Exotische Pflanzen wie Zitronen, Bananen, Maracuja und Co. lassen sich mit wenig Aufwand auch zu Hause anbauen. Sie benötigen dafür weder ein Gewächshaus noch ein subtropisches Klima. Wir präsentieren Ihnen 7 Nutzpflanzen aus fernen Ländern, die Sie in der Wohnung kultivieren können. Bei guter Pflege werden Sie mit wohlschmeckenden Früchten belohnt.
Acerola-Kirsche
Eine exotische Nutzpflanze mit besonderem Charme ist die Acerolakirsche (Malpighia glabra). Sie wird auch Barbados-Kirsche genannt. Die süß-säuerlichen Früchte enthalten Magnesium, Kalium und sind sehr reich an Vitamin C.
Die Pflanze beeindruckt mit ihrem schönen dunkelgrünen Blattwerk. Im Sommer bringt sie weiße, rosafarbene oder rote Blüten hervor. Nach der Blüte entstehen auch in unserem mitteleuropäischen Klima schmackhafte und gesunde Acerola-Kirschen.
Geeignete Sorten:
- Malpighia glabra (knallrote aromatische Früchte)
- Malpighia punicifolia (hellrote Früchte)
Standort | sonnig bis halbschattig, im Sommer auf Balkon oder Terrasse |
Substrat | locker, durchlässig |
Gießen | regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden, täglich mit Wasser besprühen |
Düngen | von April bis September wöchentlich düngen |
Schädlinge | keine |
Ernte | Früchte essbar, sehr gesund |
Pflege | Rückschnitt nach der Winterruhe |
Vermehrung | Ableger oder Samen |
Tipp: Acerola-Kirschbäumchen eignen sich hervorragend als Bonsai.
Ananas
Die Ananas (Ananas comosus) gehört zu den Bromeliengewächsen (Bromeliaceae). Sie wächst im Gegensatz zu anderen Bromelien nicht auf Bäumen, sondern auf der Erde. Die Ananaspflanze verfügt über einen dicken Stamm. Die Blätter können über einen Meter lang werden. Damit ist die Ananas eine beeindruckende Grünpflanze für Wohn- und Geschäftsräume. Die Blüte der Ananas besteht aus bis zu 100 kleinen Einzelblüten.
Geeignete Sorten:
- Ananas Champaca (kleinbleibend)
- Ananas comosus (dekorativer Blatt- Blütenschmuck)
- Babyananas – Ananas nanus (mit schmackhaften Früchten)
Standort | warm (durchgehend über 22 Grad Celsius), sehr sonnig und hell, im Sommer auf Balkon oder Terrasse |
Substrat | locker, durchlässig, für Hydrokultur geeignet |
Gießen | regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden, täglich mit Wasser besprühen |
Düngen | alle drei Wochen im Frühjahr und Sommer |
Schädlinge | Schild- und Wurzelläuse |
Ernte | Früchte der Babyananas wohlschmeckend |
Pflege | anspruchslos, für Anfänger geeignet, Topf mit viel Platz für die Wurzelbildung erforderlich |
Vermehrung | durch Ableger oder durch einen abgetrennten Schopf einer Frucht |
Banane
Auf der Suche nach dekorativen exotischen Nutzpflanzen für die Wohnung stößt man unweigerlich auf die Bananenpflanzen (Musa). Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und begeistern den Pflanzenliebhaber mit ihren wirkungsvollen Blättern und violett-grünlichen Blüten. Bananen zählen nicht wie oft angenommen zu den Palmen, sondern zu den Stauden. Essbare Früchte können Sie der Musa allerdings nur mit viel Geschick und Pflanzenwissen entlocken.
