Tomaten sind ein beliebtes Fruchtgemüse für den Selbstversorger, da die Erträge und Verarbeitungsmöglichkeiten des Nachtschattengewächses umfangreich sind. Sie können getrocknet, in Salate gemischt oder im Ofen zusammen mit Parmesan gebacken werden. Jedoch bietet es sich an, eine reiche Ernte zu konservieren. Verschiedene Rezepte zum Einlegen frischer Tomaten finden Sie hier.
Vorbereitung
Wenn Sie Ihre Ernte einlegen wollen, bieten sich zahlreiche Varianten für frisches Fruchtgemüse an. Diese werden unterschieden in das klassische Einlegen in Essig oder Öl, während für die anderen Varianten die Tomaten meist eingekocht werden. Für die erste Methode müssen Sie die Tomaten sterilisieren, damit diese konserviert werden können. Gehen Sie dafür wie folgt vor:
- kochen Sie Wasser auf
- legen Sie die Tomaten für 3 bis 5 min in das Wasser
- danach Tomaten abwaschen und abtrocknen
- nun wird die Oberfläche angestochen
- dafür bietet sich ein Zahnstocher an
- alternativ können Sie eine Nadel nutzen
Das Sterilisieren gelingt mit allen Tomaten gleich, selbst wenn es sich um große Fleischtomaten handelt. Diese sind jedoch etwas schwerer einzulegen, da diese Gefäße mit ausreichend Volumen benötigen. Klassische Einmachgläser sind hier manchmal nicht ausreichend. Sie fragen sich bestimmt, warum Sie die Oberfläche anstechen sollten? Über das Loch gelangen Öl und Essig in die Frucht, was die Haltbarkeit und den Geschmack erhält. Zudem vermischt sich dadurch die Flüssigkeit mit der Säure der Tomaten, was sich ebenfalls positiv auf das Aroma auswirkt. Achten Sie zudem darauf, dass die Tomaten keine Stielansätze mehr haben, da diese ungenießbar sind.
Tipp: Vergessen Sie nicht, die Einmachgläser vor der Verwendung zu säubern und die Gummidichtungen auszutauschen, falls Sie das Glas schon einmal genutzt haben. Dadurch bleiben die eingelegten Tomaten länger haltbar und der Geschmack intensiviert sich, da keine Luft an das Fruchtgemüse gelangt.
6 Rezepte, um frische Tomaten einzulegen
Getrocknete Tomaten sind ein Klassiker für Selbstversorger und der gesundheitsbewussten Küche. Doch können frisch geerntete Tomaten ebenso gut eingelegt werden. Je frischer und fester sie sind, desto schmackhafter ist das Aroma, sobald Sie das Fruchtgemüse nach dem Konservieren kosten. Zu reife Tomaten können beim Einlegen manchmal etwas zu weich werden, was nicht wirklich zu empfehlen ist. Mit den folgenden 6 Rezepten verarbeiten Sie Ihre Ernte weiter, ohne die rote Frucht trocknen zu müssen.
Der Klassiker: Tomaten in Olivenöl konservieren
Tomaten und Olivenöl gehören zusammen wie Knoblauch und Basilikum. Das Konservieren in Öl hat den großen Vorteil, dass das Fruchtgemüse äußerst lange haltbar gemacht wird und selbst nach erneutem Öffnen nicht schlecht wird. Wichtig ist bei diesem Schritt nicht die Tomatensorte, da Sie hierfür wirklich jede Sorte nutzen können. Besonderes Augenmerk sollten Sie aber auf das Olivenöl legen. Folgende Eigenschaften bieten sich für das Konservieren an:
- Ursprung: Italien
- gekennzeichnet mit „natives Olivenöl extra“
- Grad der Säure: 0,8 Prozent
Das Aroma sollte fruchtig und grasig mit einer bitteren Note sein. Dadurch kommt der Tomatengeschmack deutlicher zur Geltung. Natives Olivenöl extra ist äußerst hochwertiges Öl und ist naturbelassen, was für den Selbstversorger natürlich ideal ist. Zwar kostet dies meist deutlich mehr, lohnt sich aber zum Einlegen umso mehr. Sobald Sie ein Öl ausgewählt haben, können Sie die Einmachgläser vorbereiten und die Tomaten einlegen. Folgende Kräuter bieten sich zusätzlich an:
- Basilikum
- Thymian
- Oregano
- Rosmarin
- Knoblauch
- Chilis
Verwenden Sie vor allem frische Kräuter, da getrocknete nicht ganz so gut das Aroma entfalten. Die Chilis und Knoblauchzwiebeln sollten vorher geschnitten werden. Das Konservieren gelingt auf die folgende Weise:
- mit Tomaten das Glas füllen
- Kräuter zwischen den Tomaten verteilen
- anschließend mit Olivenöl füllen
- Glas nur bis unter den Rand befüllen
- Glas schließen
- an kühlen, dunklen Ort lagern
- Speisekammern sind ideal
Nach zwei Wochen können Sie die Tomaten verwenden. In dieser Zeit hat das Öl die Säure angenommen und die Tomaten sind konserviert. Natürlich ist es möglich, das Fruchtgemüse noch länger zu lagern, solange das Glas nicht in der Sonne oder neben dem Herd platziert wird.
