Viele Hobbygärtner erinnern sich an Kindheitszeiten, in denen sie die griffigen Samen der Ringelblume ausgesät haben. Da sie als unkompliziert und pflegeleicht gilt, macht die Aussaat besonders viel Spaß. Das Vorgehen unterscheidet sich je nach Jahreszeit und Standort. Sie können die Samen vorziehen oder direkt im Beet oder Kübel aussäen.
Wann ist der ideale Zeitpunkt?
Ringelblumen keimen zuverlässig und schnell, sodass sie sich für eine Aussaat von April bis August eignen. Der genaue Zeitpunkt hängt von der gewählten Sorte und den klimatischen Bedingungen in Ihrer Heimat ab. Sollen sich die ersten Blüten bereits im Juni öffnen, ist eine Anzucht auf der Fensterbank im Frühjahr sinnvoll. Je später Sie Calendula officinalis aussäen, umso mehr verlagert sich die Blütezeit in Spätsommer und Herbst. Bei einer Aussaat zwischen September und Oktober keimen die Samen nicht mehr im gleichen Jahr, sondern sorgen im kommenden Frühjahr für eine bunte Ringelblumenwiese. Eine zeitversetzte Aussaat sorgt dafür, dass Ihre Ringelblumen während der gesamten Saison erblühen. Die bunten Sorten lassen sich vielseitig im Garten einsetzen:
- reihenweise im Beet mit einem Abstand von 25 bis 30 Zentimeter
- als Einfassung und Umrandung von Staudenrabatten und Beeten
- vereinzelt als Mischkulturpartner zwischen Gemüsepflanzen im Bauerngarten
- flächig in gemischten Sommerblumenbeeten
- in Balkonkästen und Kübeln oder als Gründüngung
Auf der Fensterbank vorziehen
Eine Vorkultur auf der hellen Fensterbank ist ab Mitte März möglich. Nährstoffarmes Anzuchterde eignet sich als Substrat, damit die Keimlinge nicht schießen und das spätere Auspflanzen ins Beet besser vertragen. Nachdem Sie die Samen ausgestreut haben, bedecken Sie die feinen Körner mit einer dünnen Schicht Sand. Stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen warmen und hellen Platz. Bei einer gleichmäßigen Feuchtigkeit und Temperaturen um die 15 Grad Celsius dauert die Keimung etwa zehn Tage. Sinkt das Thermometer auf zwölf Grad, verlängert sich die Keimung auf 20 Tage. Die nächsten drei Wochen verbringen die Keimlinge im Anzuchtgefäß, bevor sie einzeln in Töpfe gepflanzt werden.
Hinweis: Bis zum Auspflanzen Mitte Mai sollten Sie die Keimlinge kühl bei etwa zehn Grad kultivieren. Halten Sie die Pflänzchen etwas trockener, damit sie mehr Blütenknospen ansetzen.
Kultivierung im Topf
Soll die attraktive Staude den Topfgarten auf Balkon und Terrasse schmücken, empfiehlt sich eine Aussaat direkt in die Pflanztöpfe. Wählen Sie ein Gefäß mit Abzugsloch und bedecken Sie den Boden mit Tonscherben oder Kies, damit das Wasser gut abläuft. Staunässe vertragen die Wurzeln nicht. Befüllen Sie den Kübel mit einem Gemisch aus herkömmlicher Blumenerde und Kompost. Streuen Sie das Saatgut darauf und drücken Sie es leicht an. Sieben Sie etwas Sand über die Samen. Damit das Substrat nicht zu schnell austrocknet, sollten Sie den Topf mit Klarsichtfolie bedecken. Stellen Sie den Kübel an einen etwas dunkleren und kühleren Ort, damit die Keimlinge langsam wachsen. Ab Mitte Mai dürfen die Töpfe mit den Jungpflanzen nach draußen:
- sonniger bis halbschattiger Standort auf Terrasse oder Balkon
- mindestens vier Stunden Sonneneinstrahlung
- windgeschützter Platz verhindert Bruchschäden
Vorgehen bei Direktaussaat
Bevor Sie Ihre Ringelblumen im Beet aussäen, sollten Sie den Boden gut auflockern und Wurzelunkräuter entfernen. Streuen Sie das Saatgut dünn aus und harken Sie es leicht in den Boden ein. Sie können auch eine dünne Schicht Kompost über die Fläche sieben, sodass die Keimlinge ideal mit Nährstoffen versorgt sind. Zu viel Stickstoff sollte der Boden nicht enthalten, da Ringelblumen bei einer Überversorgung weniger Blüten entwickeln und an Standfestigkeit verlieren. Sobald die Samen gekeimt sind, werden die Sämlinge vereinzelt oder ausgelichtet. Sie können überschüssige Pflänzchen an eine andere Stelle setzen, wenn Sie diese vorsichtig mit einem Löffel aus der Erde holen.
Tipp: Für eine gleichmäßige Verteilung auf der Fläche mischen Sie das Saatgut mit einer Handvoll Sand. Das Gemisch lässt sich leichter ausstreuen.
Ringelblume jedes Jahr aussähen?
Ringelblumen werden einjährig kultiviert, müssen aber nicht jedes Jahr neu ausgesät werden. Im Laufe des Sommers regt das regelmäßige Abschneiden der Blüten die Bildung neuer Knospen an. Im Spätsommer sollten Sie die Blüten ausreifen lassen, sodass sich die Kronblätter braun verfärben und Samen heranreifen. Ausgereifte Samen lassen sich leicht lösen und verbreiten sich im Herbst von selbst in Beet und Topf, sodass im folgenden Frühjahr automatisch eine neue Ringelblumenwiese gedeiht.