Wenn sich plötzlich Symptome wie Honigtau oder zusammengerollte, deformierte Blätter an Nutz- und Zierpflanzen zeigen, ahnt der erfahrene Gärtner bereits Schlimmes… Er hat davon gehört, dass Essig die Blattläuse in die Flucht schlagen soll. Aber ist das Hausmittel wirklich so effektiv wie sein Ruf besagt?
Wie effektiv ist Essig gegen Blattläuse?
Wer schon einmal versucht hat, Läuse nachhaltig los zu werden, weiß wie hartnäckig die kleinen Tiere sein können. Hausmittel sind im Allgemeinen zwar durchaus wirksam, besitzen aber noch lange nicht die Durchschlagskraft der auf chemischen Inhaltsstoffe basierenden Fungizide. Gegebenenfalls sind deshalb insbesondere bei der Bekämpfung mit einer Essiglösung mehrere Anwendungen erforderlich.
Im Hinblick auf die schonende, umweltfreundliche Anwendung sind biologische Hausmittel wie eine Essiganwendung den Chemiewaffen aber immer vorzuziehen. Giftige Substanzen töten nicht nur die Schädlinge ab, sondern setzen auch der behandelten Pflanze zu. Zudem ist die eigene Herstellung oftmals sehr viel kostengünstiger. Hausmittel wie der hier benötigte Branntweinessig sind in der Regel in jedem Haushalt vorrätig.
Weitere Bedingungen
Das beste Hausmittel wirkt nur kurzfristig, wenn die Grundvoraussetzungen für ein gesundes Wachstum der Pflanze nicht stimmen. Schon beim Einpflanzen sind daher Vorkehrungen zu treffen, die einen optimalen Standort sowie geeignete klimatische Bedingungen schaffen. Blattläuse befallen nämlich vordergründig geschwächte Pflanzen. Sie sind ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das Gewächs nicht wohl fühlt. Allgemein gilt: Vorbeugen ist die beste Variante, Schädlinge dauerhaft aus dem Garten zu verbannen. Folgende Kriterien sind dabei ausschlaggebend:
- Regelmäßige Wassergabe
- Holz, nasses Laub und abgestorbene Pflanzenreste aus den Beeten entfernen, da sie Läusen zur Überwinterung dienen
- Für eine gute Luftzirkulation sorgen
- Ausreichend Pflanzabstand einhalten
- Gemüse an einen sonnigen Ort pflanzen
- Zugluft vermeiden
- Die Düngermenge anpassen
Welcher Essig ist geeignet?
Zum Bekämpfen von Läusen eignet sich eigentlich jeder beliebige Essig. Natürlich ist davon abzuraten, hochwertigen Speiseessig zu wählen, da es sich in diesem Falle um reine Geldverschwendung handelt. Ein herkömmlicher Branntweinessig erfüllt ebenso seinen Zweck. Pur angewendet ist die Flüssigkeit jedoch zu intensiv, weshalb eine Verdünnung mit Wasser auf jeden Fall erforderlich ist.
Tipp: Essig ist zwar wirkungsvoll gegen Läuse, aber noch lange nicht das einzige Hausmittel. Wer nun vor der Entscheidung steht, den beißenden Geruch in der Wohnung ertragen zu müssen oder den Tod der geliebten Pflanze in Kauf zu nehmen, greift besser zu einer anderen (biologischen!) Methode. Dieser Tipp gilt insbesondere für die Anwendung an Zimmerpflanzen.
Essigessenz selbst herstellen
- Einen großen Eimer mit 1 Liter Wasser füllen
- 100 ml puren Essig dazu geben
- Den Eimer hin und her schwenken, um die Flüssigkeiten zu vermischen
- Das Gemisch wahlweise in eine Gießkanne oder eine Sprühflasche umfüllen
- Die Essiglösung über die betroffenen Pflanzen gießen beziehungsweise diese besprühen
- Auch die Blattunterseiten sowie die Pflanzenhalme berücksichtigen
- Die Pflanze nach ein paar Tagen auf einen erneuten Befall kontrollieren
- Die Anwendung gegebenenfalls wiederholen
Tipp: Manche Pflanzen vertragen eine üppige Wässerung gut, solange das Verhältnis zwischen Essigsäure und Wasser stimmt. Andernfalls schadet die Säure auch der Pflanze selbst. Gemüsepflanzen bevorzugen eine sanfte Behandlung. Hier empfiehlt es sich, das Gewächs lediglich zu besprühen, statt die Gießkanne zu verwenden. Im schlimmsten Fall entsteht bei übermäßiger Wässerung Blattfäule.