Chilis sind ein beliebtes Fruchtgemüse, das in zahlreichen Sorten, Schärfegraden und Aromen angebaut werden kann. Fällt die Peperoni-Ernte reich aus, lohnt es sich, diese einzulegen und dadurch über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Mit der richtigen Methoden und dazugehöriger Anleitung stellt das Einmachen der Nachtschattengewächse jedoch kein Problem dar.
Haltbarkeit und geeignete Sorten
Als Selbstversorger gibt es mehrere Methoden, uwie die Ernte Ihrer Peperoni haltbar machen können:
- trocknen
- einmachen
- verarbeiten, zum Beispiel zu Saucen
Das Trocknen wird vor allem empfohlen, wenn Sie die Peperonis als Gewürz verwenden wollen, da ihnen dadurch viel Feuchtigkeit entzogen wird. Das intensiviert die Schärfe und ermöglicht das Zerkleinern ungemein. Das Einlegen der Schoten ist eine Variante, um die ganzen Früchte über einen längeren Zeitraum nutzen zu können. Die Haltbarkeit der eingelegten Peperonis variiert ungeöffnet von einem bis zu zwei Jahren. Beim Einlegen der Chilis spielt es an sich keine Rolle, welche Sorten oder Varietäten Sie dafür verwenden. Sie alle haben ähnliche Eigenschaften in Bezug auf die Haltbarkeit, da sie der gleichen Pflanzengattung, den Paprika (bot. Capsicum), angehören. Jedoch gibt es einige Sorten, die Sie besonders gut haltbar machen können:
- Jalapeno
- Anaheim
- Cayenne
- Cherry
- Dolmalik
- Serrano
Sie alle haben die Gemeinsamkeit, dass sie recht dickes Fruchtfleisch haben und dadurch besonders gut eingelegt werden können. Sie nehmen die verwendete Flüssigkeit beim Einlegen gut auf und bleiben dadurch deutlich länger haltbar als die anderen Sorten. Natürlich können Sie scharfe Sorten wie die Thai Chili Bird Eyes oder Habanero ebenfalls konservieren, jedoch verlieren sie dabei etwas an der gewünschten Schärfe. Bei den oben genannten Sorten handelt es sich um solche, die gerne für Gerichte verwendet oder direkt aus dem Glas verzehrt werden. Die anderen empfehlen sich etwas besser zur direkten Verarbeitung oder zum Trocknen, um die Schärfe noch zu verstärken, was sie ideal als Würzmittel macht.
Tipp: Lassen Sie sich nicht verwirren, wenn es um die Bezeichnungen Peperoni, Chili oder Paprika geht. Diese Begriffe bezeichnen meist einen Bereich des Schärfegrads der Paprikas, wobei die klassische Gemüsepaprika nicht scharf, die Schärfe bei Peperonis im Rahmen von 100 bis 500 Scoville anzusiedeln ist und Chilis bei einem Wert von 500 anfangen.
Vorbereitung
Wichtig vor dem Einlegen ist die Vorbereitung der Peperoni. Das sorgt dafür, dass die Schale etwas weicher wird und somit der Sud eindringen kann, was die Konservierung der Schoten deutlich erleichtert. Diese müssen dadurch nicht erst aufgeschnitten werden. Verwenden Sie zum Einmachen unbedingt Schoten, die fest sind. Angewelkte Chilis oder solche mit Schadstellen können zur Bildung von Schimmel oder Bakterien führen, was nicht mehr für den Verzehr geeignet ist. Überprüfen Sie also unbedingt Ihre Ernte darauf. Für die weitere Vorbereitung benötigen Sie die folgenden Zutaten:
- 2 Liter Wasser
- 500 Gramm Meersalz
Mit diesen Zutaten stellen Sie eine Salzlake her, in der Sie die Schoten einweichen, damit diese besser den Sud beim Konservieren aufnehmen und somit lange haltbar gemacht werden können. Verwenden Sie am besten Meersalz, da dieses frei von Zusätzen und Rieselhilfen ist. Natürlich können Sie andere Salztypen nutzen, solange diese komplett auf Zusätze verzichten, da sich diese zur Vorbereitung der Peperoni nicht wirklich geeignet sind. Sobald Sie die Zutaten bereit haben, gehen Sie wie folgt vor:
- Wasser und Salz in einem großen Behälter mischen
- gut umrühren, damit es nicht zu Klumpen kommt
- die Peperoni am Stück in die Salzlake füllen
- mit einem Deckel oder Teller beschweren
- dadurch schwimmen sie nicht an der Oberfläche
- das würde einige der Chilis nicht ausreichend einweichen
Behandelt werden die Schoten auf diese Weise für 16 bis 24 Stunden, am besten über Nacht, damit Sie die Chilis am nächsten Morgen oder Mittag einmachen können. Das Einlegen wird deutlich einfacher, wenn Sie sich dazu entscheiden, die Vorbereitung durchzuführen. Das Salz zieht in die Schale der Paprikas und sorgt dafür, dass diese weicher wird. Dadurch kann der Sud leichter ins Fruchtfleisch ziehen und so die Konservierung des Fruchtgemüses einleiten. Weiterhin ist es wichtig, die Einmachgläser zu sterilisieren. Diese werden kurz vor dem Einmachen auf die folgende Weise bearbeitet, damit sie komplett keimfrei sind:
- Gläser seitlich in einen Topf legen
- die Deckel ebenfalls in den Topf legen
- nun 10 Minuten lang kochen lassen
- danach vorsichtig mit einer Zange oder Ofenhandschuhen entnehmen
- die Gläser sind sehr heiß
Danach sollten die Gläser schnell mit den Früchten und dem Sud gefüllt werden.
Tipp: Da es sich bei Ihren Chilis um Fruchtgemüse aus dem Eigenanbau handelt, müssen Sie sich keine Sorgen um Pestizide oder ähnliches machen. Diese wirken sich negativ auf den Geschmack der Peperonis aus, was besonders beim Verzehr nach dem Einmachen bemerkbar wird.
Peperoni einmachen: Anleitung
Das Einlegen von Chilis lässt sich nach dem Sterilisieren der Gläser und dem Einweichen in Salzlake besonders effektiv umsetzen. Hierfür benötigen Sie die folgenden Zutaten, deren Mengen Sie natürlich anpassen können. Diese Menge reicht für vier Einmachgläser mit einem Volumen von 250 Milliliter oder zwei mit einem Volumen von 500 Milliliter aus:
- 1 Liter Essig mit mindestens 5 Prozent Säure
- 1 Liter Wasser
- 45 Gramm Meersalz oder vergleichbares
- alternativ Gewürze, eine Zwiebel, Knoblauch und Feta
Achten Sie beim Essig darauf, dass dieser hochwertig ist, da sich dies sofort im Geschmack bemerkbar macht. Zudem sollten Sie keinen Obstessig wählen, da dieser die Chilis verfärbt. Wenn Sie sich für die Verwendung von Kräutern entscheiden, haben Sie eine große Auswahl zur Verfügung, denn die Schoten munden mit eigentlich allen klassischen Einmachgewürzen zusammen. Knoblauch und Zwiebeln werden nicht zusammen mit den Peperoni eingelegt, sondern ausschließlich für den Sud verwendet. Feta jedoch ist ein beliebter Zusatz, der für ein intensiveres Aroma beim Einmachen sorgt.
Die folgende Anleitung erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Chilis einlegen:
- Nach der Lagerung in Salzlake entnehmen Sie die Chilis, spülen und trocknen Sie diese gut ab. Sie können die Stiele abschneiden, aber eigentlich ist dies nicht notwendig, da sich diese nicht auf den Geschmack auswirken. Dafür nehmen Sie eine Gabel und stechen einige Löcher in das Fruchtfleisch. Dadurch wird der Sud noch leichter von den Schoten aufgenommen.
- Nun wird Essig-Sud zubereitet. Dafür vermischen Sie Essig, Wasser und Salz in einem Topf und kochen die Mischung kurz auf, damit der Säuregehalt nicht zu stark abnimmt. Knoblauch und Zwiebeln werden zur gleichen Zeit kurz mit in den Topf gegeben.
- Um die Peperoni haltbar zu machen, füllen Sie diese in die sterilisierten Behälter. Füllen Sie die Gläser so, dass ein bis zwei Zentimeter unter dem Rand frei bleiben. Das ist notwendig, damit der Sud die Schoten völlig bedeckt. Nur dadurch ist es möglich, dass sie solange haltbar bleiben.
- Bedecken Sie die Schoten nun komplett mit dem Sud. Dabei haben Sie die Wahl: abkühlen lassen oder heiß aufgießen. Wenn Sie bissfeste Peperoni haltbar machen wollen, entscheiden Sie sich für den kalten Sud. Bei weichen Chilis gießen Sie heiß auf.
- Vor dem Verschließen lassen Sie Luftblasen entweichen, falls welche zu sehen sind. Danach fest zudrehen und an einen dunklen Ort stellen, der kühl ist und nicht unter Hitzeeinwirkung leidet.
