Mit aromatischen Blättern, essbaren Blüten und einer lange andauernden wie intensiven Farbenpracht erfreut die Kapuzinerkresse in mehrfacher Hinsicht. Obwohl sie ursprünglich tropischen Gegenden entstammt, ist sie heute auch in Deutschland als einjährige Pflanze weit verbreitet. Wir erklären alles Wissenswerte zum Anbauen von Kapuzinerkresse von der Aussaat bis zur Ernte.
Der Standort
Insgesamt gilt Kapuzinerkresse als recht anspruchslose Pflanze. Gemäß ihrer Herkunft aus warmen Regionen stellt sie einige Anforderungen an ihre Wachstumsumgebung, wobei viele Aspekte sich bereits durch den einjährigen Anbau erübrigen:
- Sonnige bis halbschattige Lage
- Hohes Nährstoffangebot wg. Hoher Wachstumsleistung
- Speicherfähige, aber zugleich durchlässige Böden ohne zu hohe Stauwirkung
- Keine sandigen, zu trockenen Böden (!)
- Ausreichend Platz für üppiges Längenwachstum der meisten Sorten
TIPP: Sind die Standortfaktoren bis auf die Bodengüte im grünen Bereich, kann sehr einfach durch bodenverbessernde Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden. Kompost, Gartenerde oder Mist helfen bei sandigen Böden, die Speicherfähigkeit zu erhöhen. Gleichzeitig wird auf diesem Wege die Grundversorgung mit Nährstoffen erzielt, die bei stark sandigen Böden ebenfalls meist problematisch niedrig ausfällt.
Die Aussaat
Die Kapuzinerkresse zählt zu den Dunkelkeimern. Möchte man sie erfolgreich anbauen, müssen die Samen daher in den Boden eingedrückt, oder alternativ eingelegt und überdeckt werden. Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat ist Ende Mai. Die Vorzucht im Pflanztopf ist auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus bereits ab März möglich. Allerdings lohnt der zusätzliche Aufwand nur selten, da die hohe Wachstumsgeschwindigkeit der Kapuzinerkresse das Anbauen ab Mai problemlos ermöglicht. Die optimale Aussaat sieht wie folgt aus:
- Erdüberdeckung der Samen rund 2 Zentimeter
- Abstand der Furchen ca. 30 Zentimeter
- Pflanzabstand in der Furche rund 30 Zentimeter
- Saat bis zur Keimung dauerhaft feucht halten, dabei nicht übermäßig nass!
HINWEIS: Der Einfachheit halber kann beim Anbauen der Kapuzinerkresse das Säen auch gut frei, also ohne Furchen, erfolgen. Dann sollten die Samen aber nicht zu dicht ausgestreut werden, da sich die Pflanzen ansonsten gegenseitig Konkurrenz machen. Mehr Samen bedeutet hier nicht zwangsläufig mehr Ernteertrag.
Die Pflege
Die hauptsächliche Pflege von Tropaeolum beschränkt sich auf das richtige Gießen:
- Boden dauerhaft feucht halten
- Intensive Nässe bis hin zur Staunässe vermeiden
- Vollständiges Austrocknen des Bodens vermeiden
Düngen ist dagegen nur selten erforderlich. Wurde der Standort bereits mit einem nährstoffreichen Boden gewählt, reicht dieses Reservoir in der Regel aus, um die Pflanze über das ganze Jahr hinweg zu versorgen. Sollte die Kresse einmal keine Blüten hervorbringen, wird dies häufig mit einem Nährstoffmangel assoziiert. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall. Bleiben Blüten aus, ist in der Regel eine Überdüngung der Fall. Nur auf kargen, nährstoffarmen Böden sollte daher überhaupt moderat mit organischen Düngern wie Mist, Kompost oder Volldüngern zugearbeitet werden.
ACHTUNG: Sowohl Blüten als auch Blätter der Kapuzinerkresse sind essbar. Daher sollten Dünger immer nur direkt auf das Erdreich gegeben werden. Hausmittel, wie Pflanzenjauchen, sind zwar theoretisch ebenfalls essbar, allerdings können sie unangenehme Gerüche auf den Pflanzenbestandteilen hinterlassen, so dass die Verzehrfähigkeit dann zumindest deutlich eingeschränkt wird.
Sonstige Maßnahmen zur Pflege der Kresse sind nicht erforderlich. Die schnell und lang wachsenden Triebe suchen sich selbst ihren Weg und können leicht große Gartenflächen überwuchern. Alternativ kann eine Rankhilfe die Wuchsrichtung nach oben verändern und die prachtvollen Blüten zusätzlich in Szene setzen. Optimalerweise erfolgt die Aussaat dann gleich dort, wo Rankmöglichkeiten vorhanden sind, beispielsweise an einer Haus- oder Schuppenwand.
Die Ernte
Bei der Kapuzinerkresse erfolgt die Ernte sehr einfach durch Abschneiden der gewünschten Triebe. Sowohl Blätter als auch Blüten sind essbar. Während die Blätter salatartig eingesetzt werden können, kommen die Blüten dagegen vor allem als essbare Dekoration zur Verwendung. Daher ist es auch problemlos möglich, nur einzelne Blüten mit einem scharfen Messer oder einer Schere vom Trieb zu lösen.
Anders herum sollten bei der Ernte allerdings keine Triebe vollständig von Blättern befreit werden, ohne auch die Blüten zu beseitigen. Denn ohne Blattwerk ist die Versorgung des Triebs stark behindert. In der Folge wird er über kurz oder lang absterben, so dass die nicht verwerteten Blüten ebenfalls verloren sind.
Krankheiten und Parasiten
Auf Grund der kurzen Wachstumsphase ist die Kapuzinerkresse nur vergleichsweise gering von Krankheiten und Parasiten betroffen. Einzig die schwarze Blattlaus liebt das Gewächs und sammelt sich regelmäßig in großer Zahl auf Blättern, Blüten und Stielen. Abhilfe schaffen gängige Mittel gegen Läuse, wie beispielsweise:
- Brennesselsud (ACHTUNG: nicht vor der Ernte einsetzen wg. Geruchs- / Geschmacksveränderungen)
- Nützlinge, wie Florfliegen- und Marienkäferlarven
- Kieselgur (als dünne Schicht um die Pflanze)
Anders herum betrachtet wird die Kresse zwar oft und intensiv von Läusen befallen, die Nachbarpflanzen bleiben dagegen vielfach verschont. In Mischkultur kann diese Pflanze daher dazu eingesetzt werden, andere Nutzpflanzen vor der Läuseplage zu schützen.