Geeignete Sorten:
- Musa basjoo (Japanische Faserbanane)
- Musa acuminata (Mini-Banane)
Standort | sonnig, warm, im Sommer auf Balkon oder Terrasse |
Substrat | komposthaltige Blumenerde gemischt mit Blähton oder Kokosfasern |
Gießen | im Sommer reichlich gießen, Staunässe vermeiden |
Düngen | alle zwei Wochen Zugabe von stickstoffhaltigem Dünger |
Schädlinge | Spinnmilben |
Ernte | selten Bildung von Früchten |
Pflege | Rückschnitt vor der Winterruhe |
Vermehrung | Ableger oder Samen |
Kumquat
Kumquat zählt zur Gattung Fortunella. Die aus dem Fruchtangebot der Supermärkte bekannten Kumquat sind meist die Früchte der Sorte Fortunella margarita. Wer frische Früchte ernten möchte, sollte diese tolle Nutzpflanze selbst anbauen.
Kumquat werden als veredelte Halbstämmchen im Fachhandel angeboten. Später entsteht ein kleines Bäumchen mit dunkelgrün glänzenden Blättern. Im Juli zeigen sich bei guter Pflege weiße Blüten, aus denen sich im Sommer die ovalen, gelben bis orangefarbenen Früchte bilden. Die im Wohnzimmer geernteten Früchte schmecken zauberhaft und können es mit den im Handel angebotenen durchaus aufnehmen.
Geeignete Sorten:
- Fortunella japonica (Marumi-Kumquat mit kräftigen Dornen)
- Fortunella Margarita (ohne Dornen, gute Ernte)
- Minikumquat – Fortunella hindsii
Standort | sonnig und warm, im Sommer auf Balkon oder Terrasse, im Winter im kühlen frostfreien, hellen Winterquartier |
Substrat | locker, durchlässig, spezielle Zitruserde aus dem Fachhandel |
Gießen | ausreichend gießen, wenn Erde trocken ist |
Düngen | alle drei Wochen von Mai bis August |
Schädlinge | Schildläuse |
Ernte | erste Früchte nach einem Jahr, wohlschmeckend, essbar, werden mit Schale verzehrt |
Pflege | robust und pflegeleicht, regelmäßig abgestorbene Blätter entfernen |
Vermehrung | durch Ableger oder durch einen abgetrennten Schopf einer Frucht |
Ingwer
Wer exotische Nutzpflanzen liebt, sollte Ingwer (Zingiber officinale) anbauen. Die aus den Tropen und Subtropen stammende Nutzpflanze sieht dekorativ aus und eignet sich für die Wohnung, den Wintergarten oder den Balkon. Ingwer ist in erster Linie eine Nutzpflanze. Sie wird zur Zubereitung von Speisen und Tees verwendet. Seit Jahrhunderten gilt Zingiber officinale als wichtige Heilpflanze in der chinesischen Medizin. Nicht zu übersehen sind die wunderschönen Blüten der Pflanze.
Ingwer können Sie aus einer gekauften Ingwerwurzel selbst ziehen. Wickeln Sie die Wurzel in ein feuchtes Küchentuch und legen Sie sie in eine transparente Plastiktüte. Verschließen Sie die Tüte mit einem Clip. Im Tüteninneren entsteht ein feuchtwarmes Klima, wie in der tropischen Heimat des Ingwers. Schon nach wenigen Tagen wird ein grüner Trieb sichtbar.
Wenn der Trieb 4 Zentimeter lang ist, kann die Wurzel in Erde gepflanzt werden. Bald entsteht eine zauberhafte Zimmerpflanze, die ein wenig an Bambus erinnert.