In Essig konservieren
Essig ist genauso beliebt wie Olivenöl, wenn es um das Einlegen von Tomaten geht. Die Tomaten erhalten durch eine spritzige Säure, die perfekt mit der eigenen Fruchtsäure harmoniert. Wird das Fruchtgemüse in Essig eingelegt, können Sie dieses sehr lange lagern und sich sogar einen Vorrat anlegen und diesen in zahlreichen Gerichten verwenden. Folgende Zutaten benötigen Sie:
- kleine Tomaten
- Weinessig
- Salz
- Zucker
- Kräuter (optional)
- Knoblauch (optional)
- Chilis (optional)
- Zwiebeln (optional)
Wählen Sie kleine Sorten aus, da große Varietäten nicht so gut für die Essigvariante geeignet sind. Sie enthalten selbst soviel Säure, dass es schnell zu sauer werden kann. Aus diesem Grund haben Kirsch- und Cocktailtomaten für diese Methode etabliert. Weinessig sorgt für ein besonderes Aroma nach dem Konservieren, da dieser Essig aus Weintrauben gewonnen wird, was natürlich perfekt zu Tomaten passt. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- mischen Sie Weinessig und Wasser im Verhältnis 1:1
- geben Sie etwas Zucker und Salz dazu
- Kräuter oder andere Geschmacksträger dazugeben
- 15 min auf mittlerer Hitze köcheln lassen
- füllen Sie währenddessen die Gläser mit Tomaten
- nach 15 min den Sud direkt in die Gläser füllen
- Früchte sollten komplett bedeckt sein
- sofort das Glas schließen
Nun lassen Sie die Tomaten für ganze drei Tage ziehen, bis Sie diese verwenden können. Passen Sie auf, dass Sie sich nicht verbrennen, nachdem Sie die Gläser mit dem Sud gefüllt haben, da diese sofort heiß werden. Tragen Sie aus diesem Grund am besten Topflappen. Diese Tomaten können Sie anschließend aus dem Sud essen oder zu Saucen zubereiten oder in allerlei Gerichten verwenden.
Tipp: Sie können für diese Methode große Tomatensorten wählen, wenn Sie die Früchte vorher zerkleinern. Vierteln oder achteln Sie diese und kochen Sie diese kurz mit, bevor Sie alles in die Gläser füllen.
