Die Hundsrose, wie die Hagebutte auch genannt wird, bereichert die Gartenbeete nicht nur mit einer ausladenden Blüte, sondern bringt auch schmackhafte Früchte hervor. Doch der Genuss birgt einige Hürden. Zum einen weisen die Zweige spitze Dornen auf, die das Ernten erschweren. Zum anderen muss der Gärtner die Früchte aufschlitzen und die enthaltenen Kerne entfernen, um das Fruchtfleisch anschließend verarbeiten zu können. Mit den folgenden Tricks stellt das Ernten der Hagebutten jedoch keine Herausforderung dar.
Hagebutten ernten
Der Erntetermin für Rosa ist sortenabhängig. Frühe Gewächse sind bereits Mitte September reif. Für gewöhnlich ernten Selbstversorger die Früchte jedoch erst im Herbst. Zudem gilt zu beachten, dass der Bestand eines Strauches nicht immer zur gleichen Zeit ausreift. Während die Früchte der Hundsrose (Rosa canina) sowie jene der Sorte Apfelrose (Rosa villosa) relativ einheitlich reif werden, sind bei der Kartoffelrose (Rosa rugosa) oft über den gesamten Herbst mehrere Erntevorgänge erforderlich. Hagebutten sind reif, wenn sie in auffälligem Rot an den Büschen leuchten.
Tipp: Wer sich die mühsame Verarbeitung der Früchte ersparen möchte, genießt die Hundsrosen einfach direkt vom Strauch. Damit sie ihr volles Aroma entwickeln, sollte die Ernte zu diesem Zweck erst nach dem ersten Frost erfolgen. Meistens besitzen sie erst Mitte Dezember den besten Geschmack.
Voraussetzungen für die Ernte
Am besten pflückt der Selbstversorger die Früchte an einem sonnigen, trockenen Tag. Bei Niederschlag sinkt der Vitamin-C-Gehalt. Zudem lässt sich die Ernte aufgrund der feuchten Schale schlechter verarbeiten und lagern. Das Ernten der Hagebutten ist bis in den Februar möglich. Zu lange sollte der Gärtner sein Vorhaben jedoch nicht heraus zögern. Spätestens im Frühjahr verschrumpeln die Strauchfrüchte zunehmend.
Erntetechnik
Rosa besitzt spitze Dornen, die das Ernten erschweren. Dichte Handschuhe sind deshalb unabdingbar. Am besten pflückt der Selbstversorger die Früchte direkt mit der Hand. Diese Technik erspart das anschließende Entfernen der Stiele. Um die Ernte anschließend zu verarbeiten sind für nahezu jeden Verwendungszweck große Mengen erforderlich.
Hinweis: Hagebuttensträucher besitzen nicht nur spitze Dornen, sondern auch hautreizende Inhaltsstoffe. Kindern sind die Substanzen häufig als Juckpulver bekannt.
Möglichkeiten zur Verarbeitung
- Mus
- Marmelade
- Gelee
- Likör
- Saft
- in Gebäck
- Wein
- Hagebuttenessig
- Hagebuttensirup
- als rohe Zutat in (Frucht-)Salaten
Um die Früchte zu Mus oder Marmelade zu verarbeiten, sollte der Selbstversorger sie möglichst früh, etwa Mitte September bis November, ernten. Da er sie bei der Herstellung von Brotaufstrichen siebt, spielen die enthaltenen Kerne zunächst keine Rolle für die Verarbeitung. Niedrige Temperaturen lassen das Fruchtfleisch weich werden. Dann lassen sich auch die Kerne einfacher mit der Hand entfernen und die Früchte eignen sich für andere Verwendungszwecke. Eine weiche Schale erkennt der Gärtner an einer glasigen Erscheinung, dem Nachgeben auf Fingerdruck sowie musartigem Fruchtfleisch beim Zerdrücken der Hagebutte.
Wem das Entfernen der Kerne per Hand dennoch zu umständlich ist, behilft sich mit folgender Technik:
- schrumpelige und sehr trockene Früchte aussortieren
- Früchte unter fließendem Wasser von Schmutz befreien
- in einen Kochtopf geben und mit Wasser aufgießen (Hagebutten sollten knapp bedeckt sein)
- rund 30 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln lassen
- sobald die Früchte reif sind, mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken
- Masse durch ein Sieb streichen
- ein weiteres Mal durch ein Multuch oder ein feineres Sieb geben
Hinweis: Am empfehlenswertesten ist es jedoch noch immer, die Früchte – nach Entfernen der Kerne – roh zu genießen, da das Erhitzen den Vitamin-C-Gehalt verringert. Rohe Hagebutten sind äußerst gesund und tragen einen wichtigen Teil zur Stärkung des Immunsystems bei. Da kommt es gerade gelegen, dass sie in der kalten Jahreszeit an den Sträuchern reifen!
Hagebutten trocknen
Eine weitere beleibte Methode, die Früchte zu verarbeiten (und somit lange haltbar zu machen) ist das Dörren. Dazu dienen einfache Hilfsmittel wie ein Backofen, ein Dörrgerät oder die Heizung. Auch ein passender Standort ist auf dem Balkon, in einem trockenen Raum oder auf der Terrasse schnell gefunden. Für diesen Verwendungszweck erfolgt die Ernte frühestens Oktober. Hundsrosen lassen sich als ganze Frucht oder zerkleinert trocknen, wobei letzte Variante deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt.
- Hagebutten waschen und entstielen
- auf Zeitungs- oder Backpapier ausbreiten
- je höher die Temperatur, desto schneller der Trocknungsprozess
- Temperatur aber nicht höher als 40°C einstellen, um Vitamine zu erhalten
- Ofentür einen Spalt breit geöffnet lassen
- regelmäßig wenden
- lieber etwas länger trocknen, um Schimmelbildung zu verhindern
- trockene Früchte in einem luftdichten Gefäß lagern
Verwendungsmöglichkeiten getrockneter Hundsrosen
- Tee
- Fruchtmehl in Puddings
- Saucen
- im Smoothie
- als Hundefutter
- Dekoration in herbstlichen Arrangements
Tipp: Für die Verarbeitung zum Tee ist es nicht notwendig, die Kerne zuvor zu entfernen. Sie liefern extra viele gesunde Nährstoffe.