Läuse am Jasmin loswerden | 6 Hausmittel gegen Blattläuse

Läuse am Jasmin

Blattläuse sind für ihr häufiges Auftreten bekannt und doch hofft jeder Gärtner insgeheim, dass die Schädlinge seine Pflanzen verschonen. Zum Glück sind mittlerweile zahlreiche effektive Hausmittel geläufig, die unter anderem einen befallenen Jasmin von den Läusen befreien. Die Verwendung alternativer Bekämpfungsmittel ist nicht nur kostengünstiger, sondern schont auch die Umwelt. Der Gärtner muss eben nur wissen, was im Ernstfall hilft.

Wann treten Blattläuse auf?

Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an Zier- und Nutzpflanzen. Wissenschaftler stellten fest, dass die Farbe Grün die Parasiten verstärkt anzieht. Pflanzen mit grüner Belaubung sowie Kräuter sind daher am meisten betroffen. Hauptsächlich befallen Läuse geschwächten Jasmin, da sie hier kaum eine pflanzeneigene Abwehrreaktion zu erwarten haben.

Umweltbedingten Faktoren sind unter anderem:

  • zu trockene Luft
  • zu viel oder zu wenig Licht
  • räumliche Enge
  • zu viel oder zu wenig Dünger

Hinweis: Blattläuse kommen nicht von ungefähr, sondern sind immer ein sicheres Zeichen, dass sich Ihre Pflanze nicht wohlfühlt. Selbstverständlich kann das hin und wieder an der Witterung liegen, zumeist ist aber ein Pflegefehler Ihrerseits die Ursache.

Läuse erkennen

Nur wenn der Gärtner zuvor sicherstellt, dass es sich wirklich um Läuse handelt, ist es möglich, das passende Hausmittel zu wählen. Wer sich hingegen wahllos für eine Methode entscheidet, wird nur wenig Erfolg bei der Bekämpfung erzielen.

Eigenschaften der Läuse:

  • ein bis zwei Millimeter groß (adulten Läuse)
  • Brut oft nur unter der Lupe sichtbar
  • rote, gelbe, grüne, weiße oder schwarze Körper
  • manche Arten können fliegen
  • sitzen geballt an Stielen und Blattunterseiten
  • treten vor allem von Frühling bis Herbst auf

Schadbild an der Pflanze:

  • Sternrußtau (klebriger Film auf den Blättern)
  • Tabakmosaikvirus
  • Scharka- Virus
  • verkrüppelte Pflanzenteile
  • gekräuselte Blätter
  • verfärbte Blätter
  • vertrocknete Blätter
  • Laubabwurf

Blattlaus Befall

Hinweis: Das vermehrte Auftreten von Ameisen am Jasmin ist ein wichtiger Indikator für einen Befall von Blattläusen, denn die Tiere leben in einer Symbiose.

Blattläusen vorbeugen

Da vor allem schwache Sträucher gefährdet sind, kann der Gärtner einem Befall durch Läuse vorbeugen, indem er die optimalen Standortbedingungen des Jasmin erfüllt. Dazu gehören

  • sonnig oder leicht halbschattig
  • windgeschützt
  • nicht zu feucht

Luftfeuchtigkeit: Da trockene Luft einen Befall fördert, empfiehlt es sich, den Jasmin hin und wieder mit etwas Wasser zu bestäuben.

Durchdachte Beetbepflanzung: Obendrein spielt eine ausreichende Luftzirkulation eine entscheidende Rolle. Damit die Luft nicht stockt, benötigt der Strauch genügend Platz. Das regelmäßige Auslichten der Zweige trägt zu einem gesunden Wuchs bei.

Tipp: Generell sollte der Gärtner Pflanzenreihen nie in Windrichtung anlegen. Ist eine Pflanze bereits befallen, wehen die Böen die Läuse andernfalls auf die benachbarten Gewächse.

Beete sauber halten: Blattläuse nutzen welkes Laub zur Überwinterung. Dem beugt der Gärtner vor, indem er abgestorbene Pflanzenteile unmittelbar entfernt.

Baumrinde abbürsten: Noch vor dem Winter legen die Weibchen ihre Eier am Stamm des Jasmins ab. Damit sich die Brut über den Winter nicht entwickelt, bürstet der Gärtner im Herbst die Rinde sorgfältig ab.

Pflanze zurückschneiden: Wer den jährlichen Rückschnitt im Spätsommer oder Frühherbst vornimmt, fördert aufgrund der Eiablage kurz vor Wintereinbruch die Entwicklung einer neuen Generation. Greift der Gärtner hingegen erst im Frühjahr zur Schere, stehen die Chancen gut, die frisch geschlüpften Larven mitsamt des Schnittguts zu entsorgen. Dieses wandert vorbeugend in die Biotonne und nicht auf den Kompost.

Hausmittel gegen Blattläuse

Die oben genannten Maßnahmen dienen der Prävention eines Blattlausbefalls. Aber was hilft im Notfall? Chemische Spritzmittel kommen nicht in Frage. Folgende Hausmittel sind jedoch genauso effektiv:

Selbst hergestellter Pflanzensud

Einen Pflanzensud stellt der Gärtner aus wenigen Zutaten selbst her. Die Produktion variiert hinsichtlich der gewählten Pflanze nur in winzigen Details (zum Beispiel der Ruhezeit). Allgemeingültig dient in diesem Ratgeber ein Brennnesselsud als Beispiel:

Brennnesseln findet der Gärtner nahezu überall auf Wiesen, Feldern und in Wäldern. Vom Sammeln am Straßenrand ist abzuraten, da sich hier Schadstoffe auf den Blättern absetzen oder diese von Hundekot beschmutzt sind. Darüber hinaus sollte der Gärtner nur so viele Blätter pflücken, wie er benötigt. Brennnesseln sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlinge. Um sich nicht selbst zu verletzen, sind Handschuhe empfehlenswert. Wer nicht selber sammeln möchte, bestellt Brennnesselblätter im Internet, ersteht sie im Reformhaus oder greift alternativ zu Essig.

  • zuerst einen Eimer zur Hälfte mit Brennnesselblättern füllen
  • kaltes Leitungswasser darüber gießen
  • Eimer zum Schutz vor Staubpartikeln und Insekten mit Fliegengitter abdecken
  • für zwei Tage an einem dunklen, kühlen Ort lagern
  • Temperatur stets prüfen (zu viel Wärme ruft Gärung hervor)
  • Flüssigkeit nach Ablauf der Ruhezeit durch ein Sieb geben
  • dann Brennnesselwasser auffangen und in eine Sprühflasche füllen
  • Blätter in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgen
  • betroffene Pflanze damit einsprühen

Hinweis: Bei der Anwendung eines biologischen Sprühmittels bestäubt der Gärtner vor allem die Blattunterseiten und Stielansätze der Pflanze, denn hier hält sich der größte Teil der Blattlauspopulation auf.

Sud aus Rhabarberblüte

Eine weitere Variante ist ein Pflanzensud aus Rhabarberblüten:

  • 500 g Rhabarberblüten in 3 l Wasser aufkochen
  • 30 Minuten lang köcheln lassen
  • anschließend Blätter aus der Flüssigkeit nehmen
  • Flüssigkeit auf Pflanze sprühen

Seifenlauge

Essig und Brennnesseln sind zwar effektiv im Kampf gegen Blattläuse, verursachen aber einen unangenehmen Geruch. Gerade für Zimmerpflanzen stellt eine Mischung aus Seifenlauge daher eine gute Alternative dar. Diese darf der Gärtner aber nur bei befallenen Zierpflanzen anwenden, um den Geschmack des Gemüses nicht zu schädigen.

Am besten verwendet der Gärtner Kaliseife, welche sich durch ihre Geruchsneutralität auszeichnet. Sie besteht aus Leinöl und Kaliumhydroxid, ist im Internet, in Drogerien sowie in Apotheken erhältlich und schadet weder dem Jasmin noch den darauf lebenden Nützlingen. Daher ist die Anwendung auch in kurzen Abständen möglich. Weitere Alternativen sind Milch, Rapsöl oder Spülmittel. Auch hier wieder eine verallgemeinernde Anleitung:

  • 20 g Schmierseife mit 1l lauwarmem Wasser übergießen
  • mit einem Stab umrühren, bis sich die Seife aufgelöst hat
  • in Sprühflasche füllen und Pflanze damit einsprühen

Hinweis: Die verwendeten Mengen kann der Gärtner je nach Bedarf anpassen. Jedoch sollte er dabei das Verhältnis 1:5 stets beibehalten.

Knoblauch

Knoblauch

Wer eine geschälte Knoblauchzehe zur Hälfte in das Substrat steckt, stärkt sowohl die eigene Abwehr des Jasmins als auch das Verschwinden der Läuse. Die Tierchen können den Geruch der ätherischen Öle nicht ausstehen. Eine andere Möglichkeit ist ein Sud aus klein geschnittenen Knoblauchzehen oder Zwiebeln, die für zwei Wochen in einem Liter Wasser ruhen.

Schwarzer Tee

Teetrinker dürfen ihr Lieblingsgetränk mit gutem Gewissen genießen. Läuse nehmen hingegen Reißaus:

  • 2 l Wasser aufkochen
  • in eine Kanne füllen
  • zwei Teebeutel schwarzer Tee (beliebige Marke) hineinhängen
  • eine Viertelstunde ziehen lassen
  • dann mit einer Sprühflasche auf die Pflanze sprühen

Kartoffelwasser

Für die Bekämpfung im Gewächshaus hat sich Kartoffelwasser bewährt. Dafür ist es gar nicht notwendig, die Knollen extra aufzukochen. Das abgefangene Kochwasser erfüllt den Zweck ausgesprochen gut.

Nützliche Helfer

Ebenso gelingt es dem Gärtner, Blattläuse mit geeigneten Pflanznachbarn zu vertreiben. Diesen Zweck erfüllen aromatische Kräuter, wie Bohnenkraut, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Ysop. Auch natürliche Fressfeinde können Läuse vom Jasmin verhalten, zum Beispiel Marienkäfer, Ohrwürmer, Schlupfwespen, Florfliegen oder Gallmücken.