Gurken sind die Wasserspender schlechthin unter den heimischen Gartenfrüchten. Aber nicht nur das, darüber hinaus sind sie auch vielseitig in der Verwendung von Rohkost bis Kochgemüse und darüber hinaus gesund und wohlschmeckend. Nicht umsonst ist die Gurke bei Selbstversorgern und Hobbygärtnern überaus beliebt. Wann Sie nach erfolgreicher Aufzucht die Gurken ernten können, verraten wir hier.
Gurken ernten
Die richtige Erntezeit für die Gurke lässt sich trotz einiger Varianz zwischen den verschiedenen Sorten recht einfach benennen:
- allgemein in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Aussaat und der Art der Aufzucht (Freiland oder Gewächshaus)
- ungefähr drei Wochen nach der Blüte
- bei Anzucht im geschützten Innenraum und Aufzucht im Gewächshaus ab Mai
- im Freiland zwischen Juli und Oktober
Gurken ernten in Abhängigkeit von der geplanten Verwendung
Da es für Gurken nicht den einen Reifezeitpunkt gibt, wie etwa die Rotfärbung bei Tomaten oder Erdbeeren sie darstellt, unterliegt die Festlegung des richtigen Moments für die Ernte anderen Beurteilungskriterien:
- Qualität und Quantität: Je länger Gurken am Strauch verbleiben, umso größer werden sie. Allerdings geht das zusätzliche Größenwachstum meist zu Lasten der Qualität, so dass es ein gesundes Mittelmaß zwischen Ertrag und Qualität der Früchte zu finden gilt.
- Verwendungszweck: Je nach geplanter Verwendung, bestimmt die dafür erforderliche Größe den Erntezeitpunkt. Zum Einlegen müssen Gurken früher und somit kleiner geerntet werden, als beispielsweise für Salat.
Achtung: Schälgurken stellen einen Sonderfall dar, da hier tatsächlich die Gelbfärbung der Schale die Reife indiziert und den richtigen Moment signalisiert.
Die Erntetechnik
Neben dem richtigen Zeitpunkt zum Gurken ernten ist für den ungetrübten Genuss der Früchte natürlich auch die richtige Erntetechnik ausschlaggebend. Sind die Gurken groß genug, können sie von den Ranken abgenommen werden. Dafür stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- vorsichtiges Abdrehen von der Pflanze
- abschneiden mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere
- abknipsen durch Einritzen mit dem Fingernagel und anschließendem Abknicken des Stiels
Achtung: Da die Ranken der Gurke vergleichsweise empfindlich sind, sollte beim Abdrehen oder Abknipsen sorgfältig und vorsichtig vorgegangen werden. Ansonsten besteht die Gefahr, durch Verletzungen der Ranke alle im weiteren Verlauf folgenden Blüten und Früchte von der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen abzutrennen und so dauerhaft zu schädigen.
Die richtige Lagerung
Nach dem Ernten wird die Gurke entweder sofort verzehrt oder verarbeitet, oder alternativ eingelagert. So kann man sich auch einige Zeit später noch am frischen Geschmack der Kürbisgewächse erfreuen. Für eine optimale Haltbarkeit kommt es allerdings auf die richtige Lagerung an:
- keine Lagerung im Kühlschrank, da Kälte zu schnellerem Wasserverlust führt
- optimale Lagertemperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius
- trockene und Lichtgeschützte Einlagerung optimal, beispielsweise im Keller oder der Speisekammer
- keine Verpackung, wie etwa Folie etc., verwenden, da ansonsten Gefahr der Schimmelbildung durch Kondenswasserbildung und Ausdünstung der Gurken
- nicht in räumlicher Nähe zu Tomaten, Birnen und Äpfeln lagern, da ausgestoßenes Reifegas Ethylen die Gurken schnell altern lässt
- maximale Lagerzeit bei optimalen Bedingungen ungefähr zwei bis maximal drei Wochen
Alternativen zur Erhöhung der Haltbarkeit
Sollen Gurken über den Zeitraum von zwei bis drei Wochen hinaus aufbewahrt werden, stößt das klassische Lagern an ihre Grenzen. Auch Einfrieren der stark wasserhaltigen Früchte ist kaum möglich, da das Fruchtfleisch durch das Gefrieren des Wassers durch das Aufbrechen der Zellwände seine Konsistenz verliert und die Früchte ungenießbar werden. Stattdessen können die schmackhaften Früchte beispielsweise eingedünstet werden, oder in Form der bekannten sauren Gurken eingelegt werden. Die Haltbarmachung geschieht hier durch Entzug von Sauerstoff und Bakterien, sowie durch die Säure der verwendeten Brühe. Zwar wird die Gurke hierbei auch geschmacklich und in ihrer Konsistenz verändert, jedoch bietet sich zumindest in einigen Verzehrformen die Möglichkeit der längeren Aufbewahrung. Wer dagegen frische Früchte genießen möchte, ist letztendlich auf die natürlichen Erntezeiten beschränkt.