Himbeeren dürfen im eigenen Garten nicht fehlen. Wer verschiedene Sorten gut kombiniert, kann über mehrere Monate leckere rote, gelbe oder sogar schwarze Himbeeren ernten. Sie kennen nur rote Himbeeren? Lassen Sie sich überraschen von der Vielfalt dieser Beerenart. Nicht nur die Farbe, sondern auch die geschmacklichen Unterschiede alter Sorten sind enorm.
Die Himbeere
Himbeeren (Rubus idaeus) gehören botanisch wie die Brombeeren zu den Rosengewächsen. Die Früchte zählen zu den so genannten Sammelsteinfrüchten und werden je nach Erntezeitraum in Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden. In den vergangenen Jahren erfreute sich die Himbeere bei Hobbygärtnern zunehmender Beliebtheit. Das liegt einerseits an der Vielfalt der Verarbeitungsmöglichkeiten, andererseits auch an der steigenden Lust am Selbermachen und vor allem an den gesunden Inhaltsstoffen der kleinen Beeren.
Schon Hildegard von Bingen schätzte die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe der Himbeere. Sie ist nicht nur reich an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Spurenelementen, sondern schützt auch vor Krebs, stärkt das Immunsystem und regt den Stoffwechsel an.
Himbeeren sind aufgrund ihres Aromas sehr beliebt zur Herstellung von Marmeladen und Konfitüren, Säften, Likören und Gelees. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten sind jedoch groß. Im Handel erhältlich sind hauptsächlich ertragreiche Sorten mit lang haltbaren und transportfähigen Früchten. Wer Himbeeren im eigenen Garten selbst anbauen will, kann dabei aus mehr als 50 Himbeersorten wählen.
Sommer- oder Herbsthimbeeren
Es wird je nach Reifezeit unterschieden in Herbst- und Sommerhimbeeren. Es ist jedoch empfehlenswert, Vertreter beider Arten anzubauen. Dadurch können Sie vom Sommer bis zum Spätherbst von den gesunden Früchten profitieren.
Sommerhimbeeren | Herbsthimbeeren |
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Tipp: Die Triebe von Herbsthimbeeren werden ganz einfach etwa 20 Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten. Das macht sie so beliebt bei Gartenanfängern.
Himbeerkrankheiten
Die wichtigste Krankheit der Himbeere ist die Rote Wurzelfäule. Diese führt langfristig zum Absterben der gesamten Pflanze. Aber auch die so genannte Rutenkrankheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Pflanzen dar und muss mit Fungiziden bekämpft werden.
Häufig treten außerdem Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben, Himbeerkäfer und Himbeergallmücken auf. Schaffen Sie deshalb in Ihrem Garten gute Voraussetzungen für Vögel und Igel sowie für Nützlinge wie Marienkäfer und Schlupfwespen. Das macht den Schädlingen den Garaus. Auch mit dem Kauf resistenter Sorten können Sie Krankheiten und Schädlingsbefall vorbeugen.
Neben Herbst- und Sommerhimbeeren wurden aus Kreuzungen sogenannte Twotimer-Himbeeren gezüchtet. Diese vereinen die Eigenschaften beider Arten und können deshalb zweimal jährlich, ab Juni und ab August, abgeerntet werden.
18 empfehlenswerte Himbeersorten
Im Fachhandel erhalten Sie eine große Auswahl an Sommer-, Herbst- und Twotimer-Himbeeren. Wir haben im Folgenden eine Auswahl besonders wohlschmeckender und resistenter Sorten für Sie zusammengestellt. Darunter sind auch andersfarbige Sorten, mit denen Sie Ihre Gäste ganz sicher überraschen können.
Willamette
Die Willamette ist eine sehr frühe, frostbeständige Sorte mit aromatischen, roten Früchten. Sie ist sehr beliebt, da sich die Beeren gut vom Zapfen lösen lassen. Die Sorte gilt als pflegeleicht und widerstandsfähig gegen Ruten- und Wurzelkrankheiten.
Black Jewel
Die Sommerhimbeere ist ein wirkliches Juwel. Sie wächst sehr robust, trägt sehr spät, bringt jedoch einen guten Ertrag. Sie beeindruckt mit mittelgroßen, schwarzen, süßen Früchten, die zunächst wie Brombeeren erscheinen.
Royalty
Die englische Himbeersorte Royality gilt als ausgesprochen ertragreich. Die dunkelroten, sehr saftigen Früchte überzeugen mit einem leicht säuerlichen Geschmack. Die Sorte ist außerdem wenig frostempfindlich und gedeiht sehr gut.
Elida
Elida ist eine frühe Himbeersorte, die dadurch bezeugt, dass sie einen hohen Ertrag einbringt. Die mittelgroßen Beeren sind rot, angenehm süß und saftig. Allerdings ist Elida nicht sehr geschmacksintensiv.