- Die Peperoni müssen nach dem Einmachen ausharren, bevor Sie verzehrt werden können. Dafür sind die folgenden Zeiträume zu beachten:
• Peperonis mit dünnem Fruchtfleisch: 4 – 6 Wochen
• Chilis mit dickem Fruchtfleisch: Minimum von 6 Wochen - Nach der Wartezeit können die Peperonis gegessen werden. Nach dem Öffnen sollten diese innerhalb von vier bis sechs Wochen aufgebraucht und währenddessen im Kühlschrank gelagert werden. Wie oben beschrieben hält das Fruchtgemüse zwischen ein und zwei Jahre nach dem Einmachen aus, wenn der Lagerungsplatz stimmt und sie in der Zwischenzeit nicht plötzlich aufgewärmt oder geöffnet werden.
- Während der Lagerzeit sollten Sie unbedingt auf eine Wölbung des Deckels achten. In diesem Fall das komplette Glas entsorgen, da sich giftige Botulismus-Bakterien gebildet haben.
Das Einlegen in Essig ist besonders effektiv und sorgt dafür, dass Sie selbst große Ernteerträge aufbewahren können. Probieren Sie ruhig verschiedene Gewürzkombinationen aus, um das Aroma des Suds zu beeinflussen. Sie können alternativ den Sud zusammen mit den Kräutern einkochen und verwenden. Dabei aber ebenfalls auf die Kochzeit achten, um nicht aus Versehen die Konzentration des Essigs zu senken. Ansonsten müssen Sie keine weiteren Punkte beachten.
Tipp: Falls Sie sich fragen, ob Chilischoten in Öl eingelegt werden können, lautet die Antwort: nicht empfohlen. Paprikas und Chilis sind bekannt dafür, aufgrund der nicht sauren, dafür sauerstofflosen Umgebung im Öl Botulismus-Bakterien zu bilden, die zur schweren, gleichnamigen Erkrankung nach dem Verzehr führen können.
Alternative: Peperoni in Alkohol einlegen
Neben der klassischen Essig-Methode können Sie Ihre Ernte problemlos in Alkohol einlegen. Der Vorteil: Diese Methode funktioniert besonders einfach und die Gläser müssen Sie vorher nicht einmal sterilisieren. Aus diesem Grund können Sie sogar Flaschen zum Einmachen benutzen, solange diese dicht verschlossen werden können. Sonst gehen Ihnen nämlich die Alkoholprozente verloren, da diese über einen längeren Zeitraum an die Luft entweichen. Am besten eignen sich hierfür Spirituosen mit einem Alkoholgehalt, der über 38 Prozent liegen sollte. Das sorgt für den besten Effekt. Folgender Alkohol hat sich als besonders gut für diese Art der Konservierung etabliert:
- Rum
- Wodka
- Doppelkorn
- Tequila
Natürlich können Sie andere Spirituosen verwenden, selbst Ihre eigens gebrannten Erzeugnisse. Bedenken Sie nur, dass sich der Eigengeschmack der Peperonis stark auf das Aroma des Alkohols und andersherum auswirken kann.
Anleitung – Chilis in Alkohol einlegen
- Eine Vorbereitung der Chilis ist nicht notwendig. Sie werden jedoch mit einer Gabel eingestochen.
- Füllen Sie mit den Schoten das Glas oder die Flasche. Kräuter sind hierfür nicht empfohlen, da die Schoten schon zusammen mit dem Alkohol ein äußerst intensives Aroma entwickeln.
- Füllen Sie den Behälter nun mit der Spirituose und verschließen Sie das Gefäß gut. Dabei sollten alle Peperoni ausreichend bedeckt sein.
- Die Spirituose muss nun für einen Zeitraum von mehreren Wochen ziehen. Durchschnittlich reichen vier Wochen aus. Länger müssen Sie den Alkohol wirklich nicht stehen lassen, da die Peperoni sonst Aroma verlieren könnten.
- Der Alkohol wird einfach über ein Sieb in eine andere Flasche abgefüllt, verschlossen und kann problemlos getrunken werden. Achten Sie darauf, dass der Schnaps sehr intensiv schmecken kann, da die Chilis Geschmacksstoffe an diesen abgegeben.
Peperoni-Schnaps ist eine beliebte Form des Einlegens der Schoten in Ländern, die häufig Paprikas verwenden. Sie können sogar mit einigen Gewürzen experimentieren, die mit dem genutzten Alkohol gut funktionieren, zum Beispiel Tequila und Zimt. Das bietet sich vor allem gut an, wenn Sie noch Peperoni übrig haben, die Sie nicht in Essig lagern wollen.
Tipp: Die Verwendung von hochprozentigem Alkohol aus der Apotheke ist ebenfalls möglich, jedoch müssen Sie sich zuvor erkundigen, um welche Form von Alkohol es sich handelt. Spiritus und Isopropanol eignen sich nicht für den Verzehr.