Boikenapfel | Beschreibung & Ernte

Boikenapfel

Der ‚Boikenapfel‘ gehört zu den klassischen Streuobstsorten aus dem Norden Deutschlands. Gefunden wurde der Zufallssämling im 19. Jahrhundert von Magister Schröder in Bremen, der sie 1828 erwähnte. Benannt ist sie nach einem Deichvogt namens Boiken. Auffällig an der Apfelsorte ist die Möglichkeit, sie in allen Lagen und Bodenarten zu kultivieren.

Steckbrief

Synonym Echter Boiken, Boiken
Herkunft Deutschland
Typ Winterapfel
Standortanforderungen sonnig bis halbschattig, nährstoffreich, feucht, schwer, nicht zu warm
Wuchs stark, nimmt später ab, breitkugelige Krone, lockere Verzweigung,
Blütezeit April bis Mai
Anfälligkeit auf Krankheiten Apfelschorf, Obstbaumkrebs; schwach kupferanfällig
Frucht sehr groß, Gewicht 115 bis 150 Gramm, gelbgrün oder wachsgelb, rot verwaschene Sonnenseite, glatte und fettige Schale, weiße Lentizellen, festes Fruchtfleisch, saftig
Geschmack weinsäuerlich, erfrischend, ausgewogen
Ertrag schwach bis mittelmäßig, regelmäßig
Erntezeit Mitte Oktober
Genussreife Ende Oktober bis Juni
Lagerfähigkeit hervorragend
Verwendungszwecke Tafelapfel, Lagerapfel, Dörrobst, Direktverzehr
Informationen für Allergiker unbekannt

Besonderheiten

Boikenapfel

Die Kultivierung des ‚Boikenapfels‘ ist empfehlenswert in Höhenlagen, da die Vitalität der Apfelbäume dort deutlich besser ist. Sie stellt keine wirklich großen Ansprüche an die Bodenqualität, dafür an den Standort. Werden sie in anderen Regionen als Höhenlagen gepflanzt, steigt die Krankheitsanfälligkeit und die Ertragsmenge schwächelt. Dieser negative Effekt ist beim ‚Boikenapfel‘ aber nur schwach vertreten. Falls er in der Ebene kultiviert wird, ist ein Platz mit viel frischer Luft und wenig Bäumen oder Gebäuden zu empfehlen. Je freier die Bäume stehen, desto besser geht es ihnen.

Bei der Anschaffung der Sorte muss darauf geachtet werden, dass es viele Kultivare mit einem ähnlichen Namen gibt. Diese unterscheiden sich aber in Bezug auf die Eigenschaften bedeutend, da sie nicht wie der ‚Boikenapfel‘ zu den Gulderlingen gehört. Zu den bekanntesten Vertretern der anderen Sorten gehören:

  • Riesenboikenapfel
  • Neuhäuser Boiken
  • Krautsander Boiken
  • Burfeinds Boiken
  • Rehders Boiken

Bei diesen handelt es sich um komplett eigenständige Varietäten, die nichts mit dem eigentlichen ‚Boikenapfel‘ gemeinsam haben. Da der ‚Echte Boiken‘ ein optimaler Pollenspender ist, werden keine weiteren Apfelbäume in der Nähe benötigt. Er kann daher als Bienen- und Insektenweide und selbst als Befruchter für die folgenden Sorten eingesetzt werden: