Über die Entstehung des ‚Riesenboiken‘ liegen keine genaueren Informationen vor, da die Sorte um 1900 plötzlich auftauchte. Der Ursprung wird an der Niederelbe vermutet, was aber nicht sicher ist. Charakteristisch an der Varietät sind die sehr großen Früchte mit der hellen Schale. Die Bäume sind gesund, anspruchslos und deshalb vielseitig einsetzbar.
Steckbrief
Herkunft | Deutschland |
Typ | Winterapfel |
Standortanforderungen | sonnig bis halbschattig, normal, locker, Gartenboden |
Wuchs | kräftig bis sehr stark, dichte Verzweigung, bildet umfangreiche Kronen aus |
Wuchsbreite | 350 bis 400 cm |
Wuchshöhe | 450 bis 500 cm |
Blütezeit | April bis Mai |
Resistenz | resistent gegen typische Apfelkrankheiten und Schädlinge |
Frucht | sehr groß, windfest, gelbgrün, orangerote Deckfarbe (33 Prozent), Schale fettig und fest, saftig, feinzellig |
Geschmack | süßsäuerlich, schwaches Aroma |
Ertrag | hoch, regelmäßig |
Erntezeit | Ende Oktober bis Anfang November |
Genussreife | November bis Mitte April |
Lagerfähigkeit | hervorragend |
Verwendungszwecke | Mostapfel, Lagerapfel, Kochapfel, Kuchenapfel |
Informationen für Allergiker | unbekannt |
Besonderheiten
Vor der Anschaffung eines ‚Riesenboiken‘ sollten Sie sicher gehen, dass es sich auch wirklich um die gewünschte Sorte handelt. Während sich der Wuchs deutlich von anderen Bäumen unterscheidet, sind die Früchte nicht so leicht zu differenzieren. Vor allem bei den folgenden Varietäten muss noch einmal genauer hingeschaut werden:
- Boikenapfel
- Gloria Mundi
- Lohrer Rambour
- Signe Tillisch
Besonders häufig wird der ‚Riesenboiken‘ mit dem ‚Boikenapfel‘ verwechselt, wofür nicht zuletzt die Sortennamen verantwortlich sind. Doch haben die Varietäten bis auf die Früchte kaum Ähnlichkeit und stellen komplett andere Anforderungen an die Pflege und den Standort. Das sollten Sie bei der Auswahl der Exemplare unbedingt beachten, um Mangelerscheinungen während der Kultivierung zu verhindern.
Eines der größten Probleme für den ‚Riesenboiken‘ stellt die falsche Lage dar. An einem ungeeigneten Standort, sinkt die natürliche Resistenz gegenüber dem Apfelschorf, was schnell zu Problemen bei der Kultivierung und Ernteeinbußen führen kann. Der Standort sollte nicht zu nass oder über längere Zeit trocken sein.
Ansonsten gibt es bei der Pflege nicht viel zu beachten, da die Sorte sehr anspruchslos ist. Da die Bäume selbst in windoffene und ungeschützte Lagen gepflanzt werden können, bieten sie sich für die unterschiedlichsten Regionen an. Liegen ausschließlich Gärten in direkter Nähe zur Straße zur Bepflanzung vor, ist es möglich, den ‚Riesenboiken‘ als Alternative zu anderen Apfelsorten zu pflanzen. Die Belastung durch die Straße hält die Sorte gut aus.
Die Erträge der Apfelsorte sind nur schlecht und erfordern Maßnahmen zur Steigerung oder Stabilisierung. Die Ernte erfolgt regelmäßig, wenn Befruchtersorten verwendet werden. Zu den geeigneten gehören:
- Geheimrat Oldenburg
- Goldparmäne
- Ontario
- Cox
- Ananas Renette
- Weißer Klarapfel