Seit 1885 gehört ‚Signe Tillisch‘ zu den beliebtesten Apfelsorten für den Hausgarten in Norddeutschland und Dänemark. Gezogen wurde die heute gefährdete Varietät 1866 vom Hardesvogt Tillisch in Jütland. Der Sortenname setzt sich aus dem Familiennamen und dem Vornamen seiner Tochter zusammen. Gesund und reichtragend ist sie gut für Selbstversorger geeignet.
Steckbrief
Herkunft | Dänemark |
Typ | Herbstapfel |
Standortanforderungen | sonnig bis halbschattig, nährstoffreich, gut durchlüftet, durchlässig, feucht, schwer, lehmig |
Wuchs | kräftig, aufrecht, Pyramidenform, breite Krone, schräge Leitäste |
Wuchsbreite | 250 bis 300 cm |
Wuchshöhe | 300 bis 400 cm |
Blütezeit | April |
Frucht | groß, kantig, gelb oder gelbgrün, Deckfarbe schwach hellrot, weiches Fruchtfleisch, mürbe, mittelzellig, saftig |
Geschmack | weinsäuerlich, schwache Würze, frisch, aromatisch |
Ertrag | hoch, regelmäßig, alternierend im Alter |
Erntezeit | Ende August bis Oktober (abhängig von Temperatur und Sonnenstunden) |
Genussreife | Anfang September bis Mitte November |
Lagerfähigkeit | gut bis November |
Verwendungszwecke | Tafelapfel, Saftapfel, Backapfel |
Informationen für Allergiker | verträglich |
Besonderheiten
Die Kultivierung von ‚Signe Tillisch‘ erweist sich als unkompliziert, wenn die wichtigsten Punkte bei der Pflege beachtet werden. Aufgrund der guten Gesundheit der Apfelbäume sind sie nur auf Krankheiten anfällig, wenn der Standort ungeeignet ist. Mit den folgenden Krankheiten muss gerechnet werden, wenn die ausgewählte Lage ungünstig für den Anbau ist:
- Apfelschorf
- Mehltau
Meist ist das der Fall, wenn die ausgewählte Lage deutlich zu warm ist. Die Apfelbäume kommen besser in milden bis kühlen Temperaturen klar, vor allem in Küstennähe. Wärmere Lagen sind in Ordnung, solange genügend Frischluft vorhanden ist. Trotz der Notwendigkeit für Wind, sollten die Früchte nicht zu lange am Baum verbleiben, da sie nicht windfest sind. Zudem können zu große Früchte schnell an Stippe erkranken. Neben der Lage müssen der Standort und Boden beachtet werden, damit die Bäume nicht unter Obstbaumkrebs leiden. Ansonsten ist es nicht schwierig, mehrere Exemplare zu kultivieren.
Ein weiterer Punkt bei der Haltung von ‚Signe Tillisch‘ ist die Optimierung der Erträge. Typisch für die Sorte sind die alternierenden Erträge im Alter. Im Durchschnitt tragen die Bäume dann in einem zweijährigen Rhythmus zahlreiche Früchte. Je nach Pflegeaufwand und entsprechenden Wettereinflüssen kann die Ernte nämlich deutlich geringer ausfallen. Einer der wichtigsten Pflegeschritte ist das jährliche Auslichten, denn das wirkt gegen die Alternanz. Zudem wird das Fruchtholz immer lang geschnitten, um die Erträge nicht einzuschränken.
Ebenfalls sollten Befruchtersorten eingesetzt werden. Geeignet sind:
- Alkmene
- James Grieve
- Filippas
- Cox Orange
- Cox Pomona
- Goldparmäne
- McIntosh
- Livländischer Borsdorfer
- Weidners Goldrenette
- Weißer Klarapfel
- Littauischer Pepping
‚Signe Tillisch‘ kann ebenfalls als Pollenspender für andere Sorten eingesetzt werden. Einige von diesen überschneiden sich mit den bereits genannten Befruchtern, was eine gegenseitige Kultivierung erlaubt:
- Cox Pomona
- Danziger Kantapfel
- Filippas
- Graue Herbstrenette