Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist eine beliebte Nutzpflanze, die seit Jahrtausenden wegen ihrer Früchte angebaut wird. Mittlerweile gibt es mehr als 3.000 Sorten auf dem Markt, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Doch ihre Pflege gestaltet sich aufwändig. In der Mischkultur wird das Wachstum von Tomaten positiv beeinflusst.
Warum Tomaten in Mischkultur pflanzen?
Mischkulturen sind seit Jahrtausenden eine gängige Praxis, um eine begrenzte Fläche optimal auszunutzen. Auf wenig Raum finden Gemüse, Obst und Kräuter Platz, die sich gegenseitig unterstützen. Auf diese Weise entsteht eine Lebensgemeinschaft, in der die natürlichen Kreisläufe automatisch funktionieren. Unerwünschte Beikräuter werden durch die Kombination von höher wachsenden und niedrigen Arten unterdrückt. Diese Schichtung sorgt gleichzeitig für einen besseren Wasserhaushalt im Boden und das verdunstete Wasser innerhalb der Pflanzenbestände erhöht außerdem die Luftfeuchtigkeit. Krankheitserreger und Schädlinge werden durch Pflanzenausscheidungen sowie Duftstoffe abgeschreckt.
Weitere positive Effekte:
- pflanzliche Artenvielfalt bietet wertvolle Nahrungsquellen
- Nützlinge und Bestäuber werden gefördert
- Nährstoffe im Boden werden optimal genutzt
- höhere Ernteerträge
- gesünderes Pflanzenwachstum
Welche Pflanzen können mit Tomaten kombiniert werden?
Wichtig ist, dass die Arten nicht aus der gleichen Familie stammen. Tomaten gehören zu den Starkzehrern und benötigen Pflanzpartner, die dem Boden weniger Nährstoffe entziehen oder diesen mit wichtigen Stoffen anreichern. Durch eine geeignete Mischkultur können Sie schließlich auf den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden verzichten.
Gemüse
Tomatenpflanzen vertragen sich übrigens mit verschiedenen Gemüsesorten. Die Ansprüche an den Standort sollten ähnlich sein, damit die Partnerschaft funktioniert.
Knoblauch
Das flach wurzelnde Zwiebelgewächs gedeiht an sonnigen und warmen Standorten. Knoblauch gilt als anspruchslos und fällt unter die Kategorie der Mittelzehrer. Das intensive Aroma wirkt abschreckend auf zahlreiche Schädlinge, sodass sich das Lauchgewächs als perfekter Pflanzpartner für Solanum lycopersicum erweist. Die Pflanzen werden mäßig gegossen und gedüngt. Eine Kompostgabe im Frühjahr und eine Nachdüngung mit Brennnesseljauche versorgt nicht nur den Knoblauch sondern auch die Tomate mit wichtigen Nährstoffen.
Tipp: Stecken Sie einige Knoblauchzehen in ein Beet zwischen Erdbeerpflanzen und Tomatenstauden. Das Trio erweist sich als perfekte Mischkultur, die sich gegenseitig unterstützt und vor Krankheiten schützt.
Sellerie
Diese Gemüsepflanze gehört zu den Doldenblütlern, die sich nur bedingt als Nachbar für die Tomate erweist. Sellerie gehört ebenfalls zu den Starkzehrern, wodurch die Gemüsepflanze in Konkurrenz mit dem Nachtschattengewächs steht. Diese gemischte Kultur bietet den Vorteil, dass die Pflanzen optimal vor einem Blattlausbefall geschützt sind. Außerdem überträgt sich das Aroma des Selleries auf die Tomaten. Dieser Effekt sorgt für eine geschmackliche Bereicherung in Salaten.
Salat
Verschiedene Salatpflanzen sind optimale Partner für Tomatenpflanzen. Die niedrig wachsenden Blattsalate gedeihen unter den hohen Tomatenstauden prächtig. So können Sie den begrenzten Platz im Balkonkasten oder Gewächshaus ausnutzen. Achten Sie darauf, dass die Salatpflanzen genügend Licht abbekommen. Im Gegensatz zum Kopfsalat, der sich auch mit Tomaten verträgt, benötigen diese Pflanzen kaum Platz:
- Eichblattsalat ‚Red Salad Bowl‘
- rotblättriger Pflücksalat ‚Lollo Rosso‘
- Feldsalat
- Rucola
Tipp: Tomaten und Salate sind perfekt für halbschattige Standorte auf Balkon und Terrasse oder im Kleingarten geeignet, da sie keine übermäßige Sonneneinstrahlung vertragen. Unter einer Überdachung können Sie den Wasserhaushalt optimal regulieren, sodass auch die Salatpflanzen nicht durch einen Wasserüberschuss schießen.