Niniane rubaca
Diese Sommerhimbeere ist eine der frühesten bekannten Himbeersorten. Schon im Juni können Sie die aromatischen Früchte ernten. Die Niniane rubaca überzeugt weiterhin durch ihre Widerstandsfähigkeit gegen das Wurzelsterben, eine gefürchtete Himbeerkrankheit. Die Sorte gilt als besonders robust und kann auch auf schwierigen Standorten gute Erträge bringen.
Preußen Auslese
Diese alte Sorte bezaubert mit ihrem einzigartigen Aroma. Die Himbeere ist aber anfällig für die Rutenkrankheit. Pflanzen Sie die Sorte nur an Standorten, an denen bisher keine Rutenkrankheit aufgetreten ist.
Wei-Rula
Die späte Sommerhimbeere Wei-Rula reift von Mitte Juli bis Mitte August. Die relativ kurze Erntezeit macht diese Sorte wett mit besonders wohlschmeckenden aromatischen Früchten. Die Beeren sind dunkelrot, haben eine mittlere Größe und eine schöne Form. Die Sorte ist außerdem resistent gegen Wurzelfäule.
Gradina
Die mittelfrühe Sommerhimbeere Gradina überzeugt durch einen hohen Ertrag und guten Geschmack. Die Ruten haben jedoch viele Stacheln und wachsen sehr stark. Die Pflanzen gedeihen aber auch an windigen, ungeschützten Standorten.
Taylors Fruchtbare
Die Sommerhimbeersorte Taylors Fruchtbare bringt eine Vielzahl aromatischer, roter Früchte hervor. Die Pflanze wächst robust auf nährstoffreichen, feuchten Böden. Sie ist außerdem widerstandsfähig gegen Frost und Krankheiten.
Rubyfall
Die Herbsthimbeere zählt zu den stark wachsenden, gesunden Sorten. Sie ist aufgrund ihrer Stachellosigkeit sehr beliebt. Die Früchte sind erntereif von Ende August bis Oktober.
Die Himbeeren der Rubyfall sind groß, fest und haltbar und begeistern mit einem guten Geschmack.
Tipp: Wenn Sie Kinder oder Enkelkinder haben, ist die Herbstsorte Rubyfall auf Grund ihrer Stachellosigkeit die Himbeere der Wahl. Denn Ihre Kinder können sich immer wieder an den wohl schmeckenden Früchten bedienen, ohne sich zu verletzen.
Autumn Sun
Die gelbe Herbsthimbeere Autumn Sun begeistert mit sehr großen gelben Früchten. Die Beeren sind zwar nicht so geschmacksintensiv wie die roten Sorten, ihre Größe ist jedoch beachtlich.
Mailing Passion
Die purpurrote bis schwarze Herbsthimbeere beeindruckt mit ihrem exotischen Geschmack. Die Ruten haben viele Dornen, so dass die Ernte etwas erschwert wird. Der Geschmack entschädigt dafür!
Alpengold
Alpengold heißt eine sehr beliebte, gelbe, stachellose Herbsthimbeere. Die Beeren sind ab Mitte August erntereif. Aufgrund ihres starken Aromas eignen sie sich hervorragend zum direkten Verzehr oder auch zum Einfrieren.
Metzger Zucker
Die alte Herbstsorte bringt zwischen Juli und Oktober eine Vielzahl kleiner hellgelber Früchte hervor. Sie duften nicht nur angenehm, sondern sind auch saftig und süß.
Goldmarie
Goldmarie ist eine alte, bewährte Herbsthimbeere mit orangegelben, sehr großen Früchten. Die Beeren schmecken leicht säuerlich, lassen sich hervorragend verarbeiten oder einfrieren und bleiben für gewöhnlich frei von Maden. Die Pflanzen wachsen außerdem sehr kompakt und benötigen kein Gerüst.
Fallred Streib
Die robuste Herbsthimbeere Fallred Streib ist eine der beliebtesten und widerstandsfähigsten Sorten, da sie große, aromatische Früchte ausbildet. Die Ernte beginnt im August und endet Ende Oktober.
Isabel
Isabel ist ein beliebter Vertreter der Twotimer-Himbeeren. Die Früchte sind rot und haben eine schöne Herzform. Die Beeren haben einen süßen Geschmack, sind jedoch nur wenig saftig. Die Sorte gilt außerdem als anfällig gegen Grauschimmel
Resa
Die Twotimer-Sorte Resa trägt sowohl im Frühsommer als auch im Herbst schöne rote, saftige und aromatische Früchte. Die Erträge sind besonders im Herbst hoch. Diese Himbeersorte ist allerdings anfällig für Rutenkrankheiten und frostempfindlich.