • Kontorapfel in Hannover und Holstein
  • Meißner Gerstenapfel

Anhand dieser Liste erkennen Selbstversorger sofort, ob es sich bei der vorhandenen Apfelsorte um den ‚Geflammten‘ handelt. Zu verwechseln ist die Apfelsorte aufgrund ihres Namens zudem mit dem ‚Geflammten Roten‘. Die eigentliche Bezeichnung der beschriebenen Sorte ist der ‚Geflammte Weiße‘. Diese beiden Varietäten sind nicht dieselbe und haben unterschiedliche Eigenschaften.