Alles Neue macht der Mai. Was im Sprichwort gilt, trifft erst recht auf den heimischen Garten zu. Denn der Mai ist die Zeit schlechthin, in der man unzählige beliebte Gemüse entweder aussäen, oder nach der erfolgreichen Anzucht an ihren finalen Standort auspflanzen sollte.
Warum der Mai?
Der Monat stellt den ersten Monat dar, in dem das Wetter üblicherweise so warum und darüber hinaus auch stabil ist, dass selbst empfindlichere Pflanzen problemlos im Freien gedeihen. Während der April noch mit Nachtfrost und Kaltphasen aufwarten kann, bietet der Wonnemonat mit ausreichend Wärme und trotzdem genügend häufigen Regenphasen optimale Voraussetzungen für Das Aussäen und Auspflanzen.
TIPP: Warten Sie auch jetzt noch ab, bis die Eisheiligen vorüber sind. Ansonsten kann Ihnen und Ihren Pflanzen trotz der 5 im Datum leicht eine frostige Überraschung bevorstehen.
Aussäen / Auspflanzen im Mai
So individuell jede Gemüse-Sorte für sich genommen auch erscheinen mag, einige Dinge vereint alle Gewächse, die im ersten „sicheren“ Warmmonat gepflanzt oder gesät werden. Daher lassen sich zum Vorgehen auch sehr universell zutreffende Tipps und Tricks benennen, die Sie immer wieder anwenden können:
Die Akklimatisation
Haben Sie die zarten Pflänzchen bereits ab Februar oder März in der geschützten Umgebung eines Gewächshauses oder gar der heimischen Wohnzimmerfensterbank vorgezogen, ist nun der Zeitpunkt des Umzugs ins Freiland gekommen. Obwohl mit Nachfrost kaum mehr zu rechnen ist, bedeutet der Standortwechsel eine enorme Belastung für die Schösslinge. Denn immer noch lauern Temperaturen im einstelligen Bereich. Und auch Wind und Regen sind eine bisher unbekannte Größe für das angehende Gemüse. Geben Sie den Pflanzen daher ausreichend Zeit, sich an die veränderten Klimabedingungen Schritt für Schritt zu gewöhnen:
- Pflanzen zunächst im Pflanztopf belassen
- Wind- und regengeschützten Standort wählen
- Z.B. an Hauswänden oder unter Vordächern
- Nach ca. einer Woche endgültigen Standort „beziehen“
ACHTUNG: Obwohl es jetzt eigentlich keinen Frost mehr geben sollte, denken Sie bitte an einen ausreichenden Schutz der Pflanztöpfchen vor Kälte. Denn während im Freiland der Gartenboden genügend Schutz bietet, sind die zarten Wurzeln in den kleinen Töpfchen zunächst allseitig einer erhöhten Gefahr der Auskühlung und sogar des Erfrierens ausgesetzt.
Schutz der Samen
Üblicherweise werden Samen für verschiedenste Gemüse nicht nur auf den Boden aufgeworfen, sondern zumindest mit einer Schicht Gartenerde überdeckt. Diese Erde schützt die einzelnen Samenkörper vor Austrocknung, aber auch vor Vogelfraß. Da der Wonnemonat trotz allem noch mit weit mehr Regen aufwartet, als es in den Folgemonaten der Fall ist, sollten die Samen bis zur Keimung und Verwurzelung gegen Starkregen geschützt werden, z.B. mittels einer Überdeckung aus Folie. Andernfalls kann das Saatgut mitsamt der überdeckenden Erde einfach fortgeschwemmt werden. Und wer möchte schon Gemüse an Stellen vorfinden, wo es ursprünglich gar nicht angedacht war?
Wasser und Nährstoffe
Zum Ende der Vorzucht hin verfügen die heranwachsenden Gemüsepflanzen in Relation zu ihrer Größe und ihrem Energiebedarf über ein sehr geringes Erdvolumen. Daher dürften die Wasser- und Nährstoffgaben in aller Regel in Menge und Häufigkeit zunehmen. Denken Sie daran, dass die Pflanzen nach dem Aussetzen plötzlich über ein zunächst unerschöpflich scheinendes Reservoir verfügen. Die mittlerweile gewohnten Gieß- und Düngevorgänge sollten daher wieder auf ein moderates Maß reduziert werden.
Direktaussaat ins Freie
Die jeweils angegebene Erntezeit bezieht sich auf das Umsetzen ins Freiland, oder aber auf die Aussaat während im Mai. Wird auf Grund individueller Gegebenheiten früher oder später agiert, kann sich auch die Erntezeit entsprechend verschieben.
A – K
Buschbohne (Phaseolus vulgaris)
- Erntezeit: ab Juli, ca. zwei bis drei Monate nach Aussaat
- Verzehr: grüne, schmale, längliche Schoten; nur gekocht, da giftige Lektine erst dann zerstört werden
- Sonstiges: Auch Grüne Bohne, Stangenbohne oder Fisole genannt
Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
- Erntezeit: Salat ab Juli / August, Wurzel ab November
- Verzehr: Blätter als bitterer Salat, weniger Bitter nach Dunkelaustrieb der geernteten Wurzeln im Sandbett
- Sonstiges: auch Chinakohl genannt
Erbse (Pisum sativum)
- Erntezeit: rund 3 Monate nach Aussaat, also ab Juli
- Verzehr: runde Samen aus länglichen, grünen Schoten – roh oder gekocht
- Sonstiges: jung geerntet auch ganze Schote essbar
Gurke (Cucumis sativus)
- Erntezeit: rund 8 bis 9 Wochen nach Aussaat, ab Juli bis August
- Verzehr: runde bis längliche grüne Früchte roh, gekocht oder sauer eingelegt
- Sonstiges: gilt als Frucht mit dem höchsten Wassergehalt (rund 97%)
Hirschhornwegerich (Plantago coronopus)
- Erntezeit: Juni bis Juli, rund 8 Wochen nach Aussaat
- Verzehr: stark gefranste Blätter als Salat
- Sonstiges: durch nachwachsende Blätter mehrfache Ernte möglich
Kürbis (Cucurbita)
- Erntezeit: September bis Oktober
- Verzehr: gegart in unterschiedlichster Zubereitung
- Sonstiges: extrem hohe Sortenvielfalt, in Größe, Färbung und Reifezeitpunkt
M – R
Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
- Erntezeit: nach rund 10 bis 12 Wochen ab Juli / August
- Verzehr: ganze Blätter roh als Salat oder gekocht ähnlich Spinat
- Sonstiges: sehr lange und wiederholende Erntezeit bei unverletztem Pflanzenherzen (Ernte nur Blätter)
Möhre (Daucus carota subsp. sativus)
- Erntezeit: sortenabhängig nach 10 bis 16 oder 22 bis 26 Wochen, also Juni / Juli bis Herbst
- Verzehr: Wurzel als Rohkost oder gekocht
- Sonstiges: auch als Karotte bekannt
Pastinake (Pastinaca sativa)
- Erntezeit: ab Juli
- Verzehr: ganze Wurzel gegart
- Sonstiges: Samen nur zwei Jahre Keimfähig, daher keine Lagerung des Saatguts angeraten
Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
- Erntezeit: nach 4 bis 6 Wochen ab Juni
- Verzehr: kleine runde Wurzeln meist als Rohkost
- Sonstiges: mit zunehmendem Wachstum stark verholzende Knolle mit zunehmend scharfem Geschmack
Rettich (Raphanus)
- Erntezeit: Sommerrettich ab Anfang Juni
- Verzehr: roh als Salat, seltener gekocht
- Sonstiges: nach Ernte Zweitsaat für Winterrettich möglich
Rote Bete
- Erntezeit: rund 3 bis 4 Monate nach dem Aussäen, ab Juli / August
- Verzehr: Knolle meist gegart, seltener roh, z.B: gehobelt im Salat
- Sonstiges: gut zur Einlagerung als Wintergemüse geeignet
Rucola
- Erntezeit: nach vier bis sechs Wochen ab Juni
- Verzehr: Blätter roh als Salat
- Sonstiges: eher bitterer, intensiver Geschmack, mit steigendem Alter zunehmend
S – Z
Salat
- Erntezeit: nach eineinhalb bis zwei Monaten, also Ende Mai / Juni
- Verzehr: ganze Blätter roh als Salat
- Sonstiges: auch als Kopfsalat bekannt
Spinat (Spinacia oleracea)
- Erntezeit: nach rund 8 Wochen Mai bis Juni
- Verzehr: Blätter roh als Salat oder als Gemüse gegart
- Sonstiges: mit steigendem Alter zunehmende Bitterkeit und Verholzung der Blätter
Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina)
- Erntezeit: 8 bis 10 Wochen dem Aussäen, Ende Juni / Anfang Juli
- Verzehr: längliche grüne bis gelbe Früchte meist gegart, seltener roh
- Sonstiges: hohe Sortenvielfalt, Furchtform, -farbe und -größe dabei stark variierend
Zwiebel (Allium cepa)
- Erntezeit: nach Aussäen als Saatzwiebeln August bis September
- Verzehr: Knolle als Gewürz oder Gemüse, roh oder gekocht
- Sonstiges: alternativ Steckzwiebeln mit Stecken im Herbst möglich, Ernte dann April bis Mai
Nach Vorzucht zum Auspflanzen
Die Vorzucht erfolgt im geschützten Raum, bei milden Temperaturen. Fensterbrett, Gewächshaus und Frühbeet sind hier sehr gern genommen.
A – R
Gurke (Cucumis sativus)
- Erntezeit: bei Vorzucht ab Juni
Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum)
- Erntezeit: frühestens ab August, meist erst im Herbst (Oktober / November)
- Verzehr: Knolle als Würzgemüse oder eigenes Gericht gegart
- Sonstiges: nicht mit Staudensellerie zu verwechseln, bei dem oberirdische Stängel verzehrt werden
Kohlrabi (Brassica oleracea Gongylodes Group)
- Erntezeit: rund 4 bis 6 Wochen nach Auspflanzen, also Juni / Juli
- Verzehr: Knolle meist als Rohkost, seltener gegart
- Sonstiges: Erntezeit größen- und sortenabhängig, spätere Ernte führt zu zunehmender Verholzung
Kürbis (Cucurbita)
- Erntezeit: bei Anzucht im Gewächshaus bereits ab August
Paprika (Capsicum)
- Erntezeit: Juli bis Oktober
- Verzehr: grüne, gelbe oder rote Früchte als Rohkost oder gegart
- Sonstiges: bei geschütztem Standort ggf. Ernte bis November möglich
Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera)
- Erntezeit: frühe Sorten ab September, meist aber erst nach Frost ab November
- Verzehr: runde Sprossen gekocht
- Sonstiges: gilt als Sonderform des Gemüsekohls, bei der nicht die ganze Pflanze, sondern nur die seitlichen Auswüchse gegessen werden
S – Z
Salat
- Erntezeit: als Setzlinge ins Freie umgesiedelt bereits ab Ende Mai
Tomate (Solanum lycopersicum)
- Erntezeit: sortenabhängig Juni / Juli bis August / September
- Verzehr: Früchte roh, gekocht als Gemüse, Sauce etc.
- Sonstiges: hohe Sortenvielfalt, dabei starke Varianz von Farbe, Größe und Geschmack
Weißkohl (Brassica oleracea var. capitata)
- Erntezeit: frühe Sorten bereits ab Juni, meist aber erst im Herbst, also September / Oktober
- Verzehr: ganze Pflanze roh als Salat oder gekocht
- Sonstiges: Sonderform der Zubereitung vergoren und gegart als Sauerkraut
Wirsing (Brassica oleracea var. sabauda)
- Erntezeit: frühe Sorten ab Mai / Juni, späte Sorten bis November
- Verzehr: meist gegart als Gemüsezubereitung
- Sonstiges: verlängerte Erntezeit möglich, wenn nur äußere Blätter geerntet werden und nachwachsen können
Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina)
- Erntezeit: vorgezogen bereits ab Mitte Juni
Zwiebel (Allium cepa)
- Erntezeit: bei Vorzucht rund 4 bis 6 Wochen frühere Erntezeit, also August bis September