1988 wurde die Apfelsorte ‚Pilot‘ als Kreuzung aus ‚Clivia‘ und ‚Undine‘ von der einstigen Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen in Sachsen auf den Markt gebracht. Das Ziel der Züchtung war eine gesunde und robuste Apfelsorte, die sich für eigentlich alle Lagen anbietet und den Anbau in heimischen Gärten ermöglicht.
Steckbrief
Herkunft | Deutschland |
Typ | Winterapfel |
Standortanforderungen | sonnig bis halbschattig, normal, Gartenboden, locker |
Wuchs | mittelstark, buschig, lockere Verzweigung |
Wuchsbreite | 200 bis 300 cm |
Wuchshöhe | 350 bis 400 cm |
Blütezeit | April bis Mai |
Resistenz gegen Krankheiten | Mehltau, Apfelschorf, Feuerbrand |
Frucht | mittelgroß, gelb bis hellorange, zinnoberrote Deckfarbe (bis 60 Prozent), raue Schale, festes Fruchtfleisch, saftig |
Geschmack | süß mit feiner Säure, aromatisch, erfrischend |
Ertrag | hoch, regelmäßig |
Erntezeit | letzte Septemberwoche |
Genussreife | zwei Wochen nach Ernte bis Mai |
Lagerfähigkeit | hervorragend bis Ende Mai |
Verwendungszwecke | Tafelapfel, Getränke, Süßspeisen |
Informationen für Allergiker | wahrscheinlich verträglich |
Besonderheiten
‚Pilot‘ wurde vom Institut für Obstforschung des Julius-Kühn-Instituts in Dresden-Pillnitz 1962 speziell für den Anbau ohne Pflanzenschutzmittel gezüchtet. Die Resistenzen gegen eine Vielzahl der typischen Apfelkrankheiten ermöglicht es Selbstversorgern, die Sorte in fast allen Regionen und Lagen zu kultivieren. Die Gefahr auf einen Befall ist äußerst gering und lässt sich im Großteil der Fälle mit einer guten Pflege vermeiden. Selbst umfangreiche Schnittmaßnahmen sind beim ‚Pilot‘ nicht notwendig, da der lockere Wuchs viel Spielraum lässt und die Sorte nicht unter Alternanz leidet.
Gerne genutzt wird die Sorte als Befruchter für andere Apfelvarietäten, da die Pollenmenge recht hoch ist und effektiv die Befruchtung unterstützt. Dank der Anspruchslosigkeit lassen sich Exemplare der Sorte problemlos in einer Vielzahl von Umgebungen pflanzen. Die Erträge der folgenden Sorten können mit der Züchtung verbessert werden:
- Elstar
- Golden Delicious
- Idared
- Lotos
- Melodie
- Pinova
- Reanda
- Reka
- Rewena
- Shampion
Ebenso können folgende Sorten die Fruchterträge Ihrer Exemplare verbessern, da ‚Pilotäpfel‘ andere Pollen ebenso effektiv aufnehmen:
- Pinova
- Melrose
- Idared
- Gloster
- Elstar
- Reglinis
- Reanda
Wie Sie den Listen entnehmen können, überlappen sich einige der zu befruchtenden und befruchtenden Sorten. Das heißt, Sie können bei der Ernte doppelt profitieren, wenn Sie zum Beispiel ‚Elstar‘ oder ‚Idared‘ als gegenseitige Befruchter nutzen.
Verwendet werden die Früchte der Sorte für eine Vielzahl von unterschiedlichen Zwecken, da sich die Beschaffenheit und das Aroma der Äpfel dafür hervorragend anbieten. Hauptsächlich findet er als Tafelapfel Verwendung, nachdem er für mindestens zwei Wochen gelagert wurde. Zwei Wochen sind für das gewünschte Aroma ausreichend, doch können Sie die Äpfel noch deutlich länger lagern. Neben dieser Verwendungsmöglichkeit bieten sich die Früchte sehr gut zum Keltern von allerlei Getränken an. Speziell Säfte sind hier zu nennen. Für Süßspeisen, insbesondere Kuchen und Bratäpfel, bietet sich ‚Pilot‘ hervorragend an, da er bei der Zubereitung sein intensives Aroma entfaltet.