Wer Fruchtwein selbst herstellen möchte, braucht dafür eine gewisse Grundausstattung. Dabei muss zwischen Gerätschaften wie etwa einem Gärbehälter und bestimmten Zutaten unterschieden werden. Zum Glück halten sich die Kosten für das gesamte Zubehör in engen Grenzen. Der größte Kostenblock sind meist die Früchte, aus denen der Wein gemacht werden soll.
Gärbehälter
Der Gärbehälter ist das zentrale Element bei der Fruchtweinherstellung im eigenen Keller. Ohne ihn funktioniert es nicht. Kein Wunder: Im Gärbehälter findet der Gärprozess statt, also die Umwandlung des Fruchtzuckers in Alkohol. In Frage kommen dafür folgende Behälterarten:
- Holzfass
- Kunststoff-Gärfass
- Gäreimer
- Gärballon aus Glas
Der Glasballon ist dabei sicherlich der Klassiker. Im Gegensatz zu den anderen Behälterarten bringt er eine Reihe von Vorteilen mit sich, die die Produktion des Fruchtweins nicht nur erleichtern, sondern sie auch sicherer machen. Glas ist beispielsweise absolut geschmacksneutral. Es setzt darüber hinaus keine gesundheitsgefährdenden Stoffe frei. Und im Vergleich zum Kunststoff-Gefäß ist es auch wirklich gasdicht, ein Umstand, der beim Herstellen von Obstwein eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Gärballons aus Glas sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Ein Ballon mit einem Fassungsvermögen von 25 Litern kostet zwischen 20 und 30 Euro.
Hinweis: Holzfässer finden in der privaten Fruchtwein-Produktion heute praktisch keine Verwendung mehr. Sie sind sehr teuer in der Anschaffung und lassen sich zudem nur sehr schwer reinigen.
Gäraufsatz
Der Gäraufsatz besteht aus einem Gummipfropfen mit einem Loch und einem speziellen Gärrohr, das in das Loch gesteckt wird. Das Gärrohr muss mit Wasser gefüllt werden. Mit dem Gummipfropfen wird der Gärbehälter verschlossen. Das Gärrohr wiederum ermöglicht es, dass Kohlendioxid, welches während des Gärprozesses entsteht, problemlos entweichen kann. Das Wasser im Gärrohr verhindert gleichzeitig, dass Sauerstoff in den Behälter eindringen kann. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Sperrflüssigkeit. Die Kosten für den Gäraufsatz belaufen sich im Normalfall und abhängig von der Größe des Pfropfens auf 10 bis 15 Euro.
Tipp: Gärrohre gibt es aus Glas und aus Kunststoff. Empfehlenswert ist hier in erster Linie die Variante aus Kunststoff, da diese weniger leicht brechen als solche aus Glas.
Weiteres Zubehör
Im Prinzip handelt es sich beim Gärbehälter und dem Gäraufsatz um die Grundausstattung, die man unbedingt braucht, um Fruchtwein herstellen zu können. Darüber hinaus ist jedoch weiteres Zubehör sinnvoll. Manches davon muss nicht erst angeschafft werden, sondern ist bereits in vielen Haushalten vorhanden. Folgende Gerätschaften zählen im weitesten Sinne noch zur Grundausstattung:
- Kartoffelstampfer oder Pürierstab zum Zerkleinern der Früchte
- Ballonbürste zum Reinigen des Glasballons
- Handpressbeutel zum Auspressen von Fruchtresten
- Vinometer zur Bestimmung des Alkoholgehalts
- Oechslewaage zur Bestimmung des Zuckergehalts
- Handkorkmaschine zum Verkorken der Weinflaschen
Die letzten drei Gerätschaften auf dieser kleinen Liste sind nicht unbedingt erforderlich. Man kann seinen Obstwein sicherlich auch genießen, ohne genau zu wissen, wie hoch der Alkoholgehalt ist. Hält man sich genau an die Vorgaben eines Obstwein-Rezepts kann man auch auf eine Oechslewaage getrost verzichten. Und was die Handkorkmaschine angeht: Fruchtwein lässt sich auch ausgezeichnet in Flaschen mit Schraubverschluss lagern. Sollen alle Geräte der Liste angeschafft werden, muss man noch einmal mit Kosten von rund 70 Euro rechnen.
Tipp: Zur Klärung des fast fertigen Weins gibt es noch diverse Filter bzw. Klärhilfen. Empfehlenswert ist ein sogenannter Simplex-Filter mit Simplex-Handpumpe zum Preis von etwa 100 Euro.