Tomaten süß-sauer eingelegt
Süß-sauer einlegen ist ebenfalls interessant, da die Tomaten schon vor dem Konservieren über ausreichend Säure verfügen. Das heißt, Sie können diese einlegen und das Aroma dadurch noch steigern. Die Zutaten sind:
- 1 kg kleine Tomaten
- 850 ml Weißweinessig
- 70 g Knoblauch
- 1 halbe Zwiebel
- 500 g Zucker
- 15 Pfefferkörner
- 3 Körner Piment (Nelkenpfeffer)
Zudem benötigen Sie pro Glas ein Nelkenblatt und eine Chilischote. Gehen Sie beim Einlegen wie folgt vor:
- Tomaten waschen
- Zwiebel schälen und in dünne Ringe schneiden
- Knoblauch, Lorbeerblatt, Chili, Tomaten und Zwiebelringe in Gläser füllen
- Pfeffer und Piment nicht vergessen
- Weißweinessig mit Gewürzen und Zucker aufkochen
- 3 – 5 min auf hoher Stufe kochen lassen
- danach Sud in Gläser füllen
- sofort verschließen
Gefüllte Tomaten einlegen
Besonders interessant sind eingelegte, gefüllte Tomaten. Diese werden ebenfalls in einem Sud konserviert, mit Käse gefüllt und Kräutern verfeinert. Folgende Käsesorten eignen sich besonders gut dafür:
- Roquefort
- Schafskäse
- Gorgonzola
- Mozzarella
- Ziegenkäse
- Feta
- Halloumi
- Manchego
- Abbaye de Belloc
- Pecorino Toscano
- Moliterno
Klassisch deutsche Käsesorten sind nicht ganz so gut dafür geeignet. Weitere Zutaten sind:
- Weißwein Ihrer Wahl
- Salz
- Pfeffer
- Knoblauch
- wahlweise Rosmarin, Majoran, Thymian
Gehen Sie anschließend wie folgt vor:
- Tomaten am Stielansatz aufschneiden und aushöhlen
- Käse würfeln
- Tomaten füllen
- Gläser mit gefüllten Tomaten füllen
- Knoblauch in dicke Scheiben schneiden
- Kräuter als Zweig belassen und kurz abspülen
- Knoblauch und Kräuter in Glas füllen
- eine Prise Salz und Pfeffer drüber
- Weißwein mit einer Prise Salz 5 min aufkochen
- Sud direkt ins Glas, 1 cm unter den Rand, füllen
- restlichen Zentimeter mit Olivenöl füllen
- Glas verschließen
Auch hier sind die Tomaten nach drei Tagen konserviert. Diese Tomaten sind ein besonderer Snack, da das Einlegen alle Aromen zusammenführt. Vor allem der Käse sorgt für eine einzigartige Note.
Fruchtiges Tomaten-Chutney
Tomaten-Chutney ist eine besonders aromatische Methode, wenn Sie das Fruchtgemüse einlegen wollen. Sie benötigen hierfür nur 1 kg Tomaten, Gewürze Ihrer Wahl, 200 ml Weißweinessig und etwas Salz und Pfeffer. Zerkleinern Sie die Tomaten gründlich, am besten zu Würfeln. Nun vermengen Sie alle Zutaten in einem Topf und kochen solange auf kleiner Flamme, bis die Masse angedickt ist. Nun pürieren Sie die Masse mit einem Pürierstab zu einem Chutney, dass Sie danach in Gläser füllen und kühl und dunkel lagern. Einfacher geht das Konservieren nicht.
Tipp: Sehr gut macht sich das Chutney mit Chillischoten und Zwiebeln. Dadurch erhält es einen spanischen Kick.
Tomaten zu Marmelade verarbeiten
Marmelade wird ebenfalls aus Tomaten gemacht. Sie konservieren das Fruchtgemüse hierbei durch die Weiterverarbeitung. Eine klassische Tomatenmarmelade benötigt 1:1 Gelierzucker, Tomaten Ihrer Wahl und eine Zitrone aus dem eigenen Anbau. Falls Ihre Zitrone nicht aus eigenen Anbau ist, sollten Sie auf jeden Fall ungespritzte nutzen. Folgen Sie anschließend dieser Anleitung:
- 1 kg Fruchtgemüse waschen, entstielen und würfeln
- ohne Wasser bei schwacher Hitze kochen
- sobald weich, streichen Sie diese durch ein feines Sieb
- Zitrone schälen
- Schalen zusammen mit Tomatenmus und 1 kg Gelierzucker in Topf geben
- aufkochen lassen
- dabei gut rühren, sonst brennt die Masse an
- nach dem Aufkochen 3 min auf hoher Hitze kochen
- Schalen mit einer Gabel aus der Masse fischen
- Marmelade in Gläser füllen
- verschließen
Denken Sie daran, die Marmelade ist noch heiß. Also nicht verbrennen, wenn Sie die Gläser anheben. Durch dieses Konservieren sind die Tomaten äußerst lange haltbar und für verschiedenste Gerichte oder den direkten Verzehr nutzbar.