Schmackhaft, gesund und vielseitig gehört die Zucchini zu den am weitesten verbreiteten Gemüsesorten in unseren heimischen Gärten. In kaum einem Hausgarten gedeiht über den Sommer nicht die eine oder andere Zucchinipflanze und stellt am Ende einer Phase der Pflege und des Wässerns zahlreiche üppige Früchte zum Verzehr zur Verfügung. Doch wann ist eigentlich die richtige Erntezeit von Zucchini?
Die Zucchini – Wachstum und Erntereife
Die Zucchini zählt zu den Sommerkürbissen und gedeiht an einem geeigneten sonnigen Standort mit wenig Aufwand üppig und mit hohem Ertrag. Ihre unterschiedlichen Sorten bereichern mit gelben oder grünen, sowie runden oder bekannt länglichen Früchten nicht nur die optische Vielfalt des Gartens, sondern auch die Vielseitigkeit des Speiseplans. Zu einem wahren Freund des Selbstversorgers wird die einjährige, krautige Pflanze auch dadurch, dass sie nicht nur einmalig abgeerntet werden kann, sondern dass sie über einen vergleichsweise langen Zeitraum, der sich meist von Juni bis in den Oktober hinein erstreckt, immer wieder neue Blüten austreibt, aus denen sich dann bei geeigneter Witterung erntereife Früchte entwickeln.
So erkennen Sie, dass die Erntezeit von Zucchini gekommen ist
Gerade diese lange Reife- und Erntephase macht es umso schwieriger, die perfekten Erntezeit von Zucchini zu erkennen. Mit diesen Erkennungsmerkmalen lässt sich jedoch gut erkennen, ob die Zucchinis bereit sind, vom Strauch genommen zu werden:
- Früchte in Form und Farbe voll entwickelt
- Blütenstand am Vorderende bereits vertrocknet bzw. abgefallen
- Erntereife ist größenunabhängig gegeben (sofern Früchte voll entwickelt), Empfehlungen meist ab ca. 10cm Länge
- Nach Anschnitt: reife Frucht weißt festes, gelblich-weißes Fruchtfleisch auf, an Schnittflächen tritt seifiger Pflanzensaft aus
Tipp: Kleinere und jüngere Früchte eher mild und harmonischer im Geschmack, größere und ältere Früchte dagegen meist herber und aromatischer
Von der Ernte zum Verzehr
Sowohl bei, als auch nach der Ernte der Zucchini, gilt es, einige Dinge zu beachten. Denn Fehler beim Abnehmen vom Strauch können die Haltbarkeit der Frucht erheblich reduzieren und auch die Pflanze selbst schädigen. Und auch die vorübergehende Lagerung kann über Haltbarkeit und Geschmack maßgeblich mit entscheiden.
Die richtige Erntetechnik für die Zucchini
Die eigentliche Ernte der Zucchinifrüchte ist letztlich als simpel zu bezeichnen. Die hängenden oder ab einer gewissen Größe meist auf dem Boden liegenden Früchte werden durch abdrehen, abbrechen oder abschneiden von der Mutterpflanze ent-fernt. Eine weiterführende Erntetechnik gibt es dagegen nicht. Wichtig ist, einen Teil des Stils an der Frucht zu belassen. Dieser Stil trocknet ein und verhärtet im Verlauf der Trocknung. Gleichzeitig werden die wasserführenden Bahnen, die eigentlich der Versorgung durch die Mutterpflanze dienten, verschlossen. Die Frucht bleibt vor Austrocknung geschützt und weist die bekannte Haltbarkeit auf.
Die Lagerung – so bleibt die Frucht möglichst lange frisch
Ist die Frucht erst einmal geerntet, stellt sich die Frage nach der Lagerung. Unter optimalen Bedingungen ist die Frucht rund zehn Tage haltbar, so dass der Verzehr oder die weitere Verarbeitung nicht unmittelbar auf die Ernte folgen muss. Für die richtige Lagerung und eine möglichst lange Haltbarkeit ohne Qualitätseinbußen sind folgende Rahmenbedingungen zu beachten:
- Mäßige Lagertemperatur, möglichst gleichmäßig und kühl, jedoch nicht unter 8° Celsius; somit keine Lagerung im Kühlschrank!
- Trockene und lichtgeschützter Lagerort, um Fäulnis und Entwicklung von Bakterien und Schimmel zu vermeiden
- Idealerweise auf Strohbett lagern, um eventuell auftretendes Schwitzwasser abzuleiten
Zucchiniblüten ernten – eine Alternative
Jeder Hobbygärtner, Hobbykocher oder auch „nur“ passionierte Selbstversorger kennt die Zucchinifrucht als elementaren Bestandteil der heimischen Küche. Weit weniger bekannt ist dagegen die Verwertung und der Verzehr der Blüten dieser viel-seitigen Kulturpflanze. Wer eine ausgefallene Speise sucht, oder schlicht nicht auf die Reife der Früchte warten möchte, kann die Blüte der Zucchini im ausgewachsenen Stadium einfach von der am Ansatz entstehenden Frucht abtrennen und sie der Zubereitung zuführen. Bekannt sind etwas der Verzehr in rohem Zustand als Salatbeigabe, oder vor allem in frittierter Form als Snack oder Amuse Geule mit dem gewissen Etwas.
Tipp: Auch wenn diese Tatsache jedem Hobbygärtner einleuchten sollte, wird hier nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Entscheidung in jedem Einzelfall entweder für die Frucht oder die Blüte getroffen werden muss. Aus einer entfernten Blüte gedeiht logischerweise keine Frucht mehr, während eine ausgereifte Frucht keine Blüte mehr hervor bringt.
Häufige Fehler bei der Zucchini-Ernte
Wie immer, so gibt es auch beim Abernten der Zucchinipflanze einige Dinge, die falsch gemacht werden können. Um die häufigsten Fehler von vorn herein zu vermeiden, seien diese hier kurz benannt:
Ernte der Frucht
- Entfernung der Frucht ohne oder mit aufschlitzendem Stil – führt zu schnellem Feuchtigkeitsverlust und Verderben der Frucht
- Frucht liegt vor der Ernte zu lange unmittelbar auf dem Erdreich – Staunässe von unten kann zu Schimmel und Fäulnis führen
- Zu kühler Lagerort – Zellschichten der Zucchini werden angegriffen, Frucht verdirbt rasch
- Zu warmer Lagerort – schnelle Austrocknung durch Verdunstung
- Aufbewahrung im Sonnenlicht – schnelles Verderben, da UV-Strahlung die Pflanzenhaut angreift und porös macht
- Frucht „darf“ zu lange weiterwachsen – Größe nimmt zu, Geschmack und Qualität leiden jedoch unter verlängerter Reifephase
Ernte der Blüte
- Alle männlichen oder weiblichen Blüten geerntet – keine weiteren Früchte zu erwarten, da keine Selbstbestäubung mehr möglich
- Zu späte Ernte – verwelkende Blüten durch rasches Verderben kaum mehr verzehrfähig