Apfel ‚Jakob Fischer‘ | Geschmack, Reife, Lagerung

Jakob Fischer

Benannt nach dem gleichnamigen Bauern aus dem oberschwäbischen Rottum in Steinhausen an der Rottum zeichnet sich die Sorte ‚Jakob Fischer‘ durch die rot leuchtende Farbe aus. Der Zufallssämling wurde 1903 vom Namensgeber in den eigenen Garten gepflanzt und 1912 wurden die ersten Erträge verzeichnet. Sie wird gerne für Veredelungsunterlagen genutzt.

Steckbrief

Synonyme Schöner von Oberland, Jacob Fischer
Herkunft Deutschland
Typ Herbstapfel
Standortanforderungen sonnig bis halbschattig, normal, durchlässig
Wuchsbreite 250 bis 350 cm
Wuchshöhe 300 bis 1.300 cm
Wuchs stark, aufrecht, pyramidenförmige Krone
Blütezeit Anfang Mai bis Mitte Mai
Frucht sehr groß, Gewicht bis 350 Gramm, hellgelb, rote Deckfarbe, blauviolett bereift, saftig
Geschmack feine Säure, süß, aromatisch
Ertrag hoch, regelmäßig
Erntezeit September
Genussreife September bis Ende Oktober
Lagerfähigkeit schlecht
Verwendungszwecke Bauerngarten, Tafelapfel, Saft, Frischverzehr, Kompott, Apfelmus, Streuobstwiese, Backwaren
Informationen für Allergiker verträglich

Besonderheiten

Jakob Fischer

Die Geschichte der Sorte ‚Jakob Fischer‘ setzte sich 1914 fort. Der Bauer präsentierte die Sorte dem Württembergischen Gärtnereiverband. Ab diesem Zeitpunkt ist sie verfügbar und gehört zu den klassischen Standardsorten des Bundeslandes. Der Urbaum steht noch und gehört zu den Naturdenkmalen des Landkreises Biberach (ND 38.1).

Der Einsatz als Stammbildner ist aufgrund der Wuchseigenschaften zu nennen. Die Sorte wächst kräftig und gerade nach oben, was den Wuchs anderer Varietäten positiv beeinflusst. Zudem ist sie sehr robust und ermöglicht die Ausbildung von Früchten nach misslungenen Kronenveredelung, was sonst immer ein Problem darstellt. Gerade für einen umfangreichen Anbau als Selbstversorger ist die Sorte aus diesem Grund zu empfehlen. Um den Wuchs einzudämmen, wird jährlich ein Auslichtungsschnitt vorgenommen, um den Baum vor dem Vergreisen zu schützen. Zudem bleibt dadurch die Form erhalten.

Geeignet ist ‚Jakob Fischer‘ nicht als Befruchter, da es sich um eine triploide Sorte handelt. Um den Ertrag der Bäume zu steigern, sollten demnach kompatible Befruchter gewählt werden:

Die Äpfel neigen zu starkem Fruchtfall und sind nicht gut lagerfähig, was bei der Kultivierung beachtet werden sollte. Ernte und Weiterverarbeitung der Früchte sollte so schnell und gründlich wie möglich stattfinden, um den Verlust des Obsts zu vermeiden. Die umfangreichen Verarbeitungsmöglichkeiten machen ihn zu einer beliebten Sorte für Privatgärten und Selbstversorger. Dafür ist sie recht unkompliziert in Bezug auf den Standort, windfest und für Höhenlagen (600 Meter) geeignet. Die unkomplizierte Kultivierung in verschiedenen Regionen ist dadurch gesichert.