Neben dem herkömmlichen Ingwer eignet sich auch diese Sorte:
- Thai Ingwer, Alpinia galanga (für die Zubereitung von Speisen)
Standort | sonnig bis halbschattig, warm, im Sommer auf Balkon oder Terrasse, ab September im kühlen Winterquartier |
Substrat | locker, nährstoffreich, kalkhaltig |
Gießen | vorsichtig gießen, Austrocknen und Staunässe vermeiden |
Düngen | nicht notwendig |
Schädlinge | Schildläuse |
Ernte | ganzjährig möglich, Knolle essbar, Teile der Knolle mit scharfem Messer abschneiden |
Pflege | robust und pflegeleicht, jährlich umtopfen |
Vermehrung | über die Wurzel |
Hinweis: Exotische Zimmerpflanzen werden häufig von Schildläusen befallen. Verkrustete Triebe, ein weißer Belag auf den Blättern sowie Verfärbungen und Blattverlust können ein Zeichen für den Schädlingsbefall sein. Zu wenig Licht, zu viel Dünger und Staunässe zählen zu den Ursachen. Isolieren Sie die befallenen Pflanzen, entfernen Sie den Belag mit einem scharfen Messer. Sorgen Sie für frische Luft und viel Licht. Besprühen Sie die Pflanze täglich mit Wasser.
Maracuja
Als Maracuja oder Passionsfrüchte werden die Früchte der Passionsblume (Passiflora edulis) bezeichnet. Die Passionsblume wird als Nutzpflanze in vielen subtropischen Ländern kultiviert. Sie stammt aus Bolivien und Peru. In der Wohnung ist die Passionsblume eine wunderschöne Zimmerpflanze. Das Anbauen der Maracuja lohnt sich. Schon bald belohnt Sie die exotische Nutzpflanze mit wohlschmeckenden Früchten.
Geeignete Sorten:
- Passiflora edulis f. flavicarpa (Gelbe Maracuja)
- Passiflora edulis x colvilii (große Früchte, ertragreich, beeindruckende Blüten)
Standort | halbschattig, warm, im Sommer auf Balkon oder Terrasse, ganzjährig im ungeheizten Gewächshaus möglich, Überwintern bei 10 bis 15 Grad Celsius |
Substrat | handelsübliche Blumenerde |
Gießen | vorsichtig gießen, Austrocknen und Staunässe vermeiden |
Düngen | alle zwei Wochen Zugabe von Blumendünger |
Schädlinge | Spinnmilben |
Ernte | August bis September, violette Früchte, essbar |
Pflege | Rückschnitt im Frühjahr |
Vermehrung | Stecklinge oder Samen |
Tipp: Wer in der Wohnung exotische Nutzpflanzen anbauen und wohlschmeckende Früchte ernten möchte, sollte auf eine gute Belüftung achten. So kommen die zur Bestäubung notwendigen Insekten herein.
Zitrone
Eine bekannte tropische Nutzpflanze ist die Zitrone (Citrus x limon). Sie gehört zur Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Die heute bekannte Zitrone ist aus einer Kreuzung von Bitterorange und Zitronatzitrone entstanden. Der immergrüne Zitronenbaum mit den bedornten Zweigen wächst schnell. Die grünen Blätter sind ledrig. Mehrfach im Jahr bilden sich rosafarbene Blüten. Die Blüten riechen unangenehm. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.
Geeignete Sorten:
- Citrus limon Perretta (birnenförmige Zitrone, schöne gelbe Früchte)
- Citrus limon Rosso (Rote Zitrone, Glühweinzitrone, rotschalige Früchte)
Standort | sehr sonnig und hell, im Sommer auf Balkon oder Terrasse |
Substrat | schwach saure Kompost-Erde, spezielle Zitruserde im Fachhandel erhältlich |
Gießen | regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden, ab und zu mit Wasser besprühen |
Düngen | alle drei Wochen zwischen Frühjahr und Herbst |
Schädlinge | Spinnmilben, Schildläuse, Rote Spinne |
Ernte | gelb, faustgroß, essbar |
Pflege | anspruchslos, für Anfänger geeignet |
Vermehrung | Stecklinge oder Samen |
Hinweis: Zitronenbäume benötigen eine Ruhezeit im Winter. In dieser Zeit wird die Pflanze an einen dunklen, kühlen Standort gebracht, nicht gegossen und nicht gedüngt.