Kräuter
Verschiedene Küchenkräuter sorgen für eine gute Nachbarschaft, von denen nicht nur die Pflanze profitiert. Sie können sich auf kleinstem Raum eine Mischung anbauen, die für geschmackliche Vielfalt sorgt.
Petersilie und Basilikum
Die beliebten Küchenkräuter gedeihen demnach hervorragend unter Tomatenstauden. Für ein gesundes sowie kräftiges Wachstum benötigen die Gewürzpflanzen kaum Nährstoffe. Der aromatische Geruch von Petersilie schreckt Blattläuse ab. Basilikum schützt Tomatenpflanzen vor einem Befall durch Mehltau und der Weißen Fliege. Bei dieser Mischkultur können Sie sich alle passenden Zutaten für einen Salat aus einem Beet pflücken. Wenn Sie die Mischkultur im Gewächshaus kultivieren, können Sie Basilikum und Petersilie überwintern und die Fläche im nächsten Jahr erneut mit Tomaten bepflanzen.
Pfefferminze
Das Küchenkraut gibt es mittlerweile in zahlreichen Sorten, die sich durch typische Geschmackskombinationen auszeichnen. Alle Sorten eignen sich übrigens für die Mischkultur mit den Nachtschattengewächsen. Sie bevorzugen einen leichten Lehmboden, der reich an Humus ist und außerdem feucht sein darf. Die ätherischen Öle wirken abschreckend auf Ameisen, Mäuse oder Erdflöhe. Gleichzeitig sorgt Pfefferminze für ein intensiveres Tomatenaroma.
Obst
Wenn die Standortbedingungen stimmen, können Sie Tomatenpflanzen auch unter Obstbäume oder -sträucher setzen. Niedrig wachsende Fruchtstauden eignen sich zur Unterpflanzung der Nachtschattengewächse. Achten Sie auf die Ansprüche der Gehölze und Stauden, damit die Nachbarschaft schließlich gelingt.
Erdbeeren
Die Rosengewächse gehören zu den niedrig wachsenden Schwachzehrern, weswegen sie sich gut für eine Nachbarschaft mit Tomatenpflanzen eignen. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand, damit die sonnenhungrigen Erdbeeren nicht durch die Stauden beschattet werden. Wesentlich unkomplizierter als die Gartenerdbeere erweisen sich Walderdbeeren in einer Mischkultur mit Tomaten, denn sie bevorzugen schattigere Standorte.
Aprikosen
Die Steinobstgewächse bevorzugen einen vollsonnigen Standort an einer warmen Hauswand. Sie sollten wind- und regengeschützt stehen und auf einem nährstoffreichen sowie sommertrockenen Boden kultiviert werden. Diese Ansprüche machen Aprikosenbäume zu guten Partnern für Tomatenstauden, die ähnliche Anforderungen aufweisen. Pflanzen Sie zusätzlich niedrige Kräuter wie zum Beispiel Pfefferminze an.
Was verträgt sich nicht mit Tomaten?
Kombinieren Sie keine Arten, welche von den gleichen Schädlingen betroffen werden. Sollte es zu einem Schädlingsbefall kommen, finden die Insekten im gesamten Beet gute Bedingungen vor. Sie breiten sich infolgedessen schnell auf benachbarte Pflanzen aus. Verzichten Sie auf eine Nachbarschaft von stark zehrenden Pflanzen, da diese den Boden zu sehr auslaugen. Diese Pflanzen sollten Sie nicht in ein Beet mit Solanum lycopersicum setzen:
- Gurken: zwischen Tomaten vermehrte Schädlingsausbreitung
- Kartoffeln: übertragen Pilzkrankheiten
- Physalis: Fruchtstaude aus der gleichen Familie
- Erbsen: behindern das Wachstum der Tomatenpflanze