Die Zucchini blüht nicht oder trägt trotz Blüte keine Früchte? Hierfür können sich verschiedene Ursachen verantwortlich zeigen. Oftmals findet sich der Grund dafür in Pflegefehlern oder einem ungünstigen Standort. Bleiben Blüte oder Früchte aus, sollten daher zunächst die Kulturbedingungen überprüft werden.
Standort
Bei dem richtigen Standort für die Zucchini sind verschiedene Faktoren zu beachten. Bei diesen handelt es sich um:
- sonniger, warmer und geschützter Standort
- Bodenwärme, beispielsweise durch ein Hochbeet
- nicht neben Kartoffeln pflanzen
- ausreichend Platz von 1,5 bis 2 Quadratmetern einplanen
- geeignete Pflanznachbarn, wie Lauch, Zwiebeln, Kapuzinerkresse oder Stangenbohnen wählen
Substrat und Pflege
Zucchini-Probleme lassen sich häufiger auf die falsche Pflege beziehungsweise eine geschwächte Pflanze zurückführen. Wenn bei der Substratwahl auf die entsprechenden Faktoren geachtet und die Pflege angepasst wird, kann die Zucchini allerdings kräftig und widerstandsfähig gehalten werden.
Für die Zucchini reicht eine einfache, lockere und humusreiche Pflanzenerde. Das Gewächs ist ein Starkzehrer und benötigt größere Mengen Nährstoffe, daher empfiehlt es sich, zusätzlich gut verrotteten Kompost unter die Erde zu heben und in der Folge auch damit zu düngen.
Die folgenden Hinweise können dabei helfen, die Pflege darüber hinaus entsprechend anzupassen und Zucchini-Probleme zu vermeiden:
- regelmäßig gießen, Trockenheit aber auch Staunässe vermeiden
- zum Gießen kalkarmes, weiches Wasser wie Regenwasser verwenden
- von unten wässern, Blätter möglichst trocken lassen
- kühles aber kein kaltes Wasser zum Gießen verwenden
- regelmäßig etwa aller zwei Wochen düngen, Brennnesseljauche und Kompost eignen sich
- keinen mineralischen Stickstoffdünger einsetzen
- eine Mulchschicht aufbringen
- aller zwei Wochen Erde auflockern und Unkraut entfernen
Kontrollen
Durch die angepasste Pflege kann man das Risiko für Zucchini-Probleme, wie Krankheiten und Schädlingsbefall gering halten. Eine kräftige Zucchini ist zudem die beste Vorbeugung dagegen, dass sie keine Blüten oder Früchte trägt.
Zusätzlichen sollten die Gewächse wenigstens einmal pro Woche kontrolliert werden. Problematisch sind unter anderem Schnecken. Vor allem bei den jungen Gewächsen und bei neuen Trieben können sie erhebliche Schäden erzeugen. Ein Hochbeet bietet eine gewisse Sicherheit gegen die Schädlinge. Dennoch sollten häufig Kontrollen durchgeführt und die Schnecken bei Bedarf abgesammelt oder ihnen mit Schneckenkorn, Schneckenkragen oder Schneckenzäunen entgegengewirkt werden.
Tipp: Die Kontrollen zeigen sich jedoch auch gegen Krankheiten hilfreich.
Krankheiten
Bei anhaltender Trockenheit ist das Risiko für den echten Mehltau erhöht. Weiß-graue Flecken und mehlige treten auf, bevor Blätter absterben. Bei feuchtkaltem Wetter kann der falsche Mehltau auftreten. Typisch hierfür sind gelbe, graue und braune Flecken sowie weißgrauer Schimmel. In beiden Fällen handelt es sich um Pilzerkrankungen. Zur Behandlung werden alle betroffenen Pflanzenteile entfernt und das Gewächs mit einem entsprechenden Mittel behandelt. Bei falschem Mehltau wird die Zucchini mit einem Gemisch aus einem Teil frischer Vollmilch und fünf bis neun Teilen Wasser besprüht. Bei echtem Mehltau sollten Mittel aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen. Als Vorbeugung können Neempräparate eingesetzt werden.
Eine weitere Krankheit, die potenzielle gefährlich werden kann, ist der Mosaikvirus. Gelbe, mosaikartige Flecken zeigen sich auf den Blättern. Die Blätter können sich verformen, zusammenrollen und welken, zudem können sich auch Warzen ausbilden. Überträger sind Blattläuse. Die beste Vorbeugung besteht daher aus der Wahl resistenter Sorten und dem Bekämpfen der Blattläuse mit natürlichen Mitteln, wie beispielsweise Marienkäfern aus dem Fachhandel.
Unabhängig davon, welche Krankheit aufgetreten ist, sollten in den anschließenden drei Jahren keine Kürbisgewächse an dieser Stelle im Garten wachsen. Das reduziert das Risiko einer erneuten Ansteckung.
Tipp: Zu den Kürbisgewächsen gehören neben Kürbissen auch Zucchini und Gurke.
Blüte
Die Zucchini blüht nicht? Dann sollten die folgenden Maßnahmen durchgeführt werden:
- Standort und Pflegebedingungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen: In einigen Fällen reicht es bereits aus, die Nährstoffgaben zu erhöhen oder sie falls noch möglich an einen sonnigeren Standort zu verpflanzen.
- Genau auf Krankheiten und Schädlinge kontrollieren: Schwache Pflanzen sind anfälliger für diese Zucchini-Probleme und werden sowohl durch Krankheiten als auch durch Schädlinge noch weiter geschwächt. Hierdurch haben sie keine Kraft mehr, Blüten auszubilden.
- Früchte entfernen: Es besteht ein Unterschied zwischen, die Zucchini blüht nicht und die Zucchini blüht nicht mehr. Haben sich nur wenige Blüten gebildet und nun folgen keine weiteren, kann das auch auf bereits vorhandene Früchte zurückzuführen sein. Diese sollten Sie entfernen, sobald sie eine Länge zwischen 10 und 20 Zentimetern erreicht haben. Das regt die erneute Blütenbildung an und schont die Kräfte der Pflanze.
Das Gewächs blüht nicht, obwohl alle beschriebenen Maßnahmen befolgt wurden? Dann kann sich auch das Wetter verantwortlich zeigen. Nasse, kühle Sommer sind nicht die beste Voraussetzung für die Blütenbildung.
Früchte
Haben sich keine Blüten gebildet, können natürlich auch keine Früchte folgen. Finden sich zwar Blüten, diese entwickeln sich jedoch nicht zu Früchten, können sich wiederum verschiedene Ursachen dafür verantwortlich zeigen.
Ausschließlich aus weiblichen, befruchteten Blüten können sich Früchte bilden. Bei nasskaltem Wetter bilden sich allerdings vermehrt männliche Blüten. Sie sind groß, langstielig und dadurch einfach zu erkennen – darüber hinaus sind sie essbar. Für die Bestäubung der weiblichen Blüten reichen wenige männliche Blüten aus. Daher können einige der männlichen Blüten entfernt werden. Das schont wiederum die Kraft des Gewächses und regt zu erneuter Blütenbildung an. Das erhöht gleichzeitig die Chance für die Fruchtbildung.
Zusätzlich können wiederum die folgenden Maßnahmen dabei helfen, den Ertrag zu erhöhen:
- Nährstoffzufuhr wenn nötig erhöhen
- Pflanze auf Krankheiten kontrollieren
- verwelkte Blütenblätter schnellstmöglich entfernen, dabei jedoch den Fruchtknoten nicht beschädigen
- falls nötig die Bestäubung der Blüten von Hand vornehmen
Beim Entfernen der Blüten sollten Sie genau darauf achten, dass Sie lediglich männliche und keine weiblichen Blüten abschneiden. Zudem sollten zu keinem Zeitpunkt alle männlichen Blüten abgeschnitten werden, wenn Früchte geerntet werden sollen. Hierdurch lässt sich die Chance auf einen hohen Ertrag ebenfalls erhöhen.