Gurken aus dem eigenen Garten sind besonders schmackhaft und je nach Pflege der Pflanzen kann man sich auch sicher sein, dass sie nicht mit Pestiziden behandelt wurden. Allerdings können verschiedenen Krankheiten die Freude am eigenen Gemüse schmälern. Dazu gehört auch die Gurkenwelke.
Gurkenpflanzen pflegen
Gurken gehören zu den Gemüsesorten im Garten, die viel Wasser und viele Nährstoffe benötigen. Aus diesem Grund kann schon eine Unterversorgung zu Symptomen führen, die der Gurkenwelke ähneln. Die Blätter hängen auch bei Wassermangel schlaff herab oder wenn der Pflanze das Mikroklima nicht zusagt. Im Gewächshaus kann es zum Beispiel schnell zu warm werden.
Bevor Sie eine Krankheit in Betracht ziehen, sollten Sie folgendes sicherstellen:
- ausreichend Wasser
- Staunässe und zu kaltes Gießwasser vermeiden
- Boden mulchen, um Wasserverlust durch Verdunstung zu begrenzen
- Boden locker halten
- Gurken regelmäßig düngen, am besten mit Kompost
- Seitentriebe ausgeizen
- bei übermäßigem Fruchtansatz Gurken ausdünnen, um Kräfte zu sparen
- im Gewächshaus regelmäßig lüften, Temperatur nicht zu hoch steigen lassen
- Zugluft vermeiden
- Standort jährlich wechseln
Symptome der Welke
Die Blätter der betroffenen Gurkenpflanze werden zuerst tagsüber welk. Während der kühlen Nacht erholt die Gurke sich jedoch wieder. Später bleiben die Blätter den ganzen Tag über welk und sterben schließlich ab. Je nach verursachendem Pilz bilden sich unterschiedlich gefärbte Beläge auf Stängeln und Blättern. Die Blüten fallen ab, junge Gurken bleiben klein und welken an der Pflanze bis sie abfallen. Die Triebe faulen und welken, bis die Gurke schließlich komplett abstirbt.
Ursachen
Für die Welke sind unterschiedliche Pilze verantwortlich, die im Boden vorkommen. Um herauszufinden, welcher Pilz es ist, muss die Pflanze genauer untersucht werden. Auch der Stängel wird dafür durchgeschnitten, damit das Innere begutachtet werden kann.
Folgende Pilze kommen in Betracht:
- zerfaserte Stängel, weiß bis rosa Belag: Fusarium oxysporum
- absterben und Fäulnis der Stängel, weiß bis weiß-grüner Belag: Fusarium solani (Stängelgrundfäule)
- weißer, watteartiger Belag: Sclerotinia sclerotiorum
- gelbe Blätter, schwarze Wurzeln: Phomopsis sklerotioides (schwarze Wurzelfäule)
- Stängel innen braun bis schwarz verfärbt: Verticillium-Pilze
Der jeweilige Pilz befällt die Wurzeln und den Hauptstiel, von dort breitet er sich in der gesamten Pflanze aus und bringt die Gurke schließlich zum Absterben. Über Sporen befällt der Pilz andere Gurkenpflanzen, die dann ebenfalls verwelken.
Behandlung
Eine ursächliche Behandlung der Gurkenwelke ist nicht möglich. Unabhängig davon, welcher Pilz sie ausgelöst hat. Die betroffenen Pflanzen können nur noch aus dem Garten entfernt werden. Dabei sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die Pilzsporen könnten sich sonst im Garten verbreiten, andere Gurkenpflanzen anstecken oder sogar im Boden längere Zeit überdauern.
Damit eine Ausbreitung möglichst verhindert wird, sollte die Pflanze in eine Plastiktüte eingepackt und im Hausmüll entsorgt werden. Am besten tragen Sie dabei Handschuhe. Wurde Werkzeug an der Pflanze mit Gurkenwelke verwendet, sollte dies desinfiziert werden.
Hinweis: Befallene Pflanzen nicht im Kompost entsorgen und nicht ungeschützt durch den Garten tragen. Die Pilzsporen können sich dabei unkontrolliert verbreiten.
Vorbeugung
Gesunde, kräftige Gurkenpflanzen werden nicht so schnell von der Gurkenwelke angegriffen, wie geschwächte und kranke Pflanzen. Deshalb ist eine gute Pflege für die Gurken besonders wichtig. Neben genügend Wasser und Dünger sind noch einige andere Dinge wichtig. Dazu gehört es, den Pflanzen einen guten Standort zu suchen. Er sollte luftig, aber ohne Zugluft sein. Außerdem sollte das Klima möglichst ausgeglichen sein. Höhere Temperaturunterschiede können die Gurken ebenfalls schwächen.
Ist die Gurkenwelke einmal aufgetreten, kommen an den betroffenen Ort vorerst keine Gurken mehr. Im Gewächshaus oder Frühbeet bietet es sich an, die Erde großzügig auszutauschen und entweder im Hausmüll zu entsorgen oder im Backofen zu sterilisieren.
Gurke auf Kürbis veredeln
Dies ist eine wichtige Vorbeugemaßnahme gegen alle möglichen Gurkenkrankheiten. Besonders die, die sich die Pflanzen über den Boden oder die Wurzeln einfangen können. Kürbisunterlagen sind robuster als Gurkenunterlagen.
Um Gurken zu veredeln, werden bestimmte Veredlungssets verwendet, die das Vorgehen vereinfachen. Das Veredeln funktioniert aber auch ohne ein solches Set recht einfach.
- mit einem Messer die Gurke von unten nach oben schräg einschneiden
- Kürbispflanze von oben nach unten schräg einschneiden
- Pflanzen in einander stecken
- Veredlungsstelle mit Folie oder Klammern fixieren