Dill aussäen | Anleitung und Zeitpunkt

Dill - Gurkenkraut - Anethum graveolens

Dill (Anethum graveolens), auch als Gurkenkraut oder Gurkendill bezeichnet, ist ein beliebtes Küchenkraut, welches durch sein feines Aroma vielen Fisch- und Gemüsegerichten erst den richtigen Kick verleiht. Dill ist leicht anzubauen, zudem sorgt es in einer Mischkultur mit Gurken, Möhren oder Salat dafür, dass Blattläuse sich gar nicht erst am benachbarten Gemüse ansiedeln.

Standort und Boden

Der optimale Standort für Anethum graveolens ist

  • möglichst hell, sonnig bis halbschattig
  • jedoch ohne sengende Mittagssonne
  • geschützt für Wind und Wetter
  • normaler Gartenboden, möglichst nährstoffhaltig und leicht feucht
  • lockerer, humushaltiger Boden
  • Boden ohne Neigung zu Staunässe

Grundsätzlich ist die aromatische Gewürzpflanze recht anspruchslos und würde selbst an einem eher dunklen Platz im Garten noch gedeihen. Allerdings bilden sich hier die charakteristischen Aromen nicht oder nur sehr unzureichend aus, weshalb ein möglichst sonniger und warmer Standort zu empfehlen ist. Auch ist es von Vorteil, wenn die filigranen Pflanzen Wind und Wetter nicht allzu ausgeliefert sind – ein geschütztes Plätzchen, etwa vor einer Hauswand oder Mauer, ist daher ideal.

Tipp: Dill lässt sich nicht nur prima im Gartenbeet oder im Hochbeet kultivieren, sondern auch in einem Topf auf dem Balkon oder der Fensterbank ziehen. Hierzu bieten verschiedene Saatguthersteller extra niedrige Sorten an. Eine der beliebtesten Sorten für den Topf ist übrigens ‚Delikat‘.

Gute und schlechte Pflanznachbarn

Typischerweise säen Sie die Dillsamen zusammen in einem Beet mit anderen einjährigen Gartenkräutern oder mit erprobten Pflanznachbarn wie:

  • Blumenkohl und andere Kohlsorten
  • Erbsen und Bohnen
  • Gurken
  • Möhren
  • Rote Beete und Rüben
  • Salate
  • Spargel
  • Zwiebeln

Hier wirkt das stark riechende Kraut als Schädlingsvertreiber, denn Kohlweißlinge, Blattläuse oder auch die Möhrenfliege mögen die intensiven Duftstoffe überhaupt nicht und meiden daher entsprechend bepflanzte Mischkulturen.

Dill - Gurkenkraut - Anethum graveolens Als Pflanznachbarn wenig geeignet sind allerdings viele Kräuter, beispielsweise Kerbel, Gartenkresse, Kümmel, Basilikum, Petersilie und Liebstöckel, sowie manche Gemüse wie Kartoffeln, Zuckermais, Pastinaken und Sellerie. Hier ist von einer Mischkultur oder Fruchtfolge abzuraten, da diese Pflanzen sich gegenseitig in ihrem Wachstum behindern.

Dill aussäen – eine Anleitung

Dill lässt sich entweder direkt an seinen Standort im Gartenbeet oder im Topf aussäen oder auch in einem geeigneten Pflanzgefäß auf der heimischen Fensterbank vorziehen. Das Gewürzkraut wächst sehr schnell, so dass Sie schon wenige Wochen nach der Aussaat das erste Mal ernten können. Aus diesem Grund ist ein Vorziehen im Grunde nicht notwendig, es sei denn, Sie mögen Dill sehr gern und möchten ihn daher das ganze Jahr hindurch genießen.

Optimaler Zeitpunkt

Grundsätzlich lassen sich Dillsamen schon ab Mitte bis Ende März direkt ins Freiland aussäen, sofern keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind – die Pflanze reagiert auf Frost sehr empfindlich und geht entsprechend bei Kälte ein. Dem können Sie jedoch mit einer schützenden Abdeckung, etwa einem Gemüsevlies oder einer Folie, entgegenwirken. Dennoch ist es in eher kalten Regionen sinnvoll, die Samen frühestens ab Mitte April – besser noch nach den Eisheiligen – im Freiland auszubringen. Da das Kraut zudem sehr schnellwüchsig ist, können Sie es bis ca. Ende August noch aussäen und rechtzeitig vor dem Winter ernten.

Tipp: Wenn Sie Wert darauf legen, das Saatgut fürs nächste Jahr selbst zu gewinnen, dann sollten Sie die Dillsamen bis spätestens Ende Juni ausbringen und einige Blütenstände ausreifen lassen. Sie können die reifen Samen ernten, aber auch im Beet belassen. Die Pflanze gehört ohnehin zu den Kaltkeimern und sät sich selbst recht zuverlässig aus. Geerntete und getrocknete Samen sind etwa zwei Jahre lang haltbar.

Aussaat

Bei der Aussaat der feinen Samen gehen Sie am besten wie folgt vor:

  • Bereiten Sie das Beet gut vor.
  • Lockern Sie den Boden, z. B. durch Umgraben.
  • Zerkrümeln Sie größere Erdklumpen mit einer Harke. Dill - Gurkenkraut - Anethum graveolens
  • Die Oberfläche sollte glatt und feinkrümelig sein.
  • Ziehen Sie nun Saatfurchen.
  • Der Abstand zwischen den Reihen beträgt 15 bis 25 Zentimeter.
  • Feuchten Sie diese mit einer Gießkanne an.
  • Säen Sie die Samen aus.
  • Bedecken Sie sie ganz leicht mit Erde.
  • Die Saattiefe beträgt zwischen 0 und 3 Zentimetern.

Pflege und Ernte

Halten Sie das Substrat nach der Aussaat stets leicht feucht, überschwemmen Sie es jedoch nicht und sorgen Sie vor allem dafür, dass keine Staunässe entsteht. Eine Düngung ist auf normaler Gartenerde nicht notwendig. Auch Kompost, Stallmist etc. müssen vor der Aussaat oder Pflanzung nicht ausgebracht werden. Sobald die Saat aufgelaufen ist, vereinzeln Sie die Pflänzchen auf einen Abstand von sechs bis acht Zentimetern. So haben sie ausreichend Platz, um sich bestens zu entwickeln. Jäten Sie auflaufendes Unkraut vor allem in der frühen Wachstumsphase, damit es den zarten Dill nicht unterdrückt und somit am Wachstum hindert. Ab einer Höhe von etwa 20 Zentimeter können Sie schließlich ernten.

Aussaat – Anleitung in der Übersicht

  • Zeitpunkt für Aussaat im Freiland: zwischen März und August
  • Vorkultur / Kultur auf Fensterbank: ganzjährig möglich, ins Beet pflanzen ab April
  • Licht- / Dunkelkeimer: Lichtkeimer, Saatgut nur vorsichtig einharken oder zum Aussäen mit Sand vermischen
  • Optimale Keimtemperatur: 10 bis 20 °C
  • Keimdauer: 15 bis 25 Tage
  • Vereinzelung / Pikieren: nach Aufgehen des Saatguts auf sechs bis acht Zentimeter
  • Pflanzabstand: acht mal 30 Zentimeter
  • Erntezeitpunkt: Mai bis November