Erdbeeren gelten als das Frühjahrsobst schlechthin. Keine zweite Pflanze erfreut Jung und Alt im angehenden Sommer mit seinen Früchten. Besonders gut gelingt ihr Anbau in der Mischkultur – mit diesen Nachbarn.
Was ist die Mischkultur?
Zu Beginn wollen wir uns nochmals kurz vergegenwärtigen, worum es bei der Mischkultur geht: Durch die Kombination unterschiedlicher Pflanzenarten sollen sich Gewächse – hier Fragaria und ein geeigneter Pflanznachbar – gegenseitig vorteilhaft beeinflussen. Die Einflussnahme kann sich dabei auf verschiedene Bereiche des Pflanzenwachstums erstrecken:
- Witterungsschutz
- Schädlings- und Krankheitsabwehr
- Wasser- und Nährstoffversorgung
- Allgemeine Beförderung des Wachstums
Je nach Pflanzenart können ganz unterschiedliche Gewächse als Pflanznachbar geeignet oder aber auch ungeeignet sein.
INFO: Nicht immer kommt es bei den geeigneten Pflanzenkombinationen nur auf das Vorhandensein gewisser Eigenschaften an. Ist eine vorteilhafte Beeinflussung erkannt, kann es bei anderen Teilaspekten bereits ausreichen, wenn gewisse nachteilige Einflussfaktoren schlicht fehlen, um die festgestellten Vorteile wieder zunichte zu machen. Als Beispiel einer fehlenden „schlechten“ Eigenschaft kann etwa ein niedriger Wuchs oder eine geringe Blattgröße angesehen werden, die weder zu intensiver Beschattung, noch zur Ableitung erwünschter Niederschläge führen.
Gute Nachbarn für Erdbeeren
Diese Gewächse sind als Pflanznachbar für Erdbeeren in Mischkultur wunderbar geeignet:
Borretsch
- Begünstigt das Ansetzen von Blüten
- Durch hohe Attraktivität auf bestäubende Insekten mitunter vorteilhaft für Befruchtung
- Gleichzeitig relativ geringe Wuchshöhe, somit kaum Verschattung oder Abschirmung von Niederschlägen zu befürchten
Knoblauch, Zwiebeln, Porree
- Hohe Anteile ätherischer Öle
- damit stark abschreckende Funktion für Schnecken und zahlreiche andere schädliche Insekten
- Bodenlockernde Funktion durch üppige Knollenbildung
- Kompakter Wuchs der oberirdischen Pflanzenbestandteile, daher kaum Verschattung
Tagetes
- Hohe Abschreckungswirkung auf Schnecken
- Zugleich niedrige Wuchsform, somit geringe Licht- oder Niederschlagsabschirmung
Geringer Nährstoffbedarf, daher kaum Bodenkonkurrenz
Schnittlauch, Schalotten
- Wirken abwehrend auf Pilzsporen
- desinfizierende Wirkung gegen zahlreiche Krankheitserreger
- bodenreinigende Funktion
- vor allem gegen Nematoden und Drahtwürmer
Dill, Melisse und Kamille
- allgemein vitalisierende Wirkung auf Erdbeeren
- gewisse Abschreckungswirkung auf schädliche Insekten durch enthaltene ätherische Duftstoffe
INFO: Wussten Sie, dass nicht nur während der Vegetationsphase der Erdbeeren günstige Nachbarn ihre Vorteile auf die Pflänzchen wirken lassen können? Einige Gewächse können auch während der Winterzeit günstige Bedingungen für die ruhenden Erdbeerpflänzchen erzeugen.
Spinat und Kopfsalat
- dient im Winter als Schneefänger gegen abgeknickte oder zerdrückte Erdbeertriebe
- fördern Regenwürmer als Bodenverbesserer
Schlechte Nachbarn mit nachteiligen Effekten
Wo gute Nachbarn die Mischkultur befördern können, gibt es selbstverständlich auch Pflanzen, die der Erdbeere Schwierigkeiten bereiten können. Hier lassen sich recht allgemeine Effekt-Gruppen“ benennen, da verschiedenste Pflanzen ähnliche nachteilige Auswirkungen auf die Erdbeerpflanzen gelten machen:
Beförderung von Schädlingen und Bodenpilzen
- Kartoffeln
- Kohlarten
- Puffbohnen
- Tulpen
- Gladiolen
Diese Pflanzen schaffen für Pilze und verschiedene Schädlinge günstige Voraussetzungen. Sind sie erst einmal in der Pflanzengemeinschaft angekommen, machen Sie sich rasch über die mit geringen Widerstandskräften ausgestattete Erdbeere her. Außerdem treten vor allem die Pflanzen mit hohem Ertrag an Früchten oder auch Blüten in Nahrungs- und Wasserkonkurrenz und drehen der Erdbeere im wahrsten Sinne des Wortes den Saft ab.
Verschattung
Obwohl beispielsweise Rosen und Gräser in Kombination mit den kompakten Erdbeerpflanzen sehr hübsch wirken, sind sie in Kombination mit der Erdbeere völlig ungeeignet. Denn die Früchte reifen nur dann zur erwünschten Süße heran, wenn die Sonne ihre Energie möglichst optimal zur Verfügung stellen kann. Wir sie durch Grashorste oder üppigen Blattbewuchs an rankenden Rosen abgeschirmt, können sich die Erdbeerfrüchte nur noch eingeschränkt entwickeln.