Auch Hühner wollen schöner wohnen. Allerdings geht es dabei weniger um ästhetische Aspekte, als um die Funktionalität und die Bedürfnisse der Tiere. Genau denen sollte man deshalb auch gerecht werden, wenn Sie den Hühnerstall einrichten wollen. Es schadet daher nicht, sich im Vorfeld ein paar Gedanken darüber zu machen.
Hühnerstall einrichten – der passende Stall
Bevor es ans Einrichten eines Hühnerstalls geht, braucht es natürlich erst einmal einen passenden Stall selbst. Dabei kann es sich um ein Gebäude aus Stein handeln, das bereits vorhanden ist, oder man baut aus Brettern und Maschendraht selbst ein neues Stallgebäude. Den Hühnern sind beide Varianten recht. Sie fühlen sich auch in einem Schuppen wohl. Allerdings sollte jede Stallvariante ein paar Grundvoraussetzungen erfüllen. Die wichtigste Voraussetzung für eine optimale Hühnerhaltung ist dabei die Größe. Die wiederum ist abhängig von der Anzahl der Hühner, die gehalten werden soll. Hier ein paar Beispiele:
- 3 Hühner: mindestens 1 Quadratmeter Stallfläche
- 5 bis 7 Hühner: mindestens 2 Quadratmeter Stallfläche
- 8 bis 10 Hühner: mindestens 3 Quadratmeter Stallfläche
- 12 bis 15 Hühner: mindestens 5 Quadratmeter Stallfläche
Ein größerer Hühnerstall geht natürlich immer. Nach Möglichkeit sollte nicht an der Fläche gespart werden, damit die Tiere auch ausreichend Platz haben, um sich bewegen und zur Not auch mal aus dem Weg gehen können. Wichtig ist auch beim Hühnerstall einrichten darauf zu achten, dass genügend Licht in den Stall einfallen und dass er von einem Menschen problemlos betreten werden kann. Und ja: Er sollte absolut sicher und gut verschließbar sein, damit Füchse und Marder den Hühnern nicht gefährlich werden können.
Einstreu
Ein fester Boden unter den Krallen ist für Hühner auch im Hühnerstall ideal. Allerdings reicht der alleine nicht aus. Da die Tiere praktisch überall Kot und Urin hinterlassen, braucht es unbedingt eine Einstreu auf dem Boden, die schon allein aus hygienischen Gründen diese Hinterlassenschaften aufnimmt. Durch einfaches Wechseln des Streumaterials, lässt sich so auf relativ leichte Weise für Sauberkeit im Stall sorgen. Als Einstreu eignen sich grundsätzlich folgende Materialien:
- Spreu
- Sägespäne
- Stroh
- gehäckseltes Stroh
- Heu
- getrockneter Rasenschnitt
Für welches Material man sich entscheidet, hängt wohl im Wesentlichen von der jeweiligen Verfügbarkeit ab. Spreu etwa ist perfekt geeignet, aber nur sehr schwer zu bekommen. Sägespäne und Stroh zu beschaffen dürfte hingegen kein Problem sein – einfach bei einem Landwirt nachfragen.
Tipp: Gehäckseltes Stroh ist besser als herkömmliches. Die langen Strohhalme werden nämlich von den Tieren gerne angepickt, was angesichts der möglichen Verschmutzungen vermieden werden sollte.
Sitzstangen
Beim Hühnerstall einrichten kommt den Sitzstangen eine ganz besondere Bedeutung zu. Auf ihnen schlafen die Tiere. Dabei sollen sie sich wohl und vor allem sicher fühlen. Sitzstangen werden üblicherweise aus Holz gefertigt. Die Form spielt dabei eine absolut untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass es keine unebenen Stellen gibt, an denen sich die Hühner verletzen können. Eine mindestens ebenso große Bedeutung hat, dass alle Stangen im Stall dieselbe Höhe haben, damit es zu keinen Streitigkeiten in Sachen Rangordnung unter den Tieren kommt. Eine Höhe zwischen 80 und 100 Zentimetern hat sich dabei als ideal erwiesen. Außerdem sollten die Stangen etwa 40 Zentimeter Abstand zu den Wänden des Stalls haben.
Vorteil: Ein Huhn kommt auch bei einem heftigen Flügelschlag nicht in Berührung mit der Wand. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, die Sitzstangen so anzubringen, dass sie sich möglichst leicht entfernen lassen. Dadurch wird die Reinigung einer Stange, die regelmäßig erfolgen sollte, erheblich erleichtert.
Legenester
Beim Hühnerstall einrichten sollte man, wie bereits angedeutet, den natürlichen Bedürfnissen der Hühner gerecht werden. Die meisten Menschen werden Hühner halten, um selbst Eier gewinnen zu können. Um Eier legen zu können, benötigen die Tiere einen aus ihrer Sicht geschützten Ort, der gleichzeitig für Menschen leicht erreichbar ist. Beim Hühnerstall einrichten muss deshalb unbedingt an die Legenester gedacht werden. Dafür eignen sich beispielsweise Holzkisten, die auf einer Seite offen und bequem zugänglich sind. Sie sollten einen Mindestgröße von 35 mal 35 Zentimeter haben und auch eine Mindesthöhe von 35 Zentimetern. Die Kiste wird gesondert mit einer möglichst weichen Einstreu befüllt. Eine Mischung aus Sägespänen und Heu ist dafür nahezu perfekt. Die Legenester sollten im Hühnerstall so platziert werden, dass sich die Tiere beim Legen der Eier nicht beobachtet fühlen. Andererseits muss auch darauf geachtet werden, dass die Nester für den Menschen leicht erreichbar sind, um die Eier entnehmen zu können.
Hinweis: Nicht jedes Huhn benötigt ein eigens Legenest. Normalerweise teilen sich zwei bis drei Tiere ein Nest, ohne dass es zu Streitigkeiten kommt.
Sandbad
Das Gefieder von Hühnern scheint Milben und anderes Ungeziefer geradezu magisch anzuziehen. Die Hygiene im Stall spielt deshalb eine große Rolle. Dazu gehört auch, dass sich die Tiere selbst reinigen und ihr Gefieder pflegen können. Idealerweise steht ihnen dafür im Stall ein Sandbad zur Verfügung. Es ist für sie, was die Dusche für uns Menschen ist. Für das Sandbad im Stall eignet sich eine Holzkiste mit relativ niedrigen Seitenwänden (10 bis 15 Zentimeter). Sie sollte groß genug sein, damit mindestens zwei Hühner bequem hinein passen. Gefüllte wird die Kiste am besten mit feinem Sand wie etwa Quarzsand oder Spielsand. Der Sand muss unbedingt trocken gehalten und auch regelmäßig gewechselt werden. Das Sandbad sollte einen relativ großen Abstand zum Futterbereich haben, damit es zu keinen Verunreinigungen kommt.
Futterbereich
Ohne Wasser- und Futterspender kommt kein Hühnerstall aus. Man platziert sie am besten nebeneinander im Futterbereich des Stalls. Der sollte sich in der Nähe des Eingangs befinden, damit ihn die Hühner möglichst leicht erreichen können. Man sollte bei der Platzwahl immer im Hinterkopf behalten, dass sowohl das Futter als auch das Wasser täglich nachgefüllt und meistens auch gesäubert werden muss. Gleichzeitig sollte dafür genügend Platz zur Verfügung stehen, damit auch mehrere Tiere miteinander fressen bzw. trinken können. Geschlossenen, handelsüblichen Spendern ist dabei der Vorzug vor offenen Trögen bzw. Näpfen zu geben.
Beleuchtung
Hühner benötigen viel Licht, um sich wirklich wohlfühlen zu können. Am besten geeignet ist natürlich Tages- bzw. Sonnenlicht. Ein Hühnerstall sollte deshalb unbedingt ausreichende große Fenster oder Öffnungen mit einem Maschendrahtzaun haben, damit genügend Licht einfallen kann. Die pralle Mittagssonne vertragen die Tiere allerdings nicht gut. Im Winter kommt man zudem meist nicht um eine künstliche Beleuchtung herum. Pro Quadratmeter Stallfläche sollte man eine Lichtleistung von etwa 3 Watt einplanen. Beim Hühnerstall einrichten muss zudem berücksichtigt werden, dass die Lichtquelle keinesfalls niedriger als 1,5 Meter hängen darf. Als Beleuchtung eignen sich im Grunde alle im Handel erhältlichen Leuchtmittel bzw. Lampen. Insgesamt sollten die Hühner pro Tag etwa 14 Stunden Licht haben – natürliches Licht und Kunstlicht zusammen genommen.