Der ‚Winterrambur‘ ist ein deutscher Klassiker, der seit dem 17. Jahrhundert bekannt ist. Der einstige Bauernapfel ist für seine robuste Art bekannt. Es handelt sich um einen Zufallssämling, der am häufigsten im deutschen Sprachraum angebaut wird. Geschmacklich lässt er sich für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsgebiete nutzen.
Steckbrief
Synonym | Rheinischer Winterrambur, Großer Rheinischer Winterrambur, Jägerapfel, Menznauer Jäger, Großer Rheinischer gestreifter Rambur, Teuringer |
Herkunft | Deutschland |
Typ | Winterapfel |
Standortanforderungen | sonnig bis halbschattig, normal, Gartenboden, feucht |
Wuchs | mittelstark bis stark, gute Verzweigung, buschig, Krone ausladend |
Wuchsbreite | 200 bis 300 cm |
Wuchshöhe | 300 bis 500 cm |
Blütezeit | Mai |
Frucht | groß bis sehr groß, ungleichmäßige Form, gelblich, marmorierte oder verwaschene Rötung sonnenseitig, grobes Fruchtfleisch, duftend |
Geschmack | säuerlich, Zuckergehalt hoch, würzig |
Ertrag | hoch, regelmäßig, setzt spät ein, zweijährig höhere Erträge |
Erntezeit | Mitte Oktober |
Genussreife | Anfang Dezember bis Mitte Mai |
Lagerfähigkeit | hervorragend bis Mai |
Verwendungszwecke | Lagerapfel, Kochapfel, Backapfel, Saftapfel, Mostapfel |
Informationen für Allergiker | verträglich |
Besonderheiten
Ein großer Vorteil an der Kultivierung des ‚Winterrambur‘ ist die robuste Art gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Es gibt keine speziellen Schädlinge, die eine Gefahr für die Bäume darstellen. Vor allem gegenüber dem Apfelschorf besteht keine Gefahr einer Infektion. Anfällig auf die folgenden Krankheiten ist die Sorte nur schwach:
- Mehltau
- Obstbaumkrebs
Diesen wird durch einen geeigneten Standort vorgebeugt. Allgemein erweist sich der ‚Jägerapfel‘ als eine äußerst pflegeleichte Sorte, die nur wenig Aufmerksamkeit benötigt. Ein wichtiger Punkt bei der Kultivierung ist die Auswahl eines windgeschützten Standorts. Die Bäume halten zu starke Winde nur geringfügig aus und bevorzugen eine geschützte Ecke im Garten. Solch ein Platz ermöglicht die Pflanzung in Höhenlagen bis 1.000 Meter. Aus diesem Grund ist die Sorte so beliebt in Deutschland. Vor allem Bauerngärten und Selbstversorger profitieren von den Eigenschaften des ‚Winterramburs‘.
Ausgewählt wird die Sorte nicht zur Verwendung als Tafelapfel. Dafür ist der Geschmack nicht wirklich geeignet. Streuobstwiesen sind ein typischer Verwendungszweck. Es handelt sich bei den Früchten um gute Lager- und Wirtschaftsäpfel, da sie erst durch die Verarbeitung ihr einzigartiges Aroma entfalten. Bei der Lagerung kann es jedoch zu Problemen kommen, wenn sich die Äpfel im Voraus mit der Stippe infiziert haben. Stippe ist ein leichtes Problem beim ‚Jägerapfel‘. Daher ist es wichtig, die Ernte auf mögliche Befälle zu überprüfen und befallene Exemplare zu entsorgen. Weitere Maßnahmen gegen eine mögliche Erkrankung sind jährliches Auslichten der Krone oder die Fruchtausdünnung. Ansonsten werden kaum Schnittmaßnahmen benötigt.
Befruchtung
Charakteristisch am Winterrambur sind die hohen Erträge, die selbst im Alter nicht wirklich abnehmen. Um die reiche Ernte zu erhalten, müssen Befruchter eingesetzt werden. Befruchtersorten unterstützen die Fruchtbildung, da sie den ‚Jägerapfel‘ mit geeigneten Pollen versorgen. Geeignete Befruchter sind:
- Boikenapfel
- Gloster
- Champagnerrenette
- Freiherr von Berlepsch
- Goldparmäne
- James Grieve
- Ontario
- Melrose
- Rote Sternrenette
- Ingrid Marie
- Roter Trierer Weinapfel
- Schöner aus Nordhausen
Selbst bietet sich der ‚Teuringer‘ nicht als Befruchter an. Da er triploid ist, können die Pollen nicht zur Befruchtung anderer Sorten verwendet werden. Eine Selbstbefruchtung kommt ebenfalls nicht in Frage. Aus diesem Grund sind Befruchtersorten essentiell für die regelmäßigen Ernteerträge. Wurde eine der oben genannten Varietäten ausgewählt, ist die jährliche Ernte gesichert.