Hilfe, meine Gurken vertrocknen an der Pflanze: was tun?

Gurken

Gurken sind anspruchsvolle Gewächse, die gleichbleibende Bedingungen bevorzugen und eine Menge Aufmerksamkeit verlangen. In vielen Fällen scheint der Anbau ein Erfolg zu werden, doch unter suboptimalen Bedingungen kommt die Pflanze nicht zur Fruchtreife, sondern die Gurken vertrocknen vorzeitig. Eine schnelle Problemanalyse ist dann notwendig, um zumindest die zukünftigen Früchte nicht zu gefährden.

Zu viele Blüten

Am Anfang der Saison war noch alles in Ordnung und Sie haben sich über zahlreiche Blüten an Cucumis sativus erfreut, an denen im Laufe der Zeit kleine Gurken erkennbar sind. Wenn Sie Glück haben, reift eine Gurke heran, alle anderen Minigürkchen vertrocknen.

Wenn Sie zu viele Früchte an der Pflanze belassen, kann diese nicht mehr für eine ausreichende Nährstoffversorgung aller Gurken sorgen. Sie vertrocknen langsam und im schlimmsten Fall geht die komplette Pflanze ein. Überprüfen Sie die Stärke des Hauptstängels. Wenn dieser nicht mehr als drei bis vier Millimeter dick ist, kann die Pflanze keine gesunden Früchte entwickeln. Sie sollte erst ab einer Höhe von 60 Zentimeter Blüten entwickeln. Ergreifen Sie vorbeugende Maßnahmen:

  • unterste Blütenansätze entfernen, damit sich genug Blattmasse entwickelt
  • in jeder zweiten Blattachsel eine Gurke heranreifen lassen
  • mit der ersten Ernte abwarten, bis die Pflanze kräftig genug ist

Gurke reift vorzeitig

Durch geeignete Bedingungen kann es vorkommen, dass sich eine Gurke prächtig entwickelt. Alle anderen Früchte trocknen aus, sobald die Blüten abfallen. Die Pflanze nutzt sämtliche Energiereserven und steckt diese in eine Frucht. Für die Minigürkchen bleiben keine Nährstoffe über. Sie müssen von der Pflanze abgeworfen werden, damit diese nicht selbst eingeht. Hier hilft es, die große Gurke zu ernten. Dadurch entsteht wieder ein ausbalancierter Kreislauf im Organismus.

Um die Pflanze etwas zu unterstützen, können Sie ihr Nährstoffe in geringer Konzentration zufügen. Wichtig ist, dass die Pflanze den Dünger schnell nutzen kann. Greifen Sie daher auf natürliche Mittel zurück, die sich durch eine schnelle Pflanzenverfügbarkeit auszeichnen:

  • verdünnte Brennnesseljauche
  • Mischung aus einem Teil Kompostwasser und zwei Teilen Leitungswasser
  • wässriger Sud aus Ackerschachtelhalm

Hinweis: Hühner- oder Pferdemist ist zwar als Dünger geeignet, sollte aber nur im Frühjahr in das Substrat eingearbeitet werden. Die Bodenorganismen müssen das Material erst zersetzen, bevor die Pflanzen von den Nährstoffen profitieren.

Blütenendfäule

Diese Erkrankung resultiert aus einem Mangel an Calcium, sodass zuerst Blüten vertrocknen und später Gurken von der Blütenseite her gelb werden. Calcium ist ein bedeutsamer Nährstoff, welchen die Pflanze für die Entwicklung ihrer Früchte benötigt. Ab einem pH-Wert von sechs verfügt das Substrat über ausreichend Calcium. Ist die Salzkonzentration im Boden zu hoch, kann die Aufnahme von Calcium aus dem Boden verringert werden. Oft sind zu häufige Düngungen in hoher Konzentration die Ursache für eine Versalzung. Mit einigen Maßnahmen können Sie die Blütenendfäule vorbeugen:

  • häufige und kräftige Kompostgaben vermeiden
  • pH-Wert des Bodens überprüfen
  • zwei Mal pro Saison salzfreie Dünger verabreichen
  • auf gleichmäßige Wasserversorgung achten
  • untere Blätter entfernen

Tipp: Wenn Sie eine zu hohe Salzkonzentration im Boden feststellen, sollten Sie den Boden am Ende der Saison stark wässern. Dadurch wird das Salz ausgeschwemmt.

Temperatur und Licht

Gurken Licht

Viele Hobbygärtner beginnen im März mit einer Vorkultur, um möglichst früh in den Genuss einer reichen Ernte zu kommen. Vorerst wachsen die Pflanzen auf der Fensterbank prächtig und entwickeln zahlreiche Blüten, die sich in kurzer Zeit in Minigurken verwandeln.

Doch spätestens nachdem die verwelkten Blüten abgefallen sind, stagniert das Wachstum der kleinen Gurken: Sie werden braun und vertrocknen. Gurken lieben helle und warme Bedingungen, doch hier ist ein gewisses Fingerspitzengefühl gefragt. Ist es zu kalt, stirbt die Pflanze. Bei zu großer Hitze bekommen Blätter und Früchte schnell einen Sonnenbrand und vertrocknen. Bei einer Vorkultur fehlt den Pflanzen oft Licht und Wärme. Wenn Sie diese Faktoren bei einer Vorkultur nicht gewährleisten können, empfiehlt sich eine Direktaussaat im Sommer:

  • ab Mitte Mai in Reihen aussäen
  • Bodentemperatur sollte nicht unter 12°C fallen
  • sobald die Pflanzen einige Zentimeter hoch sind, beidseitig Erde aufhäufeln
  • Cucumis sativus über die neuen Gräben bewässern
  • Früchte entwickeln sich von Juli bis August und profitieren von der Sommerwärme

Tipp: In Frühbeetkästen kommt es häufig zu Temperaturschwankungen, wodurch die Pflanzen ihre Früchte abstoßen. Decken Sie die Pflanzen bei Kälte mit Vlies ab und lüften Sie bei Hitze, damit die Ernte nicht gefährdet wird.

Wasser fehlt

Neben Temperatur und Lichtbedingungen muss auch der Wasserhaushalt stimmen. Da die Früchte zum Großteil aus Wasser bestehen, ist der Wasserbedarf der Pflanzen entsprechend hoch. Staunässe mögen sie allerdings gar nicht, denn dann faulen die Wurzeln und die Früchte können nicht mehr versorgt werden. Eine regelmäßige Bewässerung ist daher von großer Bedeutung. Das ist beim Anbau zu beachten:

  • Pflanze nur an der Basis gießen
  • Blätter und Früchte trocken halten
  • für guten Wasserablauf sorgen

Thripsen

Wenn sich auf der Blattfläche kleine weiße Flecken zeigen, kann die Thripse als Ursache in Frage kommen. Dieser Pflanzenschädling frisst das Blattgewebe, sodass diese bei einer zunehmenden Ausbreitung absterben. Die Fransenflügler sind in der Lage, die Endglieder ihrer Füße aufzublasen. Dadurch bekommen die Insekten einen besseren Halt auf glatten Oberflächen. Sie können sich auch auf der Außenhaut einer Gurke ansiedeln und sich in das Fruchtgewebe fressen.

In der Folge krümmen sich die Gurken und vertrocknen. Die Schädlinge treten unter trockenen und warmen Bedingungen auf. Bekämpft werden die Insekten, indem die Blätter der befallenen Pflanze gründlich abgespült werden. Da diese Methode der Gurke schadet, sollten Sie auf andere Maßnahmen umsteigen:

  • Schädlingsansammlungen mit einem in Niemöl getränkten Wattestäbchen betupfen
  • Raubfliegen Amblyseius cucumeris und Hypoaspis miles einsetzen
  • Pflanzen mit Sud aus Knoblauch und Brennnessel gießen

Andere Schädlinge

Es gibt eine Reihe von Schädlingen und Pilzen, die sich bei suboptimalen Bedingungen an den Cucumis-Pflanzen ausbreiten. Kranke Gurken zeigen deutliche Symptome: Ihre Blätter werden gelb und vertrocknen. Einige Schädlinge sind mit bloßem Auge erkennbar, während andere Insekten deutliche Spuren hinterlassen.

Pilze sorgen für weiße, gräuliche oder schwärzliche Rasen. In der Folge verwelken Blätter und Früchte werden abgeworfen oder verfaulen, da die Nährstoffversorgung nicht mehr stimmt. Wenn Cucumis sativus solche Symptome zeigt, können diese Schädlinge und Pilze in Frage kommen:

  • Spinnmilben hinterlassen feine Gespinste
  • Blattläuse sondern Honigtau ab
  • Mehltau bildet flaumige Rasen auf den